Neugestaltung in Flavia Solva
Viel hat man sich vorgenommen in der Steiermark. Man wird in diesem und kommenden Jahr das Römermuseum Flavia Solva, eine Außenstelle des Universalmuseums Joanneum, grundlegend Aus- und Umbauen.
Das Museumsgebäude über Insula XXI (im Bild) ist bereits 2004 errichtet worden, wird aber nun zu einer ganzjährig kostenlos begehbaren Vitrine umgebaut. Sozusagen ein Geschichtsaquarium, das in seiner Ausrichtung das Thema Stadt behandeln wird und soll auch soziologische Bereiche abdecken. Ich stelle mir das in etwa so vor wie die Große Vitrinenwand in der Aula der Pfalz Ingelheim. Auch wird ein Kaffee eingerichtet um das Ganze zu beleben und zum Verweilen einzuladen. Ich als Kaffeesüchtiger kann sowas nur begrüßen.
Die sichtbaren Mauern der Insula sollen erneuert werden, wobei zu stark beschädigte Originalmauern durch Zuschüttung gesichert und auf andere Weise kenntlich gemacht werden sollen.
Ein archeocamp für Experimentelle Archäologie soll schon dieses Jahr nutzbar sein und sich an alle Altersklassen wenden, wobei nun erst einmal ausprobiert wird ob das vom Konzept und Programm auch alles so klappt wie man sich das vorstellt.
Auch die mehr als 20.000m² Freifläche werden neu gestaltet und Mauern sichtbar gemacht. Als wäre das noch nicht genug soll auch die gesamte Ausdehnung der Stadt Flavia Solva von mehr als 40ha in der Gemeinde Wagna sichtbar gemacht werden und das mit Hilfe mit hilfe „eines modernen Leitsystems und durch Infomodule“, was auch immer man darunter verstehen darf.
400.000€ soll das ganze kosten. Ich kann nur hoffen das das Geld gut angelegt ist, wobei mich natürlich immer freut wenn ein archäologischer Ort/ ein Museum ausgebaut wird. Leider ist das nicht mehr selbstverständlich. Selbstverständlich ist das Ganze auch unter einem Tourismus fördernden Aspekt zu sehen.
Die Gemeinde Wagna ist so eine Art kleines Köln.
Gräbt man irgendwo ein Loch in seinem Garten, ist die Wahrscheinlichkeit sehr
groß, dass man auf römische Überreste stößt.
Schön auch, dass man nun auf experimentelle Archäologie setzt,
da freue ich mich schon drauf.
Statt „Infomodulen“ und „Leitsystemen“ würde ich allerdings
auf den Grundmauern die man zuschütten möchte, ein Gebäude
originalgetreu wiederaufbauen. Und wenn es erst mal nur ein kleines ist.