St.Alban, Münzenberg und der Fiskalbezirk

Eine Frage die ja seit längerem im Raum steht ist was der St.Albansstift in Trebur zu suchen hatte. Sie hatten Grundbesitz, die St. Albanskirche und mehrere Höfe. Sind Besitzungen des Mainzer Klosters St. Alban vielleicht nur im ehemaligen Fiskalbezirk Treburs anzutreffen? Und welchen Heiligen sind diese Kirchen geweiht? Von Treburs potentieler Pfalzkapelle, der Laurentiuskirche , wissen wir das es sich um einen typisch ottonischen Heiligen handelt. Ebenso in Geinsheim mit dem heiligen Ulrich, auch wenn Geinsheim nie Teil des Fiskalbezirkes war. Also werde ich heute mal versuchen den Kirchen und den Besitzungen ansatzweise auf den Grund zu gehen, was mir möglicherweise als Ansatz für weitere Recherchen dienen könnte. Als Quelle diente erst einmal nur das LAGIS

Ich werde bei den Orten, die im  Fiskalbezirk Treburs lagen, beginnen:
Astheim – Kirche St. Petrus in Ketten
St. Alban hatte hier keinen Besitz, dafür Mariengredenstift Mainz (Mainzer Domkapital), zwar hat der hess. Landgraf Besitz durch Kauf erhalten (1486), tauscht dies aber wieder. Dadurch wird Astheim erst 1782 hessisch, was sich heute noch durch eine starke katholische Prägung zeigt.

Königstädten – ?
Die Ursprüngliche weihe der Kirche konnte ich nicht finden, das Patronat aber besaß zunächst die Salvatorkapelle in Frankfurt, später das Kloster Patershausen (Jungfrauenkron, Mariakron) – ein Zisterzienserkloster bei Heusenstamm, welches auf eine Ansiedlung von Benediktienern Anfang des 13. Jh. zurückgeht. Interessanterweise gehörte das Dorf Patershausen den Münzenbergern die es 1252 zur Gründung des Zisterzienserklosters stifteten.

Nauheim – St. Jakob
Die Kirche soll erst im 13. Jh. durch die Münzenberger errichtet worden sein, wobei es hierfür keine Belege gibt. Der Name St. Jakob würde auch eher auf das Hochmittelalter hindeuten, als das Pilgern ans Grab des hl Jakob (Santiago de Compostela) populär wurde. Bis 1317 gehört das Dorf den Herren von Heusenstamm die es als kaiserliches Lehen erhielten, welches 1317 von den Falkensteinern gekauft wurde.

Rüsselsheim – St. Georg
Der Name sollte klar ottonischen Ursprungs sein. Wir wissen außerdem das der Probst von St. Alban 1130 eine Hube für das Kloster erworben hat, wobei unbekannt ist ob das Kloster vorher bereits dort Güter besaß. 1660 hat St. Alban das Patronat für die Kirche, auch hier ist wieder unbekannt ob sie es vorher besaßen.

Mörfelden –
1232 wird eine Kapelle erwähnt deren Patronat beim Albanstift liegt und 1304 eine Pfarrkirche. 1294 erklären die Falkensteiner in einer Urkunde das ihnen Mörfelden gehört, wohl aus dem Erbe der Münzenberger.

Langen schied zwar schon 834 aus dem Fiskalbezirk aus, ich nehme es aber trotzdem mit rein:
Langen – Jakobus
Eine ursprünglich andere Weihung ist anzunehmen. Wie in Nauheim auch (Jakobus=Jakob) besitzen die Falkensteinern und davor den Münzenbergern den Ort. Die Kirche wird bereits 834 erwähnt. Ich hab so den Verdacht das einer von den Falkensteinern mal ne Runde gepilgert hat.

Bisher kann ich kein ernsthaftes Schema darin erkennen. Gut einige Münzenbergische/Falkensteinische Orte erhielten neue Kirchen mit „modernen“ Weihen und auf einer Karte eingetragen ziehen sich die Münzenbergischen Orte wie eine Linie von Langen nach Trebur, was aber auch nur an der Form des Fiskalbezirkes liegt. (hier hab ich das mal in eine Karte bei Google Maps eingetragen) Ich muss aber noch eindeutig mehr Orte rein nehmen um da was zu erkennen, zumal Groß Gerau interessant sein könnte, da dieses von Heinrich II zunächst an Würzburg und dann an Bamberg ging. Das werde ich aber heute Abend mal für morgen vorbereiten und bis dahin kann ich mir noch ein paar Gedanken machen)