Trebur bei Merian
Eigentlich sagt man Merian, wenn man von der Topographia Hassiae redet. Merian hat aber nur die Stiche geliefert. Die Texte stammen von Martin Zeller. Von Trebur gibt es leider keinen Stich, obwohl Merian es wohl kannte. Er lebte lange in Oppenheim. Die Topographia Hassiae stammt von 1646
In der Graffschafft Ober-Catzenelenbogen / nit fern vom Vfer deß Rheins / vnd in der Gegend / im Ried genannt. Ist ein beschlossener Flecken / so vor Zeiten eine gewaltige Statt gewesen / vnd in ihrem Vmbkreyß fast zwo Teutsche Meylen begriffen hat.
Wieder die zwei deutschen Meilen! Wie gesagt, es wären knapp 15km!
Wie dann allhie Anno 895. ein grosses Concilium, das von dem Ort den Namen / vnd zu andern Zeiten / andere vornehme Zusammenkunfften / Reichstäg / vnd Hochzeiten / seyn gehalten worden; als damahlen / wie man sagt / der Necker an dieser Statt vber geflossen / aber nachmahln / dieweil er dem Gerawer Land viel Schaden zugefügt / bey Ladenburg in den Rhein geleytet worden seyn solle. Vnd weiset man noch bey Dornheim / vnd dem Schloß Dörnburg / an dem alten Neccar-Gestad den Augenschein / daß vorhin der Neccar mitten durch die Ober-Grafschaft Catzenelenbogen geflossen.
Anno 1422. die Vogthey Trebur Grafen Johann von Catzenelenbogen / von Graf Johann Diethern zu Isenburg erblich verkaufft worden. Anno 1504. (al. 1540.) ist dieser Fleck / so an einem vberauß fruchtreichen Ort gelegen / durch Feuer gäntzlich verderbt worden: Nach dem er allbereit zuvor / aber dieser Zeit vnwissend von weme / grossen Schaden / vnd Zerstörung erlitten hatte. Ist zwar noch auff der einen Seiten mit einem Wassergraben / vnnd kleinen Wall / vmbgeben; auff der andern aber hat er viel Gesümpff / vnd Dümpff. Sonsten ist wenig von dieser vor Zeiten so berühmbten Statt / von welcher man sagen kan:
- Cur indignemur mortalia corpora solvi?
- Cernimus exemplis oppida posse mori:
vbrig ausser daß die nechste Wiesen bey dem Thor / noch die Hovstat / vnnd der nächste Weyer / der Käysers-Weyer genannt wird.
Es scheint so als bezeichne die Hoftstatt gar keinen Bereich innerhalb des Ortes, sondern außerhalb! Möglich das er die Gemarkung Vogtei meint, denn wenn er die Vogtei erwähnt, meint er nur das Amt . Er beschreibt aber keinen Graben im Gegensatz zum Antiquarius. Den Graben den der Antiquarius meint könnte auch der Verlandete Altarm sein , der die Gemarkung Vogtei einst umfloss! Dem wird nachgegeangen!
Das Wässerlein / so vorüber fliesset / hat keinen sondern Namen / auff welchem gleichwol man mit Schiffen in den Rhein / ein wenig ober Mäyntz kommen kan. Man sagt / daß die Marmol / vnd andere vornehme Stein / zu Erweiter- vnd Zierung besagter Statt Mäyntz; Item Oppenheim / seyen gebraucht worden. Die Kirch / so ein fein Gebaw mit 2. Thürnen / ligt auff einem erhöchten Hügel. Sonsten aber gehört dieser Flecken dem Herrn Landgraffen zu Hessen Darmstatt: Davon Marq. Freherus part. 2. Orig. Palat. c. 5. in fine. Vnd von dem Apffelbaum / welcher alle Jahr in der Christnacht Aepffel träget
Die Sache mit denÄpfeln ist eine Sage die ich hier schon einmal hatte. Ansonsten scheint der Antiquarius recht viel von Merian/Zeller abgeschrieben zu haben. Aber es gibt noch einen Text von Winkelmann von 1697.
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…