Gästehausgrundstücke in Pfalzen
Als ich kürzlich mal beim Historischen Verein Ingelheim vorbei geschaut habe (der hat übrigens seine Seite aufgehübscht, wenn auch noch nicht alles so stimmt ) fand ich eine interessante Passage über Gästehäuser im Vicus der Pfalz. Der Quelle war zu großen Teilen „Pfalz und Fiskus Ingelheim“ von Hans Schmitz, das ganz zufällig bei mir im Regal steht. Hier wird eine Urkunde Ottos III. zitiert in der dieser dem Markgrafen von Tuszien ein Gelände in Ingelheim schenkt, damit sich dieser dort für seine Besuche bei Hofe ein Gästehaus (mansiones) bauen kann.
Der Ort des Geländes wird auch etwas näher bestimmt, nämlich mit „infra curtem et palatium„. Rauch hatte das „infra“ in einer Veröffentlichung mit „unterhalb“ , Schulte mit „innerhalb des Wirtschaftshofes und der Pfalz“ übersetzt.
Das ganze ist aber nicht nur ein Vokabelproblem, sondern auch wieder des altbekannten Problems wie palatium und curtis genau zu deuten sind. Man geht aber bei den Verhältnissen in Ingelheim davon aus das sich das Grundstück außerhalb der eigentlichen Pfalz im Wirtschaftshof befand.
Das Grundstück wird mit einer Länge von 62 Fuß (ca. 20m) angegeben und lag neben dem Grundstück des Bischofs Wilderod von Straßburg. Es handelte sich wohl um Streifengrundstücke die in ihrer Breite genormt waren und daher nur die Länge des Grundstückes angegeben wurde. Solche Grundstücke für Mansiones sollen auch für Pavia, Frankfurt, Regensburg und mit Einschränkungen auch für Aachen bekannt sein.
Witzig ist, das es sich bei den Grundstücken rund um die Pfalz in Trebur ebenfalls um Streifengrundstücke handelt!
Der so Beschenkte behält das Grundstück übrigens nicht und bebaut es auch nicht, was Schmitz auf den sinkenden Stern Ingelheims zurückführt. Er lässt es über den König an den Grafen Tammo verschenken.
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…