Die Michaelskirche in Fulda
So sehr Fulda auch von Barock strotzt, so verleugnet es doch nicht seine karolingischen Wurzeln. Zugegeben man muss wissen wo man sie findet.
Das eindrucksvollste Beispiel ist sicher die Krypta der Michaeliskirche. Nur wenige meter Nördlich des befindet sich ein kleines Kirchlein. Von außen fällt als erstes ihr getreppter Turm auf, ansosnten scheint es eine kleine Saalkirche zu sein.
Ursprünglich war sie die Totenkapelle des Klosters Fulda und war als Nachbildung der Grabeskirche in Jerusalem entstanden. Übrigens als erste bekannte in Deutschland.
Man betritt das Kirchlein durch eine Tür im Turm. Der Eintritt ist kostenlos, aber fotografieren verboten. Es folgt ein kurzes Langhaus, an dessen Ende man schon eine Besonderheit sieht. Hier findet sich keine normal Vierung sondern eine Rotunde, die auf 8 Säulen ruht. Sie erhebt sich über 2 Stockwerke über einem Altar und besitzt einen Umgang.
Sie wirkt schon sehr archaisch, mit ihren starken Mauern und den Säulen, stammt aber aus dem 10. und 11. Jahrhundert. Die Kirche wurde mehrfach erneuert, unter Anderem wahrscheinlich nach einem Ungarneinfall. Man behielt aber die alte Form der Rotunde bei, wobei die Kirche aber wahrscheinlich aufgestockt wurde. Eines der Kapitelle stammt mit Sicherheit noch vom Urbau. Zusätzlich wurden Langhaus, Querschiff und Turm angefügt.
An den Wänden der Rotunde sind noch verblasste Teile der Originalbemalung des 11. Jahrhunderts zu sehen, die vorsichtig ergänzt wurden. Von hier aus sollte man sich in den südlichen Querhausarm begeben, vorbei an der völlig deplatziert wirkenden Orgel, hin zur kleinen Treppe mit dem Schild „Krypta“. Über ausgetretene Stufen gehts unter die Rotunde ins karolingische Herz der Kirche. Über einen kurzen Gang gehts durch den äußere Ring ins Innere. Hier wird das Gewölbe von einer einzigen kurzen Säule getragen auf der ein ionisches Kapitell ruht. Dieses Kapitell stammt wahrscheinlich aus der Sturmiusbasilika, dem Vorgänger der Ratgarbasilika (Vorgänger des Doms).
Auf dem Bild oben schaut man nach Osten auf einen Altar. Dieser Altar ist neueren Datums, dahinter im äußeren Ring befindet sich das Grab des Erbauers der Kirche, Abt Eigil. Er wurde 822 hier beigesetzt. Sein Nachfolger als Abt wurde der spätere Mainzer Bischof Hrabanus Maurus. Nach der Vita Eigils war es Hrabanus Maurus der die Kirche konzipierte.
Von daher wissen wir auch das die Kirche einstmals eine Kuppel oder Gewölbe überspannt war, das einen sichtbaren Schlussstein besaß. Säule in der Krypta und Schlussstein waren Symbole für Christus, ohne den alles bersten würde.
Die Kirche hat ihren ganz eigenen Charm und man sollte sie sich in Ruhe ansehen.
Eben habe ich noch eine Seite der Stadt Fulda entdeckt, auf der man sich sehr schöne 360° Panoramen ansehen kann. Unter Anderem auch von Dom und Michaelskirche. Das gibts hier
Oh ja gerne!
Hallo, Bei Recherchen zur Tunika Heinrich des Zänkers bin ich auf eine ähnlich Lösung gekommen, ich habe mir das Stifterbild…
Hab jetzt gerade Terra X schauen wollen. Seit neusten mit KI generierten Stimmen. Diese Entwicklung gefällt mir nicht. Ich muss…
Gut gelungen. Dieses Miniriemchen im Riemendurchzug der Scheide hält das Ganze.
Freunde von mir waren schon da. Ich weiß nur nicht ob ich selbst schaffen werde :-(