Vortrag Dr. Binding, Laurentiuskirche
Wie schon angekündigt fand gestern der Vortrag von Dr. Binding statt.Leider bekam ich keine Erlaubnis zum Filmen, bzw. zum Veröffentlichen, was ich sehr bedauere, aber da kann ich leider nichts dran ändern. Ich hab dann auch für den „Privat-/Vereinsgebrauch“ nicht gefilmt, weil ich das irgendwie sinnlos fand, es erreicht ja niemanden.
Nachdem wir einige Probleme mit der Kompatibilität von unserem Diaprojektor mit den Diaschlitten von Dr. Binding und der Helligkeit am Lesepult hatten konnte es endlich losgehen.
Die Kirche war nicht so gut gefüllt wie bei den letzten beiden Vorträgen in Geinsheim. Ich hab ja manchmal die Vermutung das das an Trebur liegt… Wie üblich hielt Herr Körbel eine kleine Einleitung und stellte Dr. Binding vor und wie immer spare ich mir das und springe direkt zum Anfang.
Zur Einleitung umriss Binding die Geschichte der Pfalz Trebur. Er betont das die Anzahl der Aufenthalte und deren Bedeuten entsprechend gute Gebäude bestanden haben sollten. Leider führte er den Reichstag von 1119 an, der ja, und das ist spätestens seit Dr. Gockel bekannt, nicht in Trebur stattfand.
Am Lageplan von Gelnhausen zeigt er, den auf der Müllerwiese gelegenen, Lagerplatz für die Besucher und die entsprechenden Gebäude in der eigentlichen Pfalz. Wobei er den Platz des Königs neben dem Kamin im Palas sieht, wo er vor einem Fenster saß, so das er für den Besucher nur im Gegenlicht zu sehen war. Etwas das aus Byzanz importiert war.
Im Vergleich dazu zeigt er die Pfalz Bad Wimpfen am Neckar, die mit ihrer Größe im Innern genug Platz für den Aufenthalt der Adligen bot.
Er sprangt nun zur Pfalz Aachen um in die Karolingerzeit einzutauchen und erklärte deren Gebäude, wobei er im Granusturm ein “Schatzhaus“ sieht. Er wies auch das er momentan wegen 5 Jahren Unterschied im Streit mit dem Denkmalamt liegt, was die Datierung der Kapelle angeht.
Er kammt nun zur Pfalz Ingelheim und erklärte deren Gebäude. Leider war Dr.Binding nicht mehr ganz „State of the Art“, was die Kapellen der Anlage angeht.
Anschließend zeigt er ein Bild des grauen Hauses in Winckel und nimmt an das Teile der Pfalz im grauen Haus eine neue Heimat fanden.
Es folgt die Pfalz Nimwegen, deren Grundriss er ebenfalls erläutert, wobei er betont das das Alter der Gebäude, außer dem der Kapellen, nicht bekannt ist, da auch keine Reste erhalten sind.
Es folgt die Pfalz Paderborn, die ebenfalls in ihren verschiedenen Bauphasen bis ins 11. Jahrhundert erläutert wird.
Es folgt nun die Pfalz Frankfurt. Wobei sich einige seiner Aussagen in manchen Punkten mit den aktuellen Erkenntnissen Wintergersts beißen. (z.B. bei der ersten Kapelle und der Memoria, die er als Badehaus bezeichnet) Anschließend gehts zur Pfalz Werla, wobei er in der Kern und Vorburg eine Parallele zu Gelnhausen, für die Unterbringung von Gästen sieht. Jedoch ist meines Wissens nach der Platz ebenfalls bebaut gewesen, wie sich aber erst in den letzten Jahren zeigte.
Es folgt Tilleda. Wobei er betont, dass die Vorburg hier nicht als Lagerplatz dienen konnte, da diese Bebaut war.Weiter geht es nun zu Burg Elten, da Binding hier selbst grub, die in vielen Teilen aus Holz gebaut war. Er erleuterten die Grabungsschnitte einer Holz-Erde-Mauer um zu zeigen wie sich ein solcher Wall zersetzt. Sein Ziel war es zu zeigen wie schwer es ist Reste von Holzkonstruktionen zu finden.
Er zeigte nun ein Bild des Palas von Goslar und springt damit ins 11. Jahrhundert. Wieder erleuterte er die Grundrisse und deren Entwicklungsstufen, womit sich sein Vortrag dem Ende entgegen neigt.Er betont nocheinmal das sich die Anlagen generell unterscheiden und stellt nun die Frage ob die Anzahl der Besuche und deren Bedeutung Rückschlüsse auf Baulichkeit zulässt und beantwortet dies mit einem klaren nein. Er sagt, dass die Möglichkeit besteht das hier in Trebur nur Fachwerk stand und der Rest in Zelten stattfand und wünschte viel Glück beim Auffinden der Zelte im Boden… Leider war er in keinster Weise über Diefenbach, Müller oder den Untersuchungen der Marburger informiert.
Um ehrlich zu sein war ich ein wenig enttäuscht von diesem Vortrag. Ich hatte wohl zuviel Hoffnung hineingesteckt. Das Grundthema des Vortrags war zuvor bereits durch den Vortrag von Holger Grewe abgedeckt worden und zum Einen war mir alles bereits bekannt, zum Anderen war Dr. Binding leider nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit was einige Ergebnisse anging, oder er ist aber anderer Meinung,dann hat er es leider nicht gesagt.
Schrulliger, weltfremder Zausel – ist eben noch nicht in der Moderne angekommen ^^
Was mich noch interessieren würde: Hat er sich wenigstens zu einer Begründung herabgelassen?
Ohne Begründung, hab es auch so akzeptiert.
Tja, was will man auch anderes machen.
Und das obige Bild sagt ja auch schon alles.