Herrscherkronen – Teil V – Die Karolinger
Die bekannteste Krone die wahrscheinlich noch direkt in die Zeit der Karolinger zu datieren ist, ist die Eiserne Krone der Lombardei, die sich heute in Monza befindet. Da sie aber nur indirekt mit den Karolingern zu tun hat klammere ich sie aus.
Als originär karolingisch werden Bügelkronen angesehen. Sie sollen aus den Spangenhelmen hervorgegengen sein.
Aber auch schon der Oströmische Kaiser Justinian soll sich sich über seine Krone (ein Stemma) zwei Bügel angebracht haben lassen, auf dessen Mitte sich ein Kreuz befand. Ziel war „unter dem Kreuz“ zu regieren. Auf vielen karolingischen Bildern sind Bügelkronen abgebildet, wie sie auf den 2 linken Bildern Karl des Kahlen abgebildet sind. Auf dem rechten Bild kann man unter den Bügeln auch eine rote , scheinbar perlenbestickte , Kronhaube erkennen.
Eine karolingische Krone hätte es fast bis in unsere Zeit geschaftt! Es handelt sich um die sogenannte „Krone Karls des Großen“, die aber wahrscheinlich von Karl dem Kahlen stammte (deswegen die beiden Bilder oben).
Die Krone war die eigentlich Krone für die französische Krönungszeremonie und wurde bei den meisten Krönungen bis Ludwig XV. verwendet. Etwa das was unsere Reichskrone ist.
Die Krone wurde in der Schatzkammer der Kathedrale von St. Dennis mit den anderen französischen Kleinodien (Sporen, diverse Kronen, Szepter, Reliquien usw.) verwahrt.
In den wirren der französischen Revolution fiehl sie den Bilderstürmern zum Opfer, da sie wie kein anderes Objekt mit der Monarchie verbunden war.
Sie besteht aus vier gewölbten Segmenten die mit Scharnieren verbunden sind. Im vergleich zu anderen Kronen trägt sie nur wenige Steine. Die vier wuchtigen Lilien sollen erst im Hochmittelalter angefügt worden sein. Es ist aber denkbar das die ursprüngliche Krone bereits Lilien besaß, denn auf vielen Abbildungen kann man solche erkennen. In einigen französischen Quellen war auch die Rede davon die Krone habe einen abnehmbaren Bügel besessen.
Die möglicherweise älteste Bügelkrone befindet sich in der Klosterkirche Ste-Foy de Conques in Frankreich. Es soll sich um die Krone Pippin I. oder Pippin II. von Aquitanien handeln. (zwischen 814 und 848) (Lohrman , Francia 1 , 1973, online hier)) Nach einer Internetseite stammt sie aus dem 10. Jahrhundert, Sie befindet sich auf einer Reliquien Figur, deren Kopf übrigens ursprünglich einen römischen Kaiser darstellte. Es sind übrigens nicht etwa 4 Bügel zu sehen, sondern 2. Das restliche sind 4 Lilien die aber nach innen gebogen wurden. (Informationen zur Figur hier). Die Angaben zur Reliquienfigur wiedersprechen sich auch imens! Im PDF kamen die Bergkristalkugeln in der Karolingerzeit auf den Stuhl der Figur, in meinen Büchern stammen sie aus dem 14. Jahrhundert…
Von den Widersprüchen mal abgesehen, hat diese Krone optisch wirklich etwas von einem Spangenhelm, wobei er mich durch die ganzen Steine an den römischen Bügelhelm von Berkasovo erinnert (hier übrigens eine sehr nette römische Darstellung eines Offizieres mit dem Helm)
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…