Antike Torbauten als Vorbild des Torbaus in der Pfalz Frankfurt?
In der Frankfurter Pfalz gab es einen Torbau. Gebaut wurde er wohl bereits unter Ludwig dem Frommen und er sollte wahrscheinlich das Atrium einer geplanten, aber nicht errichteten Monumentalkirche erschließen. Erst Ludwig der Deutsche kann einen Kirchenbau errichten, den er mittels eines Laufgangs mit der Aula verbindet, wobei dieser den Torbau durchläuft und diesem seinen Sinn nimmt. Bei Vergleichen diese Torbaus machte Wintergerst eine bemerkenswerte Entdeckung.
Die Ratgarbasilika in Fulda, der Vorgänger des heutigen Doms, besaß ein Ostatrium, das mit Hilfe eines Torbaus erschlossen wurde. Dieses besaß, wie auch Frankfurt einen schmalen Mittelteil der von 2 Eckrisaliten flankiert wurde. Vorbild für den Bau in Fulda war der Portalbau in St. Peter in Rom, wo er jedoch über eine Freitreppe erschlossen wurde. Dieser Torbau entstand fast zeitgleich mitt dem in Frankfurt und vom einer wechselseitigen Beziehung ist auszugehen.
Jedoch gibt es auch andere Bauten die in diesem Zusammenhang zu nennen sind. Zum einen wäre da San Vicenzo al Volturno zu nennen, das einer der größten Neubauten der karolingischen Zeit und dessen Abt Joshua der Bruder von Irmingard, der ersten Frau Ludwigs des Frommen , war.
3,10m vor Bau I von Corvey befand sich ebenfalls eine Art von triumphbogigem Gebilde. Es war freistehend im Atrium, was natürlich eine Beziehung zu Lorsch vermuten lässt. Wintergerst vermutet in Lorsch eine Weiterentwicklung des Tor-Themas, da er der Datierung um 880 von Lorsch folgt.
Die interessantesten Tor-Beispiele finden sich jedoch in Regensburg und Köln.
In Regensburg verglich man die Portalwand des Klosters St. Emmeram und vermutete das Vorbild für die ursprüngliche Portalwand die römische Porta Praetoria war. Beides könnte wiederum Anregung für die Lorscher Torhalle geliefert haben.
Die Porta Praetoria selbst lag nord-östlich des Regensburger Doms. Quellen berichten von Zusammenhängen zwischen Dom und Porta Praetoria, diese konnte wohl für Brgrüßungen , Prozessionen und andere Rituale genutzt werden. Es ist denkbar, das man in St. Emmeram sich ein neues Tor baute um ähnliche Rituale durchzuführen wie am Dom, da man nicht auf ein antikes Tor zurückgreifen konnte.
Ganz ähnlich wie die Regensburger Porta Praetoria zum Regensburger Dom , lag das römische Kölner Nordtor zum karolingischen Kölner Dom, was auf eine ähnliche Funktion schließen lässt. Gerade dieses Tor weist Ähnlichkeiten zu dem Frankfurter Torbau auf, ist jedoch um 1/3 größer.
Wenn nun römische Torbauten das Vorbild für den Frankfurter Torbau sein sollten, vermutet Wintergerst die Vorbilder in Frankfurt Heddernheim, dem römischen Nida. Dieses sollte in karolingischer Zeit noch erkennbar gewesen senn, denn im 14 Jhh. wird es noch als Heddernburg bezeichnet und die Ringmauer erst im 18. Jahrhundert geschleift.
2 Antworten
[…] gedeutet. Zur Funktion wird als Vergleich die Torhalle in St. Emmeram in Regensburg herangezogen (siehe meinen Artikel zu dem Thema). Man mag also denken Ludwig der Deutsche hätte sich als Erbauer herauskristallisiert. Dies ist […]
[…] erinnere dazu an diesen Artikel von mir und erinnere explizit an Lorsch und andere Torhallen im fränkischen Reich ! Es scheint als […]