Die ältesten Akten der Kirchen in Trebur – Teil 1
Die ältesten genauen Akten die nähere Auskunft über die Kirchen geben, abgesehen von Urkunden usw., ist das Kompetenzbuch des Superinendenten Petrus Voltius von 1557. Ein unscheinbares in Pergament gebundenes Papierheft, auf dem vom Schreiber selbst per Hand vermerkthat : Herrn Superintendent Voltzii Competenzbuch de a. 1558
Voltius führte das Heft wohl auf seinen Reisen zu Besuchen der Kirchen innerhalb der Region Starkenburgs mit sich und korrigierte und veränderte seine Angaben immer wieder, so das man annehmen darf das er das Buch bis zu seinem Tod 1574 benutzt hat.
Über Trebur schreibt er:
Zu Trebur sein drei Kirchen gewesen, die erst vor dem flecken, hat geheisen zu S.Alban und ist gewesen die pfarrkirch. ist aber abgebrochen und ans haus Rüselsheim verbauet.
Diese Kirche haben musen im bau halten der probst zu S.Alban zu Mentz (Mainz) und die gesell hat ein pfarrherr innengehabt und noch.
Das Einkommen von dieser Pfarrstelle beläuft sich auf das Erwirtschaftete von 86 Morgen Land, 1 1/4 Morgen eigene bewirtschafteter Acker und 15 1/2 gemeinschaftliche Wiesen und vermietete Fläche. Insgesammt 90 Malter Erträge. Dazu kommen noch Abgaben der Domherren zu Mainz. Die Pfarrer werden von den „thumherren im hohen stift zu ment“, den Domherren des Mainzer Doms gestellt und mussten auch das Pfarrhaus (steht bei der Laurentiuskirche) in standhalten. Dafür kassierten sie ein drittel des Zehnts.
Kurz zusammengefasst: St. Alban existierte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Die Kirche wurde abgerissen und die Steine waren zum Bau der neuen Bastionen an der Festung Rüsselsheim verkauft worden. Für die Kirche, bzw die Pfarrei ist der seit der spätantike existierende und bedeutende Stift St.Alban in Mainz zuständig der dadurch auch mal richtig gut Besitzung in Trebur hat. (Auch das Große Haus und das Pfarrhaus)
Die andere kirch im dorf zu S.Laurentio ist itzo die pfarrkirche, und hat 2 altaria gehabt, einen zu S.Laurentio, und den anderen zu S.Anna welcher beider altarien gesell ist für ein caplan geordnet, (Es folgt ein Nachtrag von Voltius:) hat wohl noch ein Altar gehabt aber nit bepfrundet gewesen.
Ich frage mich ob dieser dritte Altar wirklich existierte. Sicher ist das er zu Voltius Zeiten nicht mehr existent und wohl nur noch Erinnerung war.
Die Erträge von 47 Morgen Land gehen an St.Laurentius, dazu kommen noch 12 Malter Korn, als „der guten leut gult“ bezeichnet. Ausserdem gibts wieder was vom Probst vom Kloster St.Alban Mainz, da die Laurentiuskirche ja nun Pfarrstelle ist. Zusätslich gibts 3 Malter Korn und 10 Gulden vom St.Anna Altar.
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…