Eigenwillige Kleidungsrekonstruktion
Kleidungsrekonstruktionen in Museen sind mitunder recht Eigenwillig. Zum Einen will man nicht übers Ziel hinausschießen, zum Anderen nimmt man meist eine recht allgemeine Kleidung.
In Canossa scheint man ins Volle gegriffen zu haben.
Als ich gestern Abend im Museum war um noch ein bisschen zu dekorieren, waren schon einige Sachen aus Canossa da. Unter anderem das Buch „Mathilde und die Burg von Canossa“ von Mario Bernabei (Herausgeber).
Er leitet wohl das Museum in Canossa. Ich kenne seine sonstigen Publikationen und die auch sonstige Austellung dort nicht. Aber ich finde die Kleider die in diesem Buch abgebildet sind sehr gewöhnungsbedürftig, ums mal sehr vorsichtig auszudrücken.
Ich habe sie abfotografiert, leider sind die Bilder etwas unscharf, dennoch erkennt man glaube ich was ich meine.
Allein der wolkiggrüne Mantel Heinrich IV. erscheint mir mehr als eigenartig, ganz abgesehen von der Mitra und den aufgestellten Zipfelmützen. Man beachte auch die seltsame braune Haube die die Kaiserinmutter-Puppe statt eines Schleiertuches trägt…
Unter den Bildern steht: „…nach Modellen des 12. Jahrhunderts realisiert…“ Wieso nach Modellen des 12. Jahrhunderts? Warum nicht nach Fundbelegen? Der Salierkatalog ist voll davon. Warum orientierte man sich nicht an Abbildungen des 11. Jahrhunderts? Wahrscheinlich musste das um 1115 entstandene, bekannte Cod. Vat. lat. 4922 herhalten, weil es einfach eines der bekanntesten Bilder zum Thema Canossa ist.
Andererseits ist die äh etwas individuelle Farbgebung und die Vorliebe für schrilles in Italien bekannt (War gestern in einem Pfarramt, wo man diskutierte ob die italienische Gemeinde ihren Luftvernebler , den sie als Taufbecken nutzt in und ihren hellblau-rosa Altar offen in die Kirche stellen soll…)
Fragen über Fragen. Sicher bin ich mir aber das man mit der Klamotte bei der Musterung des FFC durchgerassselt wäre 😉 Da Bernabei wohl auch mal als Gegenbesuch nach Trebur kommt, werde ich ihn wohl mal fragen müssen.
Sorry, hat etwas gedauert... Ist aus einem Plan der sich bei Rudolf Kautsch, Der Dom zu Worms (1938), aber auch…
Hi, zur Baugeschichte des Doms: "Das Langhaus besitzt die Abmessungen des heutigen Domes und endet an einem Spannfundament am zweiten…
Man könnte hier auch noch den Bericht der Annales Nazariani zum Tassilo-Prozess in Ingelheim 788 anführen: "Und als das so…
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl