In der Zwischenzeit in Trebur…
Das 60 Jahre lang nach dem Tode Konrad I. kein König in Trebur mehr urkundet, heißt nicht das hier nichts passiert oder Trebur von der Landkarte verschwunden ist zu Zeiten der Ottonen.
Dr. Michael Gockel widmet dieser Zeit einen Exkurs in seinem Beitrag zu den deutschen Königspfalzen.
895 wird in Mühlhausen eine Urkunde ausgestellt, in der der Trebur an Mathilde von Quedlinburg übertragen wird. (Text hier) Breits vor der Urkunde, als auch danach hatte Otto III. (er war noch ein Kleinkind) mehrere Eigengüter an Familienmitglieder verteilt. Alle Urkunden stimmen textlich größtenteils miteinander überein. Das wäre so ungeöhnlich nicht, gäbe es nicht eine weitere, unvollzogene Urkunde.
Diese 8 Tage zuvor geschrieben Urkunde ist ein Entwurf für eine der Urkunden und die hat es in sich!
In ihr erklärt Kaiserin Adehelheid lang und breit, das es ja ihr gutes Recht sei die Besitzungen ihrer dos (Mitgift) so zu verteilen und verschenken wie ihr beliebe, aber aus Höflichkeit wolle sie den König (Otto III.) nicht übergehen. In der dann tatsächlich unterzeichneten Urkunden fehlt dies alles und es taucht nur noch auf das sie darum gebeten habe das bestimmte Personen , bestimmte Orte erhalten.
Daraus erschließt sich das Trebur 951 als dos an Adelheit zur Sicherung ihres Lebens ging. Als Vorlage für die Urkunde, die in ihrer Rohfassung von Adelheids Leuten ausgearbeitet wurde und anschließend von der Hofkanzelei in reguläre Form gebracht wurde, sollte auch die ursprüngliche Heiratsurkunde hergehalten haben, was sich aus aus der umständlichen Lokalisierung:
von unserem Besitz den sogenannten Hof von Trebur (…de nostra probrietate dedimus Gurtem Triburis vogatam…), im Frankenland im Rheingau und im Gebiet des Herzogs Kono(Cononis Ducis) gelegen,
ergebe, so Gockel.
Trebur war also seit 913 nicht immer unbesucht, nur sind uns die Besuche nicht überliefert. Auch Adeheid zog, meist separat von ihrem Mann, durchs Land und wahr dabei wohl auch in Trebur.
Übrigens, das Adelheid in ihrem Urkundenentwurf so ausführlich auf ihr Recht pochte ihr dos so zu verschenkten oder zu teilen, muss einen Grund haben , dem sich Gockel aber nicht widmet. Es muss aber zuvor etwas vorgefallen sein.
Eine Antwort
[…] aus ihrem Wittum an Mathilde von Quedlinburg überschreibt. Über die Urkunden hatte ich bereits hier und hier geschrieben. Warum Mathilde diese Schenkung so vehement in ihrer ersten Fassung […]