Ein Zwischenspiel: Konrad I. in Trebur
Ein bisschen freue ich mich darüber nun langsam zu den Ottonen und ihrem Verhältnis zu Trebur zu kommen. Doch nun haben wir zunächst mit Konrad I. ein kurzer Intermezzo.
Mit dem Tod Ludwigs des Kindes endete 911 die Herrschaft der Karolinger im Ostfrankenreich. Einen Anschluß ans Westfrankenreich bzw. sich dem Westfränkischen König Karl III. (der Einfältige) zu unterstellen, wurde nicht mehr erwogen. Zu groß waren die Unterschiede geworden und wohl auch die Erinnerung an den Ostfränkischen Karl III. (der Dicke) erledigte das Übrige.
Wir sind in einer Zeit angekommen in der man sich mit den Ungarn rumschlagen muss. Die Bedeutung des Adels, vorallem der Herzöge und lokaler Fürsten stieg. Sie waren notwendig zur Verteidigung.
Ehemals aus der Region um Trier stammte das Geschlecht der Konradiner. Unter den Karolingern waren sie aufgestiegen und erhielten Land weiter in Richtung Osten. Konrad I. war bereits ein Gefolgsmann Arnulf von Kärntens gewesen und besaß Land am Mittelreihn, dem Lahngau, der Wetterau, dem Niddagau , sowie Stifte in Limburg , Wetzlar und Weilburg. Die Brüder Konrads waren Herzog in Lothringen und Bischof von Würzburg. Schon vor dem Tod Ludwigs des Kindes weist Konrad in Urkunden immer wieder darauf hin, das in seinen Adern auch karolingisches Blut fließe und Ludwig nennt ihn freundschaftliche „seinen Neffen“ . Gute Voraussetzungen für einen Aufstieg!
Am 10. November 911 wir Konrad I. in Forchheim zum König gewählt. Der woh größte Fürsprecher der Wahl war, wen wunderts, Hatto von Mainz. Er erhoffte sich wahrscheinlich die Fortführung einer für ihn günstigen Politik.
Widukind von Corvey berichtet in seiner Sachsengeschichte das Ludwig das Kind eigentlich die Krone an den Ludioldfinger Otto I übergeben wollte, der hab aber auf Grund seines Alters abgelehnt und Konrad empfohlen . Dies ist aber der der nähe Widukinds zu den Ottonischen Herrschern geschuldet.Zwar hatte auch die Luidolfinger, also die Stammlinie der späteren Ottonen, gute Chancen auf einen Aufstieg, jedoch hatten sie bei der Fehde mit den Babenbergern auf der falschen Seite gestanden und Teile ihrer Macht eingebüßt .
Kalr der Einfältige nutzt die die Schwächung Ostfrankens im November 911 und marschiert in Lothringen ein. Anfang 912 marschiert auch Konrad nach Lothringen. Karl weicht wohl nach Norden aus und es finden Abmachung unbekannten Inhalts statt. Konrad zieht im April nach Fulda, wo ihn die Nachricht erreicht das Karl eidbrüchig wird. Konradnimmt Aachen ein, Karl verwüstet derweil Straßburg – auf der anderen Seite des Reiches fallen die Ungarn in in das nahezu verteidigungslose Thüringen und Franken ein.
Konrad hält sich vom 1.Juli bis 8. August 912 in Frankfurt auf und zieht dann nach Trebur. Die erste Urkunde ist etwas chaotisch, weißt keine exakte Datierung auf (wohl 23. August) und etwas verschrobene Ortsangabe auf ( es steht aber „actum Triburiam pal. r.“ da) wird aber auf Grund der folgenden Reisewegs sicher nach Trebur datiert.
Konrad zieht weiter nach Süden, dann nach Weilburg, weiter nach Corvey wo er im Februar 913 urkundet, zwischen März und Juni marschiert er in Lothringen ein.
Am 16. Juni 913 wird dann eine Urkunde in Trebur eine Urkunde ausgestellt, bei der die Anwesenheit des Königs nicht ausdrücklich vermerkt ist, die Art ihrer Ausführung legt das allerdings nahe, zumal der König am 22. Juni in Lorsch urkundet. Dann senkt sich der Mantel der Geschichte für fast 60 Jahre über Trebur….
… aber nicht nur hier. Konrads I, Zeit ist, neben Heinrich I, eine der Urkundenärmsten, hauptsächlich tauchen noch Frankfurt, Weilburg und Forchheim auf. Zudem nimmt man an das Konrad bei einem Gefecht 916 schwer verwundet wurde und nur noch ein eingeschränkten Aktionsradius hatte, sich nur mit dem Schiff fortbewegte.
Am 23.Dezember 918 stirbt Konrad in Weilburg und wird in Fulda beigesetzt.
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…