Das andere Buch: Der Kreuzzug Friedrich Barbarossas : 1187 – 1190
Bereits vor einiger Zeit hatte ich mir mal vorgenommen Bücher vorzustellen, die jetzt nicht unbedingt etwas mit meiner Lieblingszeitstellungen zu tun haben, aber die ich mir trotzdem irgendwann zugelegt habe.
Beginnen möchte ich mit dem Buch „Der Kreuzzug Friedrich Barbarossas : 1187 – 1190 : Bericht eines Augenzeugen“ aus dem Thorbecke Verlag.
Ein wenig reiserisch klingt er schon der Titel. Vorallem der Zusatz: „Bericht eines Augenzeugen“. Erinnert ein bisschen an Bild-Berichterstattung.
Für den reiserischen Titel kommt es aber dann recht gemächlich daher. Ein namenloser Augenzeuge berichtet vom dritten Kreuzzug aus dem direkten Umfeld Friedrich I. Barbarossa. Da kommen die Konflikte mit Konstantinopel zur Sprache, das ungeduldige Warten im Lager, die Propaganda, das Metzeln und der Tot Barbarossas zur Sprache.
Man könnte alles für einen etwas, obwohl nur 192 Seiten leicht, langatmigen Roman halten, wäre da nicht ein kleiner entscheidender Punkt. Bei dem Buch handelt es sich um eine Übersetzung der Historia de expeditione Friderici Imperatoris des als Ansbertus Austriensis bezeichneten Autors. Und dieser Ansbert war tatsächlich während des Kreuzzuges anwesend. Er berichtet daher detailiert über Reiseroute, Probleme und den Alltag in den Lagern des Kreuzzugs genauso wie über Strafexpeditionen die man getrost als Massaker bezeichnen kann. Dabei betreib er in seinem Bericht Propaganda für seinen inzwischen toten König und wird nicht müde über Konstantinopel und die Griechen herzuziehen. Es scheint tatsächlich als wäre nicht die Muslimen als Besetzter der heiligen Stätten der Feind sondern Byzanz, das mal die Durchreise verwehrt, mal nicht bereit ist Nahrung abzugeben und ohnehin von vorne bis hinten durchtrieben ist.
Arnold Bühler (Goethe Universität Frankfurt) hat gut daran getan den Bericht nicht in einer gekünstelten, hochgestochenen Sprache zu übersetzten, wodurch der Bericht leicht lesbar und verständlich bleibt, ja sogar fast wie ein moderner Roman wirkt.
Ergänzt wird das Buch durch die obligatorischen Fußnoten sowie einer Reihe von Briefen zwischen Friedrich I. und Saladin.
Die klare Übersetzung und die Hintergrundinformationen aus erster Hand machen das Buch zum unverzichtbaren Begleiter eines staufischen Kreuzzugfans, eignet sich aber auch genausogut als Lesebuch für diejenigen die sich einfach nur für die Zeit oder die Kreuzzüge interessieren.
Das Buch „Der Kreuzzug Friedrich Barbarossas : 1187 – 1190 : Bericht eines Augenzeugen“ Hg.Arnold Bühler ist erschienen bei Thorbecke, 195 S. 24,95€ ISBN: 978-3-7995-0612-0
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?
Pfalz Derenburg, es fehlt mi ein gesicherter Lageplan der Pfalz und der Vorburg