Der älteste Mainzer Adel
Da ich ein paar Tage im Urlaub war, fernab der Zivilisation und jeglicher Internetverbindung, nutzte ich die Zeit um etwas zu lesen. Da ich Michael Gockels „Königshöfe am Mittelrhein“ lange nicht mehr in der Hand gehabt hatte, war dies unter anderem mein Lesestoff.
Den Teil des Buches der meine Aufmerksamkeit erregt hatte, hatte ich bereits gelesen, zumindest wiesen einige Post-it darauf hin mit denen ich Seiten markiert hatte. Nur hatte ich sie wohl nicht richtig erfasst, denn tatsächlich steckte mehr drin als man vermuten könnte.
Tatsächlich könnte hier im Bezug zur Pfalz Tribur einiges drin Stecken. Und nachdem ich von Dr. Wolf erfahren habe das Michael Gockel, gesundheitlich und altersbedingt schwer angeschlagen, wohl noch ein Paper zu Tribur in der Schublade hat, habe ich Vermutungen in welche Richtung dies gehen könnte. Möglicherweise muss ich einen kleinen Teil in meinem ersten Paper zu Tribur ergänzen oder dies einem weiteren Teil hinzufügen, der die Entstehung, Geschichte und Niedergang zusammenfast. Als Gedächtnisstütze für mich sollen dabei folgende Zusammenfassungen dienen:
Nur für Tribur und Frankfurt lässt sich ein übergreifendes ministerium nachweisen, nicht aber auch Ingelheim betreffend , wie es Metz andachte. Im Lorscher Reichsurbar wird die Summa von Frankfurt und Tribur gemeinsam gezogen. Wenn man die Auflistung wörtlich nimmt, wäre Trebur Frankfurt übergeordnet, denn Trebur wird zuerst genannt.- Für das 6. und 7. Jahrhundert lassen sich nur allgemeine Überlegungen anstellen. (…) „daß die Merowinger für ihre Unternehmungen östlich des Rheines Basen am Strom selbst gehabt haben müssen, die im Bereich von Worms und Mainz lagen“ Im Einzelnen ist über die spärlichen Aufenthalte merowingischer Herrscher am Rhein derart wenig bekannt, daß über Ausdehnung , Strukturen und Organisation des merowingischen Fiskallandes am Mittelrhein Näheres nicht ermittelt werden kann (S19)
- Königshöfe am Mitterhein zeichnen sich in aller Regel (Ausnahme Viernheim, Pfalzen nicht berücksichtigt) durch Ortsnamen aus, die mit Personennamen gebildet werden. Dies weicht von anderen Namenstrukturen, etwa im Elsaß, ab. (S22)
- Daraus folgt, dass das Land östlich des Rheins bis auf einige Basen für die Feldzüge nach Osten (Trebur?) zunächst an den Adel vergeben wurde, der daraufhin im Raum um Mainz/ Worms aufstieg und möglicherweise im 8. Jahrhundert vom König zurückgefordert wurde.
Punkt 4. Ist es aber der hier nun ein wenig beleuchtet werden soll. Der Adel im Raum um Mainz. Gockel setzte sich gegen Ende des Buches exemplarisch mit Stiftungsurkunden aus dem Bürstädter Königshof auseinander. Von diesem Königshof werden nach und nach Güter an das Kloster Lorsch aus Privatbesitz übertragen.
Gockel zeichnet auf, das alle dort beteiligten Personen wahrscheinlich irgendwie miteinander verwandt waren. Diese Verwandtschaften reichten noch weiter und finden sich auch in Stiftungsurkunden zur Lambertuskirche in Mainz an Lorsch wieder. Die Stifter der Kirchen waren eine Erbengemeinschaft, die eine Adelskirche die die Rupertiner in Mainz gegründet hatten dem Kloster schenkte. Das sie eine Erbengemeinschaft sind, zeigt sich alleine darin dass sie Teile der Rupertinischen Kirche innehatten, in deren Besitz sie nur durch Einheirat gekommen sein konnten.
Zur Verfahrensweise Gockels ist anzumerken das er sich vielfach auf die Bestandteile der Namen beruft. In diesem Umfeld haben wir es mit fränkischen Namen aus einem germanischen Umfeld zu tun. Diese bestehen aus zwei Namensbestandteilen. Hier kurz am Beispiel des Namens Meginward erleutert. Dieser Name setzt sich aus Megin und -ward zusammen. Bei Kindern des Meginward, kann der Name mit Bestandteilen des Namens der eingeheirateten Familie neu rekombiniert werden. So etwa zu Reginward, oder Meginher. Andere Besipiele aus den Urkunden sind etwa Heribert und Bertheid, oder Fromold, Grimolt und Gerolt.
Wäre Meginward der Leitname einer Familie taucht er in aller Regel immer wieder auf, wird jedoch bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts immer um eine Generation übersprungen. Erst zu diesem Zeitüunkt beginnt die Sitte den Namen auf den Erstgeborenen zu übertragen. Wenn dieser dann nicht auftaucht ist in aller Regel mit dem frühen (Kinds-)Tot des Namensträgers zu rechnen.1
Die in den Urkunden in und um Mainz ansässigen Familien nach Gockel
Eine vielfach getätigte Annahme ist, dass der fränkische Adel im Raum Mainz und Worms erst mit der Sicherung karolingischen Reichsgutes in der Mitte des 8. Jahrhunderts aus dem Mosel-Maas-Raum hier angesiedelt wurde. Gockel, wie auch andere auch, zeigt jedoch auf das dieser Adel bereits viel länger in der Region ansässig ist. Vieles deutet auf die Zeit der Thüringenfeldzüge der Merowinger ( 531) bis zur Errichtung eines merowingischen Herzogtums in Thüringen (um 630)
Geroldinger und Agilolfinger
Ein besonderer Name in der Gruppe der Schenker aus Bürstadt ist Eigilolf (aus der Familie der Huosi) , er besaß nicht nur Güter im Wert von 5 Pfund Silber in Bürstadt, sondern wartete auch mit hochgestellten Zeugen, etwa aus dem Haus der Rupertiner auf.
Einer von Eigilolfs Verwandten war Gerold, aus dem Haus der Geroldinger , der auch Stiftung seines Besitzes an der Lambertuskirche durchführte. Bei diesem Gerold handelt es sich um keinen geringeren als den Prokurator Gerold, der nach Absetzung Herzog Tassilos III. , Baiern als Prokurator für die karolingischen Herrscher verwaltete Er selbst hatte eine Schwester Hildegard, die 771 Karl den Großen heiratete. Seine Mutter Imma war Tochter des alamannischen Herzogs Hnabi und über diese Linie mit den Agilolfingern verwandt. Doch scheint die Verwandtschaft mit den Agilolfingern bereits viel früher angesetzt zu haben, worauf bereits der Name Gerold(t) hinweist.
Das tatsächlich interessante daran ist der Name Eigilolf ist mit Agilolf verwandt, sowie der Name Gero(a)ld eine Abwandlung von Charivald ist. Sowohl Agilolf als auch Charivald sind Leitnamen der gens nobilis Ayglolfinga , der Agilolfinger , dem bairischen Herzogshaus dem auch Tassilo angehört hatte und das selbst nicht bairischen Ursprungs war, sondern wohl burgundische Vorfahren besaß.
Für eine Verwandtschaft spricht auch , das auch im Bürstadt ein Gerolt bezeugt ist, dessen Zeugen agilolfingische Namen tragen, sowie die Stiftung des Brüderpaares Grimold und Fromold, die ebenfalls agilolfingische Namen tragen.
Demnach wurde nach der Absetzung Tassilos eine entfernter, aber über mehrere Ecken, Verwandter desselben von Mainz nach Baiern versetzt. Wohl mit der Absicht durch die tiefgehende Verwandtschaft mit Tassilo und den Agilolfingern die Akzeptanz des Prokurators in der bairischen Bevölkerung zu erhöhen.
Eine weitere Verwandtschaft besteht zum Haus der Mattonen, auch wenn diese nicht ganz so klar erscheint, zu denen im weiteren Sinne auch eine weitere Frau Karls des Großen gehört, Fastrada, die in Frankfurt starb und sinniger Weise in Mainz beigesetzt wurde.
Die Geroldinger jedoch scheinen bereits eine ganze Weile in Mainz ansässig gewesen zu sein, denn zwischen 6. und 7. Jahrhundert taucht ein Garoaldus als Münzprägemeister auf. Aus dem 7. Jahrhundert stammt der Grabstein eines Gaerehold, der wohl auf dem Friedhof der Mainzer Albanskirche bestattet worden war. Zudem gab es einen Mainzer Bischof Gerold, Gegner des Bonifatius, der in einem Feldzug gegen die Sachsen unter Karl Martell von einem Sachsen getötet wurde. Er war Vater des Mainzer Bischofs Gewilip, der im Sinne germanischer Blutrache den Mörder seines Vaters ausfindig macht und beim nächsten Feldzug persönlich töte. Eine Handlung die Bonifatius einem Bischof nicht gutheißen konnte diesen absetzten lies und selbst den Mainzer Bischofstuhl übernahm.
Um dies zu untermauern setzt Gockel weiterhin diese Informationen in Verbindung mit der Fredegar Chronik. Hier werden die Ereignisse um Chrodoald und seinen Sohn Fara geschildert, Mitglieder Angilolfinger um 640 ansässig am Mittelrhein, die ermordet, bzw bei einer Schlacht ums Leben kommen. Letztendlich sind es aber Mainzer Großen die wohl verhindern das der agilolfingische Herzog Thüringens Radulf ebenfalls getötet wird und weiter mit ihm konspirieren. Dieses Verhalten der Mainzer wäre mit den frühen agilolfingischen Verwandten in Mainz in hoher Stellung leicht zu erklären.2
Die Nanthare
Eine weitere bedeutende Familie sind die Nanthare. Sie waren mit den Grafen im Lobdengau verwandt und nach Schalles-Fischer entstanden aus ihnen die Widonen, den „neuen“ Grafen im Lobdengau und Rheingau, die wiederum die direkten Vorfahren der Salier sind und in deren Namensisten auch der Name Nanthar erscheint. Im 9. Jahrhundert besaßen sie in Mainz eine Eigenkirche als auch eine „Stadtburg“
Unter Karl dem Großen war ein Nantcharius Amtmann der Frankfurter Pfalz, wobei er dadurch bekannt wurde dass er Klostergüter unrechtmäßig einzog und in dem Fiscus der Pfalz Frankfurt einverleibte. Ebenso gehörte ein Nanthar zu den angeschriebenen Großen des Reiches durch Papst Zacharias im Jahr 748.
Erstmals tauchen sie wahrscheinlich zwischen 580 und 620 in Mainz auf, durch den Münzmeister Nantaharius, der zeitgleich mit dem bereits genannten Garoaldus prägt.
Die Otakare
An der Schenkungsurkunde der Lambertuskirche der Rupertiner in Mainz an das Kloster Lorsch waren auch Atula und Norbert beteiligt. Die seltenen Namen, Norbert war zu dieser Zeit tatsächlich nicht weit verbreitet, tauchen ebenso in einer Schenkung von 787 an das Kloster Lorsch auf und 779 ist Nordbercti als Anlieger einer Schenkung der Lantsuuind bezeugt. Diese Landswind ist eine Tochter des königlichen Vasalls Odacrus/Odacar/Otachar.
Dieser besaß einen Hof in Wackernheim bei Bingen (4km östlich von Ingelheim!) in dem er lebte und war mit einer Hruodsuuind (Rutswind) verheitetet. Sein Hof (curtis dominicata et casa) muss sehr prominent gelegen haben , denn er wurde an drei Seiten von der via publica begrenzt und war wie die dazugehörige Martinskirche von seinen Eltern geerbt.
Sein Bruder Nordperd (Norbert) wohnte dort ebenfalls und war mit einer Uuillisuuinda (Williswind) verheiratet. Norbert hatte seinen Anteil an der Lambertuskirche wohl durch die Heirat mit Williswind bekommen, diese stammte aus dem Haus der Rupertiner und war nach der bekannten Stifterin des Klosters Lorsch benannt worden.
Töchter von Norbert sind wohl Helmsuuind (Helmswind) und Crapucha die am 6.Mai 800 zum Seelenheil ihres Vaters Nordpraht (Norbert) Anteile der Martinskirche Wackernheim und Saulheim verschenken. Der andere Teil der Kirche Wackernheim war bereits durch einen Bernachar, der diesen wiederum durch seinen Vater Eburachar (Eberhard) geerbt hatte 788/89 an das Kloster Fulda gegangen.
Aufgrund der Namensbestandteile ist zu vermuten, dass Bernachar und Eburachar mit Otachar und Norbert verwandt waren. Wahrscheinlich war Eburachar ein weiterer Bruder von Otachar und Norbert.
Eburachar soll identisch sein mit dem Grafen im Saalgau, der am 17.9.787 verstarb. Seine Eltern waren Erbracher und Hildsuint, die nicht nur 30 Tagewerke und einen halben Weinberg in Saulheim besaßen, den sie bereits 767 an Lorsch schenkte, sie hatten auch ein Stadthaus in Mainz an Lorsch geschenkt.
Wir kennen auch die Töchter von Odacher, die Besitzungen in Wackernheim, Saulheim und Mainz besaßen. Zudem hatte die Familie Besitzungen in Bodenheim, Bretzenheim, Laubenheim und einem unbekannten Ort in der Wetterau. Als Odacher zu seinem Lebensende ins Kloster Fulda eintritt erfahren wir aus einer Königsurkunde das sein Lehen in Mainz 25 mansi, 66 Unfreie und 16 liten (Halbfreie) umfasst!
Zu weiteren Verwandten gehören Personen mit den Namensteilen -perdl / -bert, die vor allem im Raum um Wackernheim immer wieder gegenseitig als Zeugen auftreten. Darunter Haripert, der mit dem Abt von Murbach identisch ist.
In der Familie taucht eine Ata auf, von der immer mal wieder vermutet wird es sich um die Namensgeberin des Trierer Ada Evangeliars handelt.
Die Familie tritt ebenso immer wieder als Zeugen für die Rupertiner auf.Ihre Besitzungen hatte die Familie, auf Grund der Erbteilungen und Anteile anderer Familien, mindestens seit dem Beginn des 8.Jahrhunderts.
Nach Karl Ferdinand Werner, so Gockel, war der genannte Odacher, wohl Teil der späteren Unrouchinger Familie und damit Vorfahr von Eberhard von Friaul ( der Name Eberhard war ja bereits aufgetaucht) , dem Schwiegersohn Ludwigs des Frommen dessen Enkel Berengar I. in Italien Königs und Kaiserwürde erhielt. Ergänzend weist Gockel darauf hin, dass auch im Umkreis der Wackernheimer Schenker auch ein Unroch auftaucht.
Die Haganonen
Um 720 war in Mainz das Altenmünster, auch Hagenmünster, als adelige Eigenkirche gegründet worden. Eine gefälschte Urkunde des 12. Jahrhunderts, die aber wohl auf einem Original basiert und deren Zeugenreihe als korrekt zu betrachten ist, nennt als Gründer Bilihild und Hagano. Als Zeuge tritt dabei ein Graf Adahelm auf. Bei diesem handelt es sich wohl um den Vater der Williswind, der Frau von Graf Rupert I. aus den Geschlecht der Rupertiner. Wiliswind ist mit ihrem Sohn Cancor Gründerin des Klosters Lorsch.
Neben dem Hagenmünster haben die Haganonen auch ihre Spuren im Ortsnamen Hagenheim hinterlassen. Den Namensgeber vermutet Gockel in der Mitte des 7. Jahrhunderts. Auch gibt es Verbindungen der Familie in das Kloster Roden bei Offenbach.
Die Familie lässt sich sich gesichert bis in die Zeit der Kämpfe Sigiberts III. mit Radulf von Thüringen im Mainzer Raum nachweisen.
Die Grafen im Lobdengau
Einer der bekanntesten Vertreter der Grafen im Lobdengau ist Warin. Dieser war eng mit den Rupertinern verbunden, so brachte Graf Warin gemeinsam mit dem Rupertiner Graf Cancor den Leib des hl. Nazarius ein und tritt auch gemeinsam mit diesem als Zeuge auf. Erstmalig begegnet er uns in Urkunden als Graf im Jahr 762 und ist 763 als erster Zeuge für Uualuram (Waluram), den Vater des Hrabanus Maurus, auf. Sein Sohn Witagowo wird in einer Urkunde Ludwigs des Frommen als Besitzer eines drittel mansus in Seckenheim bezeichnet, auf dem eine Nazariuskirche stand. Ein Hinweis auf das Nazariuskloster/ Kloster Lorsch und die Verwandtschaft zu den Rupertinern. Zugleich ist dies aber die letzte Urkunde des Grafen Witagowo am Mittelrhein. Jedoch taucht 820 eine Witagowo in einer Freisinger Urkunde auf, auf der wahrscheinlich ein Vorfahr des karantanischen Grafen Witagowo (Nennung 827 bis nach 882, ab 860 als Graf bezeugt) ist.
Nachfolger als Grafen im Lobdengau, genauso wie Nachfolger Rheingau für die Rupertiner wird der Widone Werinher, einem Gefolgsmann Ludwigs des Deutschen, der in der Grablege des Klosters Lorsch, der ecclesia uaria, beigesetzt wurde. Diese Beisetzung weist ebenso auf eine Verwandtschaft mit Rupertinern und Grafen im Lobdengau hin , wie auch eine Zeugenschaft Warins für Werinher, wobei er nach Werinhers Sohn Nanthar testiert.
Zur engen Verwandtschaft der Grafen im Lobdengau Warin und Widegowo gehört auch ein Subarezt(i)o. Sowohl der Name Widegowo als auch Subarezt(i)o stechen aus dem fränkischen Namensgut heraus. Sie leiten sich aus der romanischen Grundform Vigilantio und Superantio ab. Zum Teil wurde damit eine Herkunft aus dem Maas-Mosel-Gebiet gesehen, jedoch sind hier seit dem Ausgang des 7. Jahrhundterts keine Romanen in der Oberschicht mehr nachweisbar. Gockel sieht daher eher ein Herkunft aus dem franko-burgundischen Adel gegeben, zumal der Name Warin auf die Hausmeier Warnecharius im Burgund verweisen könnte.
Die Rupertiner
Auch die Rupertiner, oder Robertiner, gelten als ein Musterbeispiel für eine Familie, die aus dem Maas-Mosel-Gebiet, die Anfang des 8. Jahrhunderts in das Gebiet Worms Mainz kam. Wie Gockel aufzeigt, handelt es sich dabei wohl eher um eine Verwechselung von Graf Rupert I., Vater von Graf Cancor, und Graf Robert im Haspengau, Sohn eines Lantbert. Zumal Glöckner, auf dem diese Vermutung basierte, die Beiden nie gleichsetzte, sondern lediglich auf Beziehungen in Maas-Mosel-Raum hinwies. Auch eine Beziehung zu den merowingischen Hrotperts, von denen einer ein Onkel des hl. Lambert gewesen sei , was dir Rupertiner wieder zur Weihe der Mainzer Lambertuskirche gebracht hätte negiert Gockel, denn bei dem erwähnten Lampert handelt es sich um den Abt von St. Wandrille und Bischof von Lyon (+683/88) und nicht um den Bischof von Maastricht, dem die Mainzer Kirche und eine Kirche in Donk (Provinz Limburg) geweiht ist.
Dennoch sollten die Rupertiner aus dem merowingischen Adelsstand hervorgegangen sein. Jedoch sollten sie vielmehr ihre Machtposition bereits im 7. Jahrhundert, mit dem Niedergang der Merowinger, am Mittelrhein aufgebaut haben.
Die weite Streuung des Rupertinischen Besitzes im 8. Jahrhundert weist sogar auf ein viel früheres Fußfassen in der Region hin, so Gockel. So ist wohl ein Diakon Routbert in der Gründungsurkunde des Altenmünsters / Hagenmünsters aus der Zeit um 720 wohl bereits der Familie zuzurechnen. Hinzu kommt der Hinweis von Erich Zöllner der hl. Rupert von Salzburg sei Mitglied des Rupertinischen Hauses gewesen. Dieser Rupert war durch Baiernherzog Theodo im zweiten Regierungsjahr von Childebert III. nach Baiern berufen worden. Rupert war Diözesanbischof in Worms gewesen und wurde auch dort bestattet. Da aber zu jener Zeit nur ein „idigena“, also ein Eingesessener, Bischof werden konnte, muss die Stellung der Rupertiner in der Region bereits zum Ausgang des 7. Jahrhundterts extrem gefestigt gewesen sein.
Eine durchaus schöne und verständliche Erklärung zu genealogischen Namensforschung bietet auch Erich Zöller in „Das Geschlecht der Agilolfinger“ S. 89 ↩
Zur Verwandtschaft der Geroldinger und Agilofinger vgl auch Erich Zöllner, Das Geschlecht der Agilofinger in Die Anfänge des Klosters Kremsmünster, sowie Herkunft der Agilofinger ↩
Sorry, hat etwas gedauert... Ist aus einem Plan der sich bei Rudolf Kautsch, Der Dom zu Worms (1938), aber auch…
Hi, zur Baugeschichte des Doms: "Das Langhaus besitzt die Abmessungen des heutigen Domes und endet an einem Spannfundament am zweiten…
Man könnte hier auch noch den Bericht der Annales Nazariani zum Tassilo-Prozess in Ingelheim 788 anführen: "Und als das so…
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl