DmiiW Teil IIX – Eine zweite und finale Scheide
Ich hatte geschrieben ich wolle mir mit der möglichen zweiten Scheide Zeit lassen, aber am Wochenende nach dem ich das schrieb war sie bereits fertig!
Das Grundschema ist identisch mit dem der ersten Scheide. Es wurde jedoch kein Fell als Innenfutter verwendet, sondern feines Leinen. Auch auf Leder als direkter Bespannung auf dem Holz habe ich hier von vornherein verzichtet. Lediglich eine Wicklung mit Leinenschnur blieb am Scheidenmund, da ich hier ein wenig zu viel Holz weggenommen hatte und die Halbschlalen instabil gewesen sein könnten.
Die Bespannung der Scheide erfolgte mit dichtem, handgewebten Leinen, das aus einer Austeuertruhe aus Trebur stammte. Leinen hat die Eigenschaft wenn es es feucht wird aufzuquellen, weshalb man es auch für Zelte verwendete. Da der Schußfaden dicker als der Kettfaden ist dehnt es sich in Richtung des Schusses aus. Bei meinem Leinen waren es immerhin knapp 5mm auf 13cm bei einem Test. Dies ermöglichte es es das vorher eingeweichte Leinen eng anzunähen und bei der Trocknung zog es sich auf der Scheide fest. Fester als ich es vermutet hätte. Am Scheidenmund vernähte ich das Leinen des Außenbezugs mit dem feinen Leinen des Innenbezugs.
Auf ein wachsen des Leinens verzichtete ich diesmal vollkommen. Mir gefiel die helle Farbe und ich habe die Hoffnung dass das dichte Leinen Feuchtigkeit abhält.
Auch den Holzkern habe ich diesesmal nicht mit Leinöl getränkt, stattdessen hatte ich zuvor schon mit dem restlichen Leinöl und dem Bienenwachs eine Wachslasur hergestellt (geht einfach : Wachs Schmelzen und Leinöl einrühren. Gewichtsverhältnis 1 Teil Wachs zu 2 Teile Leinöl, abfüllen , festwerden lassen, hat die Konsistenz von fester Butter, lässt sich mit einem Tuch gut verreiben und funktioniert als Schuhcreme, wie auch als Holzpolitur…)
Der Ort wurde mit einem 0,5cm breiten Lederband umwickelt. Als Vorbild diente der bereits im vorigen Artikel der Reihe erwähnte Fund von Mikulcice. Das Lederband wurde nicht verknotet sondern unter Zug mit den Bänder auf der Rückseite verflochten. Genauso verfuhr ich auch am Scheidenmund.
Auch die x-förmige Wicklung erfolgte mit diesem Lederband und wurde nach unten hin, mit den Bändern am Ort verflochten. Auf diese weise entstanden keinerlei unschönen oder dicken Knoten, auch wenn ich kurz mit dem Gedanken spielte auf der Rückseite einen Flachknoten anzubringen, wie er sich auf hochmittelalterlichen Scheiden an der Vorderseite findet.
Leider vergaß ich in meiner Eile die Einschnitte unter dem Riemendurchzug im Leinen zu machen und diese zu vernähen. Ich hoffe das ich das später mit einer Rundnadel hinbekomme.
Und wo wir schon bei Nadel sind. Ich habe auch eine neue Untertunika genäht, mit einem asymmetrischen Halsauschnitt, der auf der Linken Seite mit einem Fingerloopband geschlossen werden wird. Zukunfstform weil ich noch kein Band habe. Als ich das letzte mal versuchte ein Fingerloop Band zu flechten hatte ich einen Knoten in den Fingern und Chaos im Band. Auch habe ich Wolltuch und Seidenbrokat für eine Tunika bestellt die ich auch in Angriff nehmen werde. Zu beiden Teilen werde ich aber auch in Ruhe noch einmal schreiben.
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…