ArcheOS – Ein Betriebssystem für Archäologen
Aus beruflichen Gründen und aus privatem Interesse habe ich mir vergangene Woche einige virtuelle Maschinen (VMs) aufgesetzt.
Diese Situation habe ich genutzt und auch einmal ArcheOS ausprobiert. ArcheOS ist ein Betriebssystem das auf die Bedürfnisse von Archäologen zugeschnitten wurde. Wobei es eigentlich kein eigenes Betriebssystem ist , sondern ein Derivat einer Debian Linux Distribution ist.
Die Entwickler des Projekts „ArcheOS“ stammen aus Italien, wo die Archäologie trotz der reichen Kulturgüter am Hungertuch nagt. Was lag daher näher als ein kostenloses und offenes Betriebssystem zu verwenden und es mit entsprechender OpenSource Software zu bestücken die für den Archäologen all das bereit hält was er benötigen könnte?
ArcheOS ist als 2,3GB starkes ISO-File erhältlich und kann im Anschluss als CD gebrannt werden. Diese kann dann wiederum als Live-CD verwendet werde, d.h. man legt die CD ein, bootet von ihr und macht keine Änderungen am bisherigen System, was natürlich auch Vorteile bringt. Natürlich den Nachteil nur bedingt gespeichert wird und das System langsamer läuft.
Neben der Option das OS als LiveCD zu nutzen gibt es natürlich auch die mögliche Option einer echten Installation. Wer Linux Distributionen a la SuSe oder Ubuntu schon etwas länger kennt wird sich ein bisschen in frühere Zeiten versetzt fühlen und wer bisher nur neuere Windows Versionen installiert hat könnte so seine Probleme mit der Installation bekommen. Wobei die Textfenster eigentlich alles erklären was man benötigt.
Als Oberfläche wird GNOME genutzt, was wiederum Windows Nutzern entgegen kommt. Hardware wurde in meinem Fall problemlos erkannt und lief problemlos, was aber auch nicht anders zu erwarten war bei heutigen Linux Systemen. Vorinstalliert ist so ziemlich alles was man gebrauchen könnte. Neben den üblichen Verdächtigen wie OpenOffice, Datenbanktools und Gimp finden sich auch einige GIS Programme, Grafikprogramme zur Verarbeitung von Pixelwolken aus 3D Scannern, Software für den Zugang zur Cornell Tree-Ring Laboratory Datenbank für Dendrochronologie, GPS Tools, CAD Anwendungen usw.
Der Webseite von ArcheOS nach wird das System vom Topoi Projekt Berlin, der Universität Innsbruck und den Universitäten Padua, Pisa und anderen Universitäten in Italien eingesetzt.
Ich stelle es mir aber problematisch vor, wenn ein einzelner Archäologe in seinem Institut zur IT geschnurt kommt und sein Debian/Linux/ArchOS Laptop in die lokale Domäne gehängt bekommen möchte,bzw. das System seinem Professur unterjubeln möchte. Die Skepsis an freier Software ist doch weit verbreitet. Zu unrecht wie ich meine.
Generell denke ich das sich das System eher an jüngeres, Technik begeistertes Personal (Studenten mit kleinem Geldbeutel?) wendet, wobei allerdings sehr schön zu sehen ist was es denn nun alles schon, auch fachspezifische Software, frei erhältlich ist. Wobei diese natürlich einiges an Einarbeitungszeit benötigt.
ArcheOS kann auf www.archeos.eu heruntergeladen werden, hier findet sich auch ein Wiki zum Projekt.
Oh ja gerne!
Hallo, Bei Recherchen zur Tunika Heinrich des Zänkers bin ich auf eine ähnlich Lösung gekommen, ich habe mir das Stifterbild…
Hab jetzt gerade Terra X schauen wollen. Seit neusten mit KI generierten Stimmen. Diese Entwicklung gefällt mir nicht. Ich muss…
Gut gelungen. Dieses Miniriemchen im Riemendurchzug der Scheide hält das Ganze.
Freunde von mir waren schon da. Ich weiß nur nicht ob ich selbst schaffen werde :-(