Die römische Höhenbefestigung auf dem Burgberg in Bernkastel-Kues
Ich habe gestern Abend noch eine Email erhalten die mich auf die Pressemitteilung des Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz zu den Grabungen auf dem Burgberg in Bernkastel-Kues hingewiesen hat. Diese ist wesentlich ausführlicher und nicht so effekthascherisch wie die Artikel in der Presse und dabei viel spannender, da dabei auch z.B. Bemaßungen angegeben werden !
Vorallem gibt mir ein Teil zu denken:
Es liegt nahe, die neu entdeckte Befestigung mit dem vom „Geographen von Ravenna“ in seiner „Cosmographia“ überlieferten „Princastellum“ in Verbindung zu bringen. Sein Text lautet: „…ebenso liegen an dem Fluss Mosel, den wir in der Francia Rinensis (Rheinfranken) erwähnt haben, die Orte …Treoris (Trier), Nobia (Neumagen), Princastellum (Bernkastel), Cardena (Karden), Cobulantia (Koblenz)“. Der unbekannte Geograph verfasste seine „Weltbeschreibung“ in den ersten Jahrzehnten des 8. Jahrhunderts, wobei er sich aber teilweise älterer Quellen bediente. Da er Worms und Speyer als „alamannische Städte“ bezeichnet, gibt er offenbar einen Zustand aus der Zeit vor dem Sieg des Frankenkönigs Chlodwig über die Alamannen im Jahre 496 wieder.
Es sind eigentlich genau solche Hinweise die ich suche. Es scheint sehr wahrscheinlich das Chlodwigs Franken und zuvor natürlich Childerich eben solche Festungen kannten. Viele wahrcheinlich nur im verfallenen Zustand. Aber einige werden mit Sicherheit weitergenutzt bzw. umgenutzt worden sein.
„gibt er offenbar einen Zustand aus der Zeit vor dem Sieg des Frankenkönigs Chlodwig über die Alamannen im Jahre 496 wieder.“
Hmmm, ich halte es für ein unbewiesenes Gerücht, dass nach der Schlacht von Zülpich, oder wie man im Rheinland wohl sagt, „Zülpisch“ :-), die Alamannen in der betreffenden Gegend von einem Tag auf den anderen nichts mehr zu melden hatten.
505 o. 506 gab es schließlich noch eine große Schlacht, an der unzählige alamannische „natio“ beteiligt waren. Die Alamannen waren bis dahin also durchaus noch eine Macht. Zülpich war eine Schlacht von mehreren in dieser Auseinandersetzung, aber wohl kaum eine echte und letzte Entscheidungsschlacht, wie das oft vermittelt wird. Dem einzigen Berichterstatter, Gregor von Tours, erscheint sie ja auch nur deshalb wichtig und erwähnenswert, weil Chlodwig danach angeblich zum Christentum konvertierte. (Meiner Meinung nach)
Das selbe haben ja auch die Fachleute in Vorträgen gesagt. Ich denke in der PM oder auch Allgemein wird das Datum nur als Anhaltspunkt vermerkt. Nach dem Frankenkatalog war z.B. unser Ried Pufferzohne und fast leer bis dann der Thüringerfeldzug begann
Ja klar, die vereinfachen gerne – nach dem Motto, den Geschichts-Noob wollen wir nicht überfordern und die Kenner wissen es sowieso besser.
Ich meine ja nur, dass man die Leute nicht unterschätzen und sich immer mehr dem Niveau von Galileo und Jumbo Schreiner annähern sollte 😉