Trebur in den 870ern unter Ludwig dem Deutschen II
871 wird Zuentibald aus Karlmanns Haft entlassen, da ihm kein Vergehen nachgewiesen werden kann. Er wird als Entschädigung reich beschenkt und mit einem Heer in die Heimat geleitet wo er, wie besprochen, Slcagamar bekämpfen soll. Als sie an der „‚alten Stadt des Rastiz“ lagern und Zuentibald alleine die Stadt besucht um angeblich zu verhandeln, wird er eidbrüchig. Fast das gesamte bairische Heer wird unvorbereitet niedergemacht. 873 führt Karlmann einen glücklose Feldzug gegen die Mährer
Nach den Urkunden von 871 ist Ludwig der Deutsche erst 874 wieder in Trebur greifbar. Eine erste Urkunde ist auf den 4. März 874 datiert, aber verunechtet, d.h. nachträglich manipuliert worden. Es wurde überlegt ob diese Urkunde nicht korrekterweise aus Ladenburg stammen würde, wo sich Ludwig am 4. Mai aufhielt. Eine weitere Urkunde, in der Ludwig der Marienkapelle in Frankfurt 8 von Rotlind geschenkte Mansen bestätigt, ist ohne Tagesdatum überliefert. Zwar hat die Urkunde einige Merkwürdigkeiten (Rekognitionszeile durch Hebahard ausgeführt, während der Rest der Urkunde durch den namentlich nicht näher bekannten „Hebahard A“ ausgeführt wurde, Freilassung verschiedener Stellen zwecks Selbsteintrag der Beschenkten, fehlendes Tagesdatum), wird aber nicht als Fälschung gesehen.
Ein weiterer Aufenthalte für April ist jedoch gesichert durch die Fuldaer Analen überliefert. Hier wird berichtet, dass sich Ludwig der Deutsche im Februar in Frankfurt aufhält, Ostern in Fulda feiert (in diesem Jahr am 11.-18. April), an das sich dann ein Generalkonvent in Trebur anschließt. Die Monumenta Germanica geht davon aus, dass die zuerst genannten Urkunden aus dem März möglicherweise von einem vorbereitenden Aufenthalt in Trebur rühren, der zwischen dem Aufenthalt in Frankfurt und dem Osterfest in Fulda stattfand. Von der dem Konvent selbst sind keine Urkunden überliefert. Ludwig der Deutsche reist von Trebur nach Süden ab und urkundet am 4. Mai in Ladenburg.
Der Letzte Aufenthalt Ludwigs des Deutschen ist für 875 verzeichnet. Ludwig feierte das Weihnachtsfest in Frankfurt und überwinterte hier. Die Fuldaer Annalen berichten das er post pascha (nach dem 27. März) in Baiern seine Frau Hemma besuchte, die einen Schlaganfall erlitten hatte und daher gelähmt und der Sprache beraubt war. Er reist im Anschluß nach Regensburg wo er die dortige Marienkapelle (Ersterwähnung der Alten Kapelle Regensburg) für das Heil seiner Frau, seiner Nachkommen und für sich dem Kloster Burk stiftet.
Im Juni hält sich Ludwig der Deutsche dann in Trebur zu einer Allgemeinen Rerichsversammlung auf. Auch dieser Aufenthalt wird nur durch Eintragungen in den Annales Berntinani und den Fuldaer Annalen (mit irriger Datierung Mai) überliefert,jedoch nicht in Urkunden. Die Annalen berichten das es bei dieser Reichsversammlung zu einem Streit zwischen Franken und Sachsen kam, der fast in einen blutigen Streit gemündet wäre, wenn sich nicht der anwesende Ludwig III. mit seinen Leuten geschlichtet hätte.
Am 14. Juni ist Ludwig der Deutsche dann in Frankfurt, um sich im August wieder in Trebur aufzuhalten, wo er sich mit seinen drei Söhnen und seinen Getreuen trifft. Dabei beschenkt er seinen Diakon Luitbrand mit dem Kloster Faurndau, das dieser auf Lebenszeit erhält. In einer weiteren Urkunde erhält dieser auch die Kapelle in Brenz, sowie Immunität und Königsschutz. Beide Urkunden werden nicht nur von Ludwig dem Deutschen unterzeichnet, sondern auch von Karl III., Ludwig III. Karlmann und dessen unehelichem Sohn Arnulf von Kärnten. Es hat den Anschein als sei sich Ludwig seines Alters bewusst und würde langsam Abschied von seinen Getreuen nehmen.
Am 12. August, einen Tag nach Unterzeichung der Urkunden für Diakon Luitbrand, stirbt Kaiser Ludwig II. ohne männlichen Erben bei Brescia (Italien).Die Neuigkeit verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Es heißt Ludwig des Deutschen Sohn Karlmann sei als Nachfolger der Kaiserwürde bestimmt, jedoch hatte Papst Hadrian bereits 872 dem westfränkischen König Karl dem Kahlen die Kaiserwürde in Aussicht gestellt.
Der Westfränkische König Karl der Kahle trifft sofort Vorbereitungen nach Italien zu ziehen und schickt seinen Sohn mit Truppen vorraus. Auch Ludwig der Deutsche begibt sich nach Süden, nach Regensburg und schickt seinen Sohn Karlmann mit einem Heer nach Italien.
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…