Römergrabung und wandernde Orte
Die Goethe Universität Frankfurt gräbt wieder einmal in unserer Region. Es handelt sich um einen römischen Siedlungsplatz des 1. bis 4. Jahrhunderts n.Chr. Er liegt in der Nähe von Wallerstädten, fast in Sichtweite von Trebur.
Es erscheint mit immer mehr so als sei unser rechtsrheinisches Gebiet gar nicht so siedlungsarm gewesen., wie man denken könnte. Schon im Zusammenhang mit dem gestrigen Artikel zur Wormser Straße stieß ich auf einen Hinweis von Marianne Schalles Fischer die für die Karolingerzeit von einem hochkomplexen Straßensystem für das hessische Ried ausgeht. Von nichts kommt nichts…
Und etwas weiteres fiel mir auf. Ich muss dazu ein wenig ausholen.
Am Samstag hatte ich das Vergnügen Terraplana durch Trebur zu führen und ein wenig meine Theorien und Erkenntnisse an den (Fach-)Mann zu bringen. Danach wurde ich von einem Nauheimer Terraplana Mitglied angesprochen, wegen der alten (nicht mehr existenten) Nauheimer Kirche die auf einem Hügel vor dem Ort lag. Ich habe mich bis jetzt nur mit den Basics der Kirche befasst, aber es erscheint mit ganz klar das sich der Ort Nauheim sich immer weiter nach Osten verlagert hat, bis an den Punkt wo er sich heute befindet. Ob das ganze seinen Ausganspunkt am Römerlager zwischen Trebur und Nauheim hat kann ich allerdings nicht sagen.
Gleiches ist ja auch in Astheim passiert. Vom Burgus am (Alt-)Rheinarm erst nach Süden, dann nach Osten auf hochwassersicherers Gelände.
In Wallerstädten scheint ganz ähnliches passiert zu sein. Von den Römern,über die fränkischen Siedlung hin zum heutigen Dorf.
Das passierte übrigens auch in Wölfersheim in der Wetterau, also gute 100km entfernt.
Ist das mit Kamba und Geinsheim nicht auch sowas ähnliches ?
Frag ich jetzt einfach dummdreist und größeres Hintergrundwissen.
Gibt keine dummen Fragen!
Kamba/Camba/Kamben usw. und Geinsheim existierten parallel ohne etwas miteinander zu tuen zu haben. Camba war nur ein kleines Krongut das eben 1024 in Erscheinung trat. Geinsheim dagegegen wird ja schon früher erwähnt .Lorsch, Kloster Jakobsberg und auch wahrscheinlich derer von Heppenheft hatten Besitzungen in Geinsheim. In Kamba dagegen ist zunächst königlich, dann Bolanden und später erst Lorsch.
Kamba war aber, wie das alte Astheim nicht auf der Hochflutterasse gebaut, was ja dann sein Ende bedeutete, zu dem Zeitpunkt (Hochmittelalter) war aber eh schon alles zu spät und die umliegenden Siedlungen machten den Hof ohnehin überflüssig, wie so viele andere Wüstungen im Kreis.
Hier Infos beim Lagis: Kamba: http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/gsrec/id/13801/current/1/sn/ol?q=kamba
und hier Geinsheim: http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/gsrec/id/13713/current/1/sn/ol?q=geinsheim