Der Würzburger Dom
Meist wird, wenn von „Kaiserdomen“ die Rede ist, von den 3 großen romanischen Kathedralkirchen am Rhein gesprochen: Speyer, Worms und Mainz. Wenn man nochmal nachhakt kommt vielleicht noch der „Kaiserdom“ von Königslutter hinzu, der aber eigentlich garnicht in die Reihe gehört, denn es keiner der salischen Dome und wurde von Lothar von Süpplingenburg in Auftrag gegeben.
Ganz übersehen wird dabei der Dom von Würzburg, was auch daran liegt das er nicht diese Eleganz der seiner 3 Brüder austrahlt und eher verbaut in Würzburg steht.
Würzburg ist aber generell ein Thema mit dem ich mich auch mal befassen müsste. Heinrich II. hat Würzburg, neben Bamberg stark gefördert, Heinrich IV. hat hier geheiratet und das Ganze in Trebur gefeiert. Und was ich auch sehr interessant finde, die Franken (Volkstamm) sind erst wesentlich später in Franken (Landstrich) gelandet als in Trebur. So verwundert es nicht das der erste Würzburger Dom nicht nur Kathedralkirche sondern auch Missionskirche war, wie etwa auch in Paderborn.
Der erste Würzburger Dom entstand 787 und erhielt 855 einen Nachfolgebau. 1075 wurde dann der „heutige“ Dom fertiggestellt. Das „heutige“ steht in Anführungszeichen, weil der Dom im zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde. Große Teile des Langhauses waren zerstört. Zwar bleibt dadurch das heutige Langhaus vom Barock verschon, der blinkend und funkelnd Querhaus und Chor schmückt, aber die flache Betondecke macht die Sache aber nicht wirklich besser. Im Gegenteil.
1133 wurde der Dom bereits das erste mal renoviert. Das Dach war bereits verfallen und der Baumeister Enzelin erhält von Bischof Embricho den Auftrag zu den Bauarbeiten. Er baut unter anderem auch die Westtürme und wölbt den Chor ein. 1187/88 sind die Bauarbeiten abgeschossen.
Doch bereits 1225 wird wieder am Dom gebaut, Giebel verändert und die Osttürme erhöht.Nach dem um 1500 die Seitenschiffe mit Gewölben umgestaltet wurden erhält auch das Langhaus, Querhaus und Vierung 1599 ein Gewölbe. 1701 wird der Dom barockisiert. 1749 erhält Balthasar Neuman den Auftrag zu Arbeiten, wobei er den ehmals extrem erhöhten Chorbereich der Stiftsherren fast auf Langshausebene absenken lässt. Dabei wurde die Krypta zugeschüttet und erst nach den Zerstörungen des zweiten Weltkrieges wieder freigelegt (und mit Betondecke versehen).
Die Krypta barg auch lange Zeit ein Geheimnis. Im Bauernkrieg war in einem Seitenstollen der Krypta Kirchengerät und Dokument versteckt und vergessen worden. Erst bei der Wiederherstellung der Krypta wurden sie wiedergefunden.
Auffällig ist das extrem weite Querhaus dem oftmals eine Verwandschaft mit der Hersfelder Stiftskirche nachgesagt wird. Heute wird aber eher vermutet, dass das Querhaus auf dem karolingischen Querhaus aufsitzt und dieses in Beziehung zu Fulda und Paderborn steht. ( Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts , S.378)Alle drei hatten auch sonst Beziehungen untereinander.
In der Krypta des Domes befindet sich auch eines der interessantesten Ausstattungstücke des Domes. Ein Kreuz auf dem ein bärtiges Gesicht, Christus, abgebildet ist. Je nach dem wo man nachschaut ist die Rede davon das es merwingischen oder karolingischen Ursprungs ist. Die Mehrheit hat sich inzwischen aber auf das 9. Jahrhundert eingependelt. (hier das Kreuz bei Wikipedia)
Zum Abschluss ein paar Bilder als Video aus dem Würzburger Dom
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…
Großartig! Und deprimierend. Ich habe den Artikel von Google News vorgesetzt bekommen, und er war völlig in style. Vom letzten…