Die Lorscher Torhalle und der Sarg Ludwig des Deutschen
Die Lorscher Torhalle ist eines der bedeutendesten karolingischen Baudenkmäler. Bis auf das Dach ist sie im Originalzustad erhalten. Auch die apsidenartigen Treppentürme sind Original, mal hielt sie lange Zeit für einen späteren Anbau (einer mußte wiedererrichtet werden).
Ihr Bauschmuck ist einzigartig. Wie bei der Einhardsbasilika sind die Kämpferplatten in den Bögen nur in Richtung der Laibung ausgeformt. Auf den Halbsäulen, die die Pfeiler zieren sitzen, sitzen Kapitelle in Arkantusornamentik. Möglicherweise handelt es sich um römische Spolien, oder eine Arbeit nach einer römischen Spolie, da sie etwas kleiner sind als die Halbsäulen.
Das Obergeschoß beherbergt eine Michaelskapelle. Ihr frührer Bestimmungszweck ist nicht überliefert. Jedoch befinden sich im Inneren karolingische Architekturmalereien. Auf einem Fries aus farbigen Quadraten sitzen Säulen mit ionisirerendem Kapitell auf denen wiederum Architrav sitzt (natürlich gemalt).
Die Datierung glaubte lange der Bau sei ein Triumphbogen Karls des Großen auf Grund seines Sieges über die Langobarden (774) erbaut. Dann kam die Theorie auf der Bau sei nach 800 entstanden wegen Karls Kaiserkrönung. Anhand der Kaligraphie im Obergeschoß wird heute eine Entstehung auf die Zeit von 820 bis 900 eingeordnet. Für die Datierung spielt aber auch die Grabeskirche Ludwigs des Deutschen eine Rolle.
Ludwig ließ 876 die „eclesia varia“ (bunte Kirche) erbauen, Sie schloß an den Chor der Klosterkirche an, und hatte aussergewöhnlich dicke Mauern. Die Bezeichnung „bunte Kirche“ trug sie wohl wegen ihres Bauschmuckes. Man nimmt an, nicht zuletzt durch Funde, das der Bauschmuck dem der Torhalle entsprach. Ein weiterer Hinweis auf die Torhalle gibt ein Sarg der bei den Hausenschen Grabungen gefunden wurde. Oberforstmeister von Hausen hatte das Klostergelände im 19 Jahrhundert gekauft und hatte sich auf die Suche nach sagenhaften Schätzen begeben. Dabei Schnitt er auch die Grabkirche mit seinen Buddeleien an und barg so ziemlich alle wichtigen Särge… Im prunkvollsten soll ein Toter gelegenhaben, bekleidet mit einem goldbesetzten Seidengewand, mit Stiefeln und Sporen, bei ihm waren Pergamente und eine Schieferplatte mit Inschrift… wie das so ist, ist von alledem nichts mehr vorhanden! Eben ausserdem Sarg, denn von Hausen verkaufte die Särge später als Futtertröge verkaufte.
Der Sarg der Ludwig dem Deutschen zugeschrieben wird weist als Verzierung die gleichen ionisierenden Kapitelle und Säulchen, wie der Bauchmuck der Torhalle auf.
Quelle: Website des Klosters Lorsch , sowie Beiträge zur „Geschichte des Kloster Lorsch“
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…