Ernährung im Frühmittelalter
Als Fleischlieferant im Frühmittelalter diente hauptsächlich Rind und Schwein. Der Grund für die vielen Rinder dürfte neben der Milch und Fleischproduktion in der Tatsache liegen das diese auch als Zugtiere für Wagen und Pflug eingesetzt wurden.
Als weitere Fleischquelle diente Schaf und Ziege, die anatomisch nur schwer zu unterscheiden sind. Neben der Fleischgewinnung dienten diese Tiere auch der Milch- und Käseproduktion, ausserdem waren die Schaafe Liferanten der wichtigen Wolle.
In geringerem Maße wurden auch Pferd und Esel/Maultier zur Fleischproduktion nachgewiesen. Noch weniger standen Hunde auf dem Speiseplan. Diese fanden wohl nur in Notzeiten Verwendung, wie im übrigen Mittelalter auch.
Hühner und Eier spielten ebenfalls eine wichtige Rolle, wie man aus Abgabenlisten des 8. Jh. ersehen kann. Weiteres Geflügel waren Ente und Gans.
Wildtiere die auf der Jagd erlegt werden konnten, wie Hirsch, Wisent, Elch, Wildschwein ,Reh, Hase, Biber und Krähe spielten aber in der Ernährung der breiten Bevölkerungsschicht kaum eine Rolle.
Wenig ist über den Fischfang bekannt, er dürfte aber gerade bei Fastenzeiten eine wichtige Rolle gespielt haben.
Die Zubereitung des Fleisches erfolgte durch Garen in Töpfen oder Kesseln. Durch das Garen war eine effizientere Nutzung des ganzen Fleisches möglich. Zwar wurden auch „Fleischspieße“ in reichen merowingischen Gräbern gefunden, diese Zubereitungsart dürfte aber nur den reichen vorbehalten gewesen sein, wie es im Spätmittelalter für „Herrenspieße“ überliefert ist.
Bei der pflanzlichen Ernährung gabe es auf Grund des stärker romanisierten Ostens größere Unterschiede. Im germanischen Osten dominieren Gerste und Roggen während im Westen Saatweizen, Dinkel, Hirse und Haafer angebaut wurden.
Als Gemüsesorten fanden Erbsen, Linsen, Ackerbohnen, Kraute, Kohl, Runkelrüben, Möhren, Sellerie verwendung, ebenso Kräuter wie Dill, Koriander und Bohnenkraut. In Baumgärten wurden Äpfel, Birne , Pflaume , Wallnuss, Aprikosen und Pfisiche angebaut.
Ergänzt wurde der Speiseplan durch Wildfrüchte wie wie Himbeeren, Erdbeeren, Holunder und Haselnüsse.
Während im Süden des Merowinger Reiches mindestens bis Ende des 7Jh. die Versorgen mit Olivenöl möglich war, wurden in unseren Breiten pfalzliche Öle wie aus Leinsamen, Raps, Rüben , und Bucheckern sowie tierische Fette verwendet.
Hauptgetränk war Wein, der zum Teil auch aus dem Süden importiert wurde. Der Wein wurde wohl meist vor dem Genuss geschmacklich veredelt, zum Besipiel mit Honig. Er wurde oftmals mit Wasser verdünnt vermischt getrunken. Gregeor von Tour berichtet auch von einem Getränk, das neben Wein auch Absinth und Honig enthielt.
Bier war das zweitwichtigste alkoholische Getränk, neben Met und Most. Die wichtigtsen nichalkoholischen Getränke waren Wasser, Milch und unvergorene Säfte.
Das Hauptgericht der Fränkischen Küche dürfte ein Eintopf aus Gemüse oder Getreidebrei gewesen sein, dem auch Fleisch beigefügt sein konnte.
Neben Breien und Grütze wurden auch verschiedene Arten von Fladen und Brot hergestellt. Gregor von Tours führt Weizen und Gerstenbrot an, wobei im Westen, den romanischen Gebieten, das helle Weizenbrot bevorzugt wurde.
Quellen: Die Franken – Wegbereiter Europas und Hessen im Frühmittelalter
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…