Die Westemporen der Laurentiuskirche und neue Fragen
Ich hatte ja Urlaub und habe mich in meiner zweiten Urlaubswoche verschärft mit dem 3D Modell der Laurentiuskirche befasst um es endlich in das Gesamtmodell einfügen zu können. Dabei bin ich immer zwischen verschiedenen Aufgaben hin und her geschwankt, je nach dem wo nach mir der Sinn stand. Ab einem gewissen Punkt fügte ich auch Innenaustattung hinzu. Darunter auch die Emporen im Westquerhaus. Dabei bemerkte ich einen Fehler den ich gemacht. hatte. Ich hatte die kleineren Westfenster falsch positioniert.
Also, gesagt getan, versetzte ich die Fenster und begann mich zu wundern. Die Unterkante der Fenster sitzt auf der gleichen Höhe wie die Empore. Hatte ich etwas übersehen? War das vermeindliche Fenster kein Fenster, sondern die Spur einer Empore die sich durch den gesamten Westen zog?
Bis in die 1930er gab es tatsächlich in der „Vorhalle“ eine Empore. Über die Seitenräume wurde der Zugang in den Turm ermöglicht. Doch diese Empore hatte weder etwas mit der Empore im Renderbild zu tun noch mit der Kante die ich als Fenster interpretiere (dazu gleich mehr).
Die Empore der 30er lag auf zwei Balken auf, die in den Pfeilern der Bögen, an der West- bzw. Ostseite der Pfeiler, befestigt waren. Bei der Bauuntersuchung Otto Müllers 1953/54 zeichnete sich die entsprechende Stelle als Flickstelle in den Pfeilern ab. Zudem lagen diese Balken höher. Auf dem Renderbild etwa in Höhe des Handlaufs der Balustrade, etwas unterhalb der Kämpferplatten.
Mein nächster Schritt war noch einmal nach den Balkenlöchern „meiner Empore“ nach zusehen. Laut Baudokumentation befand sich meine Empore wie im Renderbild in Höhe von ca. 2,5m und lag auf 3 Balken auf die in Nord-Süd Richtung verliefen. Die Balkenlöcher sind nur noch auf der Westseite vorhanden, da auf der gegenüberliegenden Seite die gotischen Bögen eingebrochen wurden, die sich heute nur noch als Nischen darstellen, da sie vermauert wurden.
Die Balkenlöcher wurden nachträgliche in die erste graue Putzschicht eingebrochen und wieder mit dem gelben, gotischen Putz verschlossen. Sie wurden also spätesten um 1450 wieder entfernt.
Im obigen Bild sind die Balkenlöcher rot schraffiert zu sehen. Es handelt sich um eine aus Einzelblättern zusammengesetzte Ansicht der innernen Westmauer der Laurentiuskirche, wie sie von Otto Müller dokumentiert wurde.
Doch was ist mit der Kante (im Bild blau markiert)? Die Baudokumentation notiert hierzu: “
(…) hier verspringt die Baufuge annähernd waagerecht nach Norden, (…) Ab hier verläuft die Baufuge merkwürdigerweise ohne die für Abbruchmauerwerk so typische zahnartige Kontur senkrecht nach oben, bis ab der Höhe von ca. 4,00 m über dem rezenten Fußboden wieder die sehr unregelmäßige Struktur der Baufuge ansetzt. (…) Merkwürdig ist der senkrechte Fugenverlauf (…) Sollte hier ehemals ein Fenster vorhanden gewesen sein, dessen Sohlbankrest und nördliche Laibungskante durch die hier doch sehr geraden Baufugen gekennzeichnet sind? Auf der Südseite jedenfalls scheint ein vergleichbarer Befund auf dieser Höhe nicht vorhanden gewesen zu sein, da Müller hier auf der Wandfläche „Mauerwerk“ vermerkt. Wäre hier ein vermauertes Fenster vorhanden gewesen, hätte er es auf jeden Fall erkannt und dargestellt.
Es ist korrekt das Müller auf der gegenüberliegenden Seite „Mauerwerk“ vermerkt hat (Siehe Bild, wenn auch kaum lesbar). Jedoch ist an dieser Stelle noch der Putz vorhanden. Denn bei entferntem Putz hätte Müller die Steine eingezeichnet, bzw die jeweilige Putzart angegeben. Zu dem gibt es auf Grund von Fotografien den Verdacht das Müller letztendlich doch nicht alles notiert hatte, aber eben zumindest fotografisch dokumentierte. Interessant erscheint dagegen doch eher die halbrunde Form darüber, die von dem gelben, gotischen Verputz bedeckt ist.
Ergänzend gibt es ebenfalls eine ältere Außenaufnahme der Kirche ohne Verputz.
Leider ist die Stelle an der das vermeindliche Fenster sitzen würde durch das Blattwerk des Baumes verdeckt. Man kann jedoch erkennen das die Vermauerung wohl nicht ganz so gut gewesen zu sein scheint. Von oben ist Mauerwerk nachgesackt (rot schraffiert), was auch an dem Riss auf Müllers Zeichnung zu erkennen ist.
Auch die halbrunde Form die Müller links des gotischen Fensters einzeichnete, ist auch auf der anderen Seite der Mauer zu erkennen (roter Viertelkreis im Zwickel des Gerüsts). Es ist also durchaus wahrschenlich das die Fenster wie von mir rekonstruiert existiert haben.
Aber noch etwas ist mir im Zusammenhang mit den Emporen aufgefallen. Wie bereits beschrieben setzten sie ab einer Höhe von ca. 2,5m an. Wenn es nun, wie üblich bei einem Querhaus, eine Verbindung von Querhaus in die Seitenschiffe gab, dürfte der Bogen nicht höher als 2,30m gewesen sein, wenn denn darüber die Emporenbalken lagen. Ein 2,3m hoher Bogen wäre aber recht klein, eher türartig und damit weit entfernt von der Größe der Bögen zum Langhaus. Es erscheint also wahrscheinlich das es wohl hier keine Zugänge gab, oder aber diese mit Einzug der Emporen vermauert wurden.
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