Otto II. in Trebur – einige Gedanken

Bevor ich diese Gedanken niedergeschrieben hatte, hab ich erst einmal eine Nacht über Otto II. geschlafen, denn mit einigen Aufenthalten hatte ich zunächst meine Probleme.
So schienen mir die ersten Aufenthalte seltsam. Otto in Worms, dann in Trebur und wieder in Worms.
Ganz ähnlich seltsam ist das Otto 975 nicht von Boppard direkt nach Frankfurt reist sondern einen Abstecher nach Trebur macht.

Aber Abstecher ist fast das richtige Wort.

Seine Mutter Adelheid war natürlich Witwe. Trebur war Witwengut und es scheint diese Funktion nicht nur in wirtschaftlicher Weise ausgeübt zu haben. Die Abstecher Ottos wecken den Eindruck als habe dieser seine Mutter in Trebur besucht. Natürlich heist das nicht Adelheid habe sich nur in Trebur aufgehalten. Sie sollte nur zeitweilig hier gewesen sein.
Aber selbst wenn sie nur zeitweise hier war, so ergeben sich dadurch neue Aspekte.
Die Damenwelt war allgemein etwas komfortabler untergebracht als die Herren. Man wird also von einer festen (steinerne?) Behausung ausgehen, die auch beheizbar war. Eine durchaus adequate Kirche war ja ebenfalls vorhanden.

Die letzte beiden Aufenthalte 980 jedoch stehen unter einem ganz anderen Vorzeichen. Bei dem ersten Aufenthalt im Apüril 980 fällt auf das Theophanu aktiv in der Urkunde erscheint. Theophanu und Adelheid konnten nicht sonderlich gut mit einander, weshalb die Mutter den Hof verlassen hatte. Hatte sich die Schwiegertochter des Gutes bemächtigt?
Sicher ist das Otto bereits den Plan zu seinem Italienzug gefasst hatte. Hatte er also für einen Ort gesucht an dem er und sein Gefolge Rast machen konnten? Zumindest machte er im Oktober 980 mehrere Tage Stopp in Trebur. Es ist das erste mal seit langem, dass wieder ein Herrscher sicher mit einer großen Anzahl Personen in Trebur weilt.