Erstes Fazit zu Piendl und die Pfalz St. Emmeram
Ursprünglich wollte ich mir nun im Klaren sein was ich von Piendls Aussagen halte, aber für ein endgültiges Fazit ist doch noch zu früh. Ich muss ein bisschen querlesen. Aber dennoch werde ich über einige Sachen schreiben, die mir aufgefallen sind.
Piendl schreibt von einem goldenen Marienalter, den er in einer Marienkapelle sieht. Er sieht sie als Vorgänger der Ruprechtskirche, die an die Nordwand der Kirche angebaut wurde. Diese Marienkapelle findet jedoch keiner Erwähnung, es ist lediglich von einem Altar die Rede. Wer mal ansatzweise historisch gearbeitet hat erkennt das Problem. Ein Altar, egal wem geweiht, benötigt nicht zwingen eine eigene Kapelle. Er kann durchaus in einem der anderen Kirchenbauten stehen. Als Beispiel sei hier Trebur genannt. Die Laurentiuskirche besaß im 17. Jahrhundert 3 Altäre, wobei nur noch von zweien die Weihung bekannt war. Zudem scheint sich Piendl zu sehr an Bamberg zu orientieren, auch wenn dies nahe liegt. Wenn man den Plan St. Emmerams zur Deckung mit Bamberg brächte, läge etwa an der Stelle der Ruprechtskirche die oktagonale Andreaskapelle (siehe hier)
Auch seine Überlegungen zur Michaelskapelle sind weitere Gedanken wert. Aufgrund der Zeichnungen vor dem Abbruch, bei dem an der Apsis im Gegensatz zu Rest des Gebäudes ein regelmäßiges Mauerwerk mit exakten rechten Winkeln eingezeichnet ist, vermutet Piendl nun es müsse sich um Mauerwerk des 12. Jahrhunderts handeln. Ich gehe davon aus das er dabei an die markanten stauffischen Buckelquader dachte.
Ich dagegen würde auch eine Verblendung nicht ausschließen. Sie könnte in Bezug zum barocken, aufgesetzten Türmchen stehen und eine horizontale Gliederung des Bauteils betonen, wie es oft im Barock geschieht. Für eine spätere, nachträgliche Veränderung der Apsis würden auch die Fenster sprechen. Es gibt da in der christlichen Baukunst ein ungeschriebenes Gesetzt: klerikale Bauten haben in der Apsis ein mittiges Fenster, also nach Osten hin, während Profanbauten mit Apsis kein mittiges Fenster besitzen (vergleiche Apsis der Aula Ingelheim). Die Kapelle bseitzt aber, zum Zeitpunkt der Bauaufnahme kein mittiges Fenster. Dies legt einen Umbau der Absis nahe, zumal auf dem Marterberg-Bild 2 Fenster zu sehen sind, während ein drittes, wegen der Perspektive, zu implizieren ist. Vielleicht wurde das zentrale Fenster aus statischen Gründen beim Aufsetzten des Turms vermauert.
Aber die Michaelskapelle finde ich dennoch höchst interessant, erinnert sie mich doch an die Marienkapelle in Trebur. Leider hat Piendl in seinem Beitrag zu den Thurn und Taxis Studien keine Bemaßung angegeben. Einzig in den Plänen ist eine Bemaßung zu finden. Das ist zwar besser als nichts, aber dann doch etwas ungenau. Ich muss mal versuchen irgendwoher eine bessere zu bekommen.
Oh ja gerne!
Hallo, Bei Recherchen zur Tunika Heinrich des Zänkers bin ich auf eine ähnlich Lösung gekommen, ich habe mir das Stifterbild…
Hab jetzt gerade Terra X schauen wollen. Seit neusten mit KI generierten Stimmen. Diese Entwicklung gefällt mir nicht. Ich muss…
Gut gelungen. Dieses Miniriemchen im Riemendurchzug der Scheide hält das Ganze.
Freunde von mir waren schon da. Ich weiß nur nicht ob ich selbst schaffen werde :-(