Erste Blicke auf Pfalz und Stift Kaufungen
Wenn man im Urlaub ist, sich aber sonst mit Geschichte im weitesten Sinne befasst, wird man das trotz „Freizeit“ nicht los. Folglich musste ich es ausnutzen, das mein Urlaubsort nur etwa 50km von Kaufungen entfernt lag.
Kaufungen, bzw. das Stift Kaufungen ist für mich aus mehreren Gründen interessant. Zum Einen entstand hier durch Heinrich II. eine neue Pfalzanlage und im Anschluss ein Damenstift in dem Kaiserin Kunigunde ihre letzten Jahre verbrachte. Heinrich habe ich ja auch im Verdacht in Trebur baulich tätig gewesen zu sein. Zum Anderen wurde die Anlage immer wieder umgestaltet, so dass ich eine Anlage vor mir habe die seit dem frühen 11. Jahrhundert existiert, zwar umgestaltet wurde, aber in groben Zügen noch sichtbar ist.
In diesem Teil werde ich mich erst mal nur allgemein den Gebäuden und der Topographie zu wenden um mich noch einmal gesondert der Stiftskirche und anderen Sachen zu widmen.
Kaufungen liegt im Osten der Westhessischen Senke, im Kasseler Becken an der Grenze zum Kaufunger Wald. Die Böden sind recht ertragreich und gehören zu den besseren in Nordhessen. Ich fuhr von Westen, über die Straße mit dem sinigen Namen „Am Hofgarten“ auf die Anlage zu. Mich verwunderte zunächst das ich eine Senke fuhr, aber gleich darauf feststellen musste, dass die gesamte Anlage von einer Mauer umgeben ist hinter der sich das Gelände einen guten Meter hebt. Hier konnte ich auch direkt parken.
Man stand nun vor einer nach Osten weisenden Treppe, die zur Stiftskirche führt oder wendet sich nach Süden zu einem Tor das in den Innenhof des ehemaligen Stiftes führt. Ich ging zunächst in Richtung Stiftskirche.
Diese ist nicht exakt geostet, sondern etwa um 30° nach Norden gedreht. An der Stelle des Westeingangs befindet sich ein Bau des Klosters. Nach norden erstreckt sich eine ummauerte Grünfläche. (siehe Bild oben), die mit dem Querhaus endet. Hier kann man die Grünfläche durch ein kleines Portal verlassen und über einige Stufen wieder auf das Straßenniveau gelangen. Bewegt man sich nun hinter den Chor der Kirche, befindet man sich auf einer Terasse, die den Blick in das östlich gelegene Tal der Losse frei gibt.
Tatsächlich war der Höhenunterschied immens. Hier ging es einige Meter steil bergab. Die gesamte Anlage wies also eine gewisse Spornlage auf, mit der ich so nicht gerechnet hatte.
Ich ging nun zurück zum Portal, das in den Stiftshof führte. Zur Rechten (Westen) befand sich ein Wirtschaftsgebäude, zur linken befand sich das Fachwerkgebäude, das auf den Turm der Kirche stößt. Im Westen befand sich ein weiteres Gebäude, welches auf den Fundamenten des westlichen Kreuzgangs steht.
Um in den ehemaligen Kreuzgang zu gelangen muss man zwischen diesem Gebäude und der Kirche einige Stufen hinabsteigen, denn das Areal liegt wieder niedriger als der südwestliche und der nördliche Hof.
Südlich am Kreuzgang befand sich das Dormitorium. Hier steht heute ein neuerer Dormitoriumsbau. Dieser Bau soll den ehemaligen Palas der Pfalzanlage dargestellt haben, der nach der Umnutzung durch Kaiserin Kunigunde zum Dormitorium wurde in dem sie wahrscheinlich am 3. März 1033 verstarb.
An das Dormitorium schließt, etwas nach Süden versetzt, die Georgskapelle an, die als die Pfalzkapelle identifiziert wird.An der Nord-östlichen Ecke des Saalbaus (mit halbrunder Apsis) wurde die Ostmauer nachträglich etwas nach Norden ausgestellt . Hier befindet sich eine von aussen zugängliche Glocke. Sie wird nach Osten von einem weiteren Höfchen umschlossen.
Der Östliche Teil des Kreuzgangs ist nicht mehr existent und nur in Form einer Hecke und einer Mauer nachvollziehbar.
Eine Rekonstruktion des Geländes in Zustand als Kloster befindet sich hier im Temp des Wittich Verlags. Die Zeichnung stammt (natürlich) von Dr. Dieter Wolf (Grüße!)
Im vorklösterlichen Zustand sollte als steinerne Gebäude nur der Palas (Dormitorium), Georgskapelle, sowie ein ein weiteres Gebäude , welches den Grundstock für den westlichen Flügel des Kreuzganges bildet, bestanden haben.
In den kommenden Tagen werde ich mich in die Details einarbeiten.
Oh ja gerne!
Hallo, Bei Recherchen zur Tunika Heinrich des Zänkers bin ich auf eine ähnlich Lösung gekommen, ich habe mir das Stifterbild…
Hab jetzt gerade Terra X schauen wollen. Seit neusten mit KI generierten Stimmen. Diese Entwicklung gefällt mir nicht. Ich muss…
Gut gelungen. Dieses Miniriemchen im Riemendurchzug der Scheide hält das Ganze.
Freunde von mir waren schon da. Ich weiß nur nicht ob ich selbst schaffen werde :-(