Von karolingerzeitlichen Schwertern Teil 2 – Das Mannheimer Schwert
Als Geibig seine eigene Typologie der Schwerter des frühen Mittelalters aus dem deutschen Gebiet erstellte, ging er nicht wie Petersen von optischen Ähnlichkeiten aus, sondern von Bemaßung. Am bekanntesten ist wohl die Typisierung der Klingen, aber auch die Gefäße wurden berücksichtigt. Für uns am interessantesten sind die Typen 4 und 6
Typ 6 ist identisch mit Petersen K und O, Typ 4 ist das Schwert vom Mannheim. Ein Flußfund von Mannheim Friesenheim. (Bild1) 1962 wurde nördlich von Mannheim, im Altrhein zwischen Friesenheimer Insel und Sandhofen ein Schwert aus dem Rhein gebaggert. 1975 kaufte das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg das Schwert aus einer privaten Sammlung, lies restaurierte und untersuchen.
Die Spitze der damaszierten Klinge ist abgebrochen. Sie ist mit der tauschierten Inschrift +VLFBEHT+ verziert. Geibig datierte das Schwert auf die erste Hälfte des 9. Jahrhunderts. Der Knauf und die Parierstange sind mit schachbrettartig angeordneten Tauschierungen aus Messing und Silber verziert. Der gesamte Griff hat eine Länge von 17,2cm. Die Grifffläche hat eine Länge von 10,3cm, am Parier ist die Angel 3,1cm breit, am Knauf 1,9cm. Knauf und Parier bestehen aus Eisen.
Der Knauf selbst besteht aus 2 Teilen. Die Krone ist 7,4cm lang,an der dicksten Stelle 3cm breit und 2,7cm hoch. An den erhöhten Mittelteil schließen sich 2 Dreieckssättel an. Die Sattelform ist durch die Nieten bedingt die durch die gesamte Krone hindurch gehen. Die Zwischenräume der drei Partien ist mit Silberdraht verziert. Innen ist die Konstruktion hohl und birgt die vernietete Angel.
Dieser Teil ist an das obere Parier genietet. Dieses hat eine Länge von 8cm und ist 3,5cm breit.
Das eigentliche Parier hat eine Größe von 9,2 cm x 2,8 cm und 2,1cm.
Die obere Breite der Klinge beträgt 6,25cm und verjüngt sich in Richtung der Spitze, bis zu der Stelle an der sie abbrach (nach 62,5cm), auf 4,8cm. Die Hohlkehle hat am beginn der Klinge eine Breite von 3,9cm.
Ob die Klinge tatsächlich aus der Ulberht-Schmiede stammt, oder nur ein sehr gute Imitation ist, war schon Gegenstand so mancher Diskussion.
Ebenfalls im Rhein, jedoch bei Speyer wurde ebenfalls ein fast identisches Schwert gefunden. Es auf der Klinge die Inschrift VLFBERHT++. Sein Gefäß ist identisch mit dem von Mannheim, besitzt jedoch eine Sreifentauschierung aus silber und Messing.
Ebenfalls zu Typ 4, jedoch mit einem etwas anderem Knauf zählt das Schwert von Souffelweyersheim (Bild 2)(Département Bas-Rhin). Zusätzlich besitzt es noch 2 Nieten am Parier, die jedoch nur Zierwerk sind und keinen Zweck erfüllen. (Hier ein Bild des Mainzer Landesmuseums, wo das Schwert verwahrt wird). Interessant ist auch das das Schwert Vertiefungen im Parier und Knauf besitzt in denen Steine aus Almandin oder rotem Glas sitzen. Sie wirken wie Trauben oder Beeren im Zusammenspiel mit den buntmetalltauschierten Ranken. Es handelt sich also um eine sehr prunkvolle Waffe, bei der ich an die Beschreibung des Schwertes Karls des Großen durch Einhard denken musste:
Nur an hohen Feiertagen oder bei Empfängen von Gesandten aus fremden Ländern trug er ein Schwert, das mit Edelsteinen besetzt war.
Ein weiteres Schwert vom Typ 4 , fand sich im Bootskammergrab von Haithabu. (Bild3)
Schwerter diesen Typs fanden sich bisher nur im fränkisch regierten Bereich. Den Fund von Haithabu erklärt man mit Abhängigkeiten zu den Franken.
Oh ja gerne!
Hallo, Bei Recherchen zur Tunika Heinrich des Zänkers bin ich auf eine ähnlich Lösung gekommen, ich habe mir das Stifterbild…
Hab jetzt gerade Terra X schauen wollen. Seit neusten mit KI generierten Stimmen. Diese Entwicklung gefällt mir nicht. Ich muss…
Gut gelungen. Dieses Miniriemchen im Riemendurchzug der Scheide hält das Ganze.
Freunde von mir waren schon da. Ich weiß nur nicht ob ich selbst schaffen werde :-(