Symbolik des Treburer „Weinachtsapfelbaums“
Beruflich bin ich viel mit dem Auto unterwegs. In der Regel denke ich dann nach was ich mir so als nächstes für das Blog vornehme. So kreisten meine Gedanken kürzlich um das Thema Sagen.
Ich hätte es ja gerne wenn einige interessante Sagen gäbe die man auf einen wahren Kern runterschälen könnte. Die aber die vermeintlich interessant sind hallten einer näheren Prüfung nicht stand.
So entpuppt sich eine Geschichte nach der 3 Nonnen durch die unterirdischen Gänge eines von Otto III. geschlossenen Stiftes als direkte Übernahme einer Quedlinburger Sage und steht wohl mit der Fehlübersetzung Trittenheims aus den 1960ern oder 70ern in Zusammenhang als man Trebur ein Kloster andichtete.
Ein gleiches Spiel gibts wenn es plötzlich eine Einbindungung Treburs in die Sage der Kunigendenschleier gibt – Es hält einer Prüfung nicht stand.
In Bechsteins „Der Drache und der Ritter von Frankenstein“ ist Trebur nur Rahmenhandlung um die Geschichte des Lindwurms vom Frankenstein, vermischt mit den Aussagen Merians, des Rheinischen Antiquarius usw. über die Größe Treburs.
Bleibt einzig und allein die Sage vom Apfelbaum. Dabei findet sich dazu tatsächlich unter HStAD Best. D 4 Nr. 50/5 in Darmstadt die „Korrespondenzen des Landgrafen Georg I. mit dem Schultheißen Jost Geisel zu Trebur über den wunderbaren Baum (Äpfel in der Christnacht)“ aus dem Jahr 1581. Also gab es die Korrespondenz wirklich.
Wie ich so darüber grübelte, fiehl mir auf das in dem zu Weihnachten Früchte tragenden Baum eine Menge christlicher und heidnischer Symbolik steckt. Mir fielen spontan die Barbarazweige ein. Und tatsächlich fand ich auch bei einer spontanen Suche im Internet direkt einen Hinweis auf die Symbolik Apfelbaum, blühende Bäume im Winter usw. Nämlich bei Alxanders Tilles „Die Geschichte der Deutschen Weihnacht“ von 1892. Auch Trebur findet hier Erwähnung.
Gervasius von Tilbury, so Tille, schrieb um 1211 in seiner Otia Imperalia das Adam den Setzling eines Apfelbaums aus dem Paradies schmuggelte. In einer französischen Version dieser Legende war es Gott der den Baum der Erkenntnis über die Mauer des Paradieses warf, welchen Abraham fand, einpflanzte und der dann später das Holz für das Kreuz Christi lieferte.
Der Baum wird in der Sagenwelt zum Symbol Christi und des Paradieses, seine Frucht somit symbolisch zum an Weihnachten, ohne Erbsünde geborenen Christus – quasi frisch aus dem Paradies.
Es bleibt die Frage warum Trebur auch einen solchen „Weihnachtsbaum“ besitzen wollte. Ich hallte es durchaus für möglich, dass man sich als eine Art Garten Eden wieder in Erinnerung rufen wollte. Einstmals war der nicht mehr existierende Fiskalbezirk wirtschaftlich sehr stark, hatte aber durch die Zersplitterung an Bedeutung stark eingebüßt.
Leider habe ich nur eine online Version des Buches bei Nikolaus.net gefunden, aber es geht ja auf Weihnachten zu.
Hier nun der Link zum Text „Die Geschichte der Deutschen Weihnacht, Kapitel VIII – Die blühenden Bäume der Weihnacht“
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?
Pfalz Derenburg, es fehlt mi ein gesicherter Lageplan der Pfalz und der Vorburg