Die Pforten von Trebur – die Untere Pforte
Die Pforten Treburs, also die alten Tore, hatte ich hin und wieder mal erwähnt, aber nie über die Pforten als solches geschrieben, was ich jetzt mal anfange nachzuholen. Ich werde sie allerdings nicht in Gänze ausbreiten.
Als Quelle werde ich mich in Teilen auf eine der winigen brauchbaren Sachen aus Trebur stützen: „“Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Trebur, Heft 3, 1995, Die Pforten in Trebur” von Armin Weber M.A.
Um es noch einmal zu sagen, mans kanns ja nicht oft genug tun, mit der Pfalz haben diese Pforten überhaupt nichts zu tun! Sie sind mit der umringung Treburs mit Wall und Graben in der Stauferzeit entstanden, wobei das Alter der 3 Tore nicht bekannt ist!
Die dokumentierte Geschichte der Unteren Pforte hält sich, wie bei allen Toren Treburs, in Grenzen. Sie beginnt 1656 als auf den steinernen Unterbau ein Fachwerkstock aufgesetzt, Fenster, Türen und ein Kachelofen eingebaut und ein Hennes Zijrach als Pförtner angestellt wird. Er bewohnte wohl den oberen Stock. Es folgen einige wenige Reparaturen, unter anderem wurde ein Pfahlrost eingesetzt der eine Brücke trug, bis 1799 der Zimmermann eine Notbrücke über den Graben legen muss. Mit dem Verfüllen des Burggrabens 1844 werden wohl auch die Reste der Pforte abgebrochen.
Die Lage der Unteren Pforte, des Westtores also, war bereits seit längerem bekannt, denn 1956 war das Tor bei Kanalarbeiten aufgetaucht. Wie so oft aber fand eine Untersuchung nicht statt. Lediglich einige Gedächtniszeichnungen wurden angefertigt und liegen mir in Kopie vor. In wie weit diese allerdings korrektsind, sei dahin gestellt. Es finden sich hier vermerke wie „Zugbrücke, 3m hohes Jägermauerwerk“, ebenso findet sich ein Vermerk das Glieder der Kette der Zugbrücke gefunden worden seien.
Erst 1991 gab es die Möglichkeit die Brücke erneut in Augenschein zu nehmen. Leider konnte die Denkmalpflege nicht selbst zu Gegen sein, so dass es Armin Weber selbst und Eugen Schenkel als Vertrauensmann der Denkmalpflege waren, die mit Kamera und Zollstock bewaffnet zur Dokumentation schritten.
Die Vermutungen allerdings, die man bereits zu Anfang hatte, bestätigten sich. Die Bagger der 50er Jahre hatten die Rohre direkt durch das ehemalige Tor geführt. Von Pfählen, oder einer Holzeindeckung wie sie aus den 50er Jahren berichtet wirt, war nichts mehr zu sehen. Das 60-70cm unter der Straßenoberfläche liegende Mauerwerk war auch durch die aktuellen Baggerarbeiten angekratzt worden.
Einige Funde konnten in der Baugrube gemacht werde, darunter eine Scherbe Pingsdorfer Keramik, eine Tonpfeife und eine Kanonenkugel aus hartgebranntem Steingut. Die meisten Scherbenfunde, mit Ausnahme der Pingsdorfer Keramik stammten aber aus dem 16. bis 19. Jahrhundert.
Im Erdaushub des Grabens konnte eine Hakenbüchse sichergestellt werden, über die ich hier bereits geschrieben habe.
Das Tor besaß im Ursprung wohl einen steinernen Brückenbogen der etwa 4m überspannte, später wurde er abgebrochen oder zerstört und durch eine hölzerne Brücke ersetzt. Nach Westen schloß der eigentliche Torbau an der wohl ein rechteckiger Bau mit 5,10×8,8m war und mit der Längsseite zum Graben stand. Der Durchgang war aus der Mitte nach Süden verschoben.
Im Bezug auf die eigentliche Brücke verwundert mich, dass sie nur 4m überspannte. Der Burggraben war in Teilen aber 30-40m breit und ist in 50m Entfernung vom Brückenbau in einem Garten noch mit 20m Breite nachvollziehbar. Entweder war der Graben an der Stelle des Tores also schmaler oder aber hinter dem Bogen befand sich erst die eigentliche Brücke.
Eine Antwort
[…] hatte bereist vor Urzeiten über die Pforten geschrieben, z.B. hier und hier, werde aber das Thema wohl aktualisiert und erweitert noch einmal aufgreifen […]