Der gefundene Fußboden der Pfalzkapelle
…(in) der Eingangshalle wurden in einer Tiefe von 29-30 Ztm. die Reste des früheren Fußbodenbelags gefunden, der aus flachseitig verlegten 4 1/2 Ztm. starken und etwa 14 1/2 x 28 1/2 großen Backsteinen bestand. Die meisten Backsteine besaßen eine am Rand umlaufende Rille. Diese Steine waren in Kalkmörtel verlegt.
So beschrieb Diefenbach 1934 die Bodenplatten die er in der Laurentiuskirche fand. Er warf sie während seiner Grabung achtlos auf den Müll. Möglicherweise wanderten auch einige in ein Haus, das zu dieser Zeit gebaut wurde. Anna Weinmann nahm einen der Steine vom Schutt an sich und vermachte ihn später dem Museum. Und ich habe ihn jetzt fotografiert, sozusagen für die Akten. Aber ich muss gestehen das ich mir etwas mehr erwartet habe. Aber der Stein der Weisen war ja nicht zu erwarten und wie der Fußbodenbelag der Pfalz Paderborn, der hier Pate für den Seitenhintergrundstand stand ist das mal definitiv nicht.
Im Bild oben sieht man auf die Oberseite der Platte, an der Langseite kann man eine leichte Linie erkennen. Das ist die „umlaufende Rille“ die Diefenbach beschrieb. Man kann sie auch links auf dem kleinen Bild erkennen (fast besser wegen des Schattens den der Blitz erzeugt hat) . Das kleine rechte Bild zeigt die Unterseite der Platte, man sieht Anhaftungen von Mörtelspuren mit kleinen Eisprengseln. Im übrigen bleibt mir nichts übrig als zu sagen das die Platte noch nie untersucht wurde, was sehr wünschenswert wäre. Es gibt nur „römische Spekulationen“
Ps: Ich hab noch ein paar andere nette Sachen geknippst, die ich die Tage bringen werde
Eine Antwort
[…] Hier hatte ich ja die Backsteinplatte gezeigt, die Diefenbach 1934 in der Laurentiuskirche fand und von der er ausging sie wäre Teil des original Fusßbodens. Ich habe ein wenig nachgeforscht und auf Grund der Bemaßung, so die Meinung der Bauforscher, ist ein römischer oder karolingischer Zusammenhang auszuschließen. Nun trat vor einiger Zeit Architekt Dr. Schmitz-Riol an mich heran, der die Sanierung des Großen Hauses in Trebur leitete. Er lies mir einige Daten und Bilder zukommen und bestätigte mir das die Backsteinplatten die im Keller des Großen Hauses liegen denen der Laurentiuskirche gleichen. Die Platten bilden aber nicht den original Kellerboden des Großen Hauses. Wenn sie nun aus der gleichen Epoche stammen, müssen sie wohl vor 1748 (Umbau der Laurentiuskirche), aber aus einer Zeit wesentlich nach dem 16. Jahrhundert (mögliche Entstehung des Kellers) stammen. Wir wissen aber aus den Kirchenrechnungen, die ab 1555 erhalten sind aber nichts von einer expliziten Fußbodenerneuerung … …aber ab 1668 verändert der Darmstädter Baumeister Johann Wilhelm Pfannmüller das Langhaus der Kirche, was er genau in der damals maroden Kirche macht ist aber unbekannt. 1681 werden dann explizit 300 Backsteine für die Kirche angeschafft! Es wäre denkbar das zu dieser Zeit ein neuer Fußboden an maroden Stellen verlegt wurde, der dann von Diefenbach an einigen Stellen aufgedeckt wurde. Zeitlich passt das auch gut zum Großen Haus. […]