Die unbekannte Urkunde von 901
Bei dem Text, den ich über Ludwig das Kind und seine Aufenthalte in Trebur schrieb, erwähnte ich einen handschriftlichen Vermerk in meinem Ordner über einen weiteren Aufenthalt, der nicht in den Regesten Auftaucht.
Gestern hatte ich ein Telefonat mit einem „anonymen Informanten“, den ich zu diesem Zettel befragen konnte. Demnach handelt es sich um einen Aufenthalt den Dr. Gockel entdeckte, dessen ehemalige Universitäts-Telefonnummer auch auf dem Zettel steht.
Da der Zettel handschriftlich geschrieben war, konnte ich nicht alles genau erkennen und da ich auch nur Autodidakt bin konnte ich auch mit einem Autorenvermerk nichts anfangen.
Aber jetzt wusste ich das da stand:
Fuld. Privaturkunden
Dronke 648 Codex Diplomaticus Fuld.
Abt. ? v. Fulda
„in regio palatio Dribure“…
Und den Codex Diplomaticus Fuldensis in der Bearbeitung von Ernst Johann Friedrich Dronke von 1850 hatte ich neulich online eingesehen (Dank dem Link von Klaus Graf, sonst hätte ichs nicht gefunden…)
Und damit konnte ich die Urkunde schließlich in Dronkes Codex Diplomaticus Fuldensis unter Nummer 648 finden! Und da ist es! Ludwig das Kind war am 8.Mai 901 in Trebur!! Und die Urkunde hat sogar ne Zeugenliste! Die ganzen Nasen waren also in Trebur.
Stehe gerade vor einem Rätsel, es gibt aber sicher eine einfache Erklärung dafür 😉
In der Urkunde steht „in regio palatio Dribure“ aber was mich daran verwundert ist die Tatsache, das laut dem Lagis Flurnamensbuch dieses Dribure erst ab 1273 verwendet wurde. Trotzdem taucht es in einer Urkunde von 901 auf, wo es eigentlich noch Thribure war.
Das LAGIS hat nicht alle Namen und erwähnungen drin. So fehlt die Ersterwänung von 829. Es gibt die Version mit d bis zu dem Zeitpunkt mehrfach.
Schau mal diese Urkunde von 849 : http://bit.ly/rrGcMk