Die Ortsentwicklung Treburs Teil VII – Grundsätzliche Probleme
Leider konnte ich bei den Beiträgen zur Ortsentwicklung nur auf die Umrisse des Ortes verweisen. Fragen über Form und Größe der ursprünglichen Grundstücke des Mittelalters sind leider nicht, oder nur sehr eingeschränkt möglich.
Würde man die Grundstücke kennen, wäre es möglich auf ihre Besitzer zu schließen: Händler und Handwerker brauchen nur kleine Grundstücke, weshalb sich in der mittelalterlichen Stadt an Märkten meist giebelständige Häuser finden lassen. Ein Bauer braucht dagegen ein großes Grundstück für Scheunen und/oder Stallungen.
Rückschlüsse auf die Besitzverhältnisse innerhalb des Ortes bieten zum Beispiel das Brandkataster (Brand Assecurations Catastrum der Gemeinde Trebur) von 1777 und das „Flurbuch über die Hofraithen“ (um 1825). Zwar existiert noch ein älteres Häuserverzeichnis aus der Zeit um 1700. Dieses besitzt jedoch kein kein Parzellennummern, stattdessen sind die Gebäude von 1 bis 198 durchnummeriert. Eine Zuodnung zu den Parzellen von 1777 ist leider nicht möglich.
Grundstücke verändern sich, werden verkauft, geteilt und wieder neu zusammengeführt. Ein schönes Beispiel zu solchen einem Vorgängen gibt der ehemalige Zehnthof in Trebur her, auf dessen Stelle sich heute das Rathaus befindet. Ursprünglich bestand er aus zwei Teilen: dem Vorderen Zehnthof und dem Hinteren Zehnthof. Diese bestehen wiederum aus insgesamt 10 Parzellen. Da das sehr komplex wird, habe ich einfach mal die Illustration dazu aus der Publikation „Der Zehnthof im Viertel zwischen der Kleinen- und großen Grabengasse“ von Armin Weber MA abfotografiert.
Man sieht die haupsächliche Veränderung findet innerhalb 30 Jahren, von 1840 bis 1870 statt. Man kann nur erahnen welche Veränderungen in 500 Jahren vorkommen können.
Eine Veränderung ist jedoch bekannt. Wie schon zuvor geschrieben findet man in mittelalterlichen Orten oder Städten oftmals giebelständige Häuser. Auch heute dominieren diese das Ortsbild Treburs. Auch eines der ältesten bekannten Treburer Häuser, das heutige Heimatmuseum aus der Zeit vor dem 30 jährigen Krieg, in der Nauheimer Straße nimmt diese Position ein. Aber bei der Sanierung der typischen u-förmigen Hofreite wurde festgestellt das sich hier ein traufseitiges Fundament eines früheren Hauses findet in dessen Keller sich ein Brunnen befand. Ohnehin findet man im gesamten Hof des Museums Mauerreste. Als etwa die Überdachung der Schmiede gesetzt wurden, stieß man nach wenigen Zentimetern auf Mauerreste. Es war nicht weltbewegendes. Es war eine Mauer des Hühnerstalls der einst hier stand und während der Dorferneuerung und Sanierung entfernt worden war.
Denkbar in diesem Zusammenhang der Orientierung des Hauses wäre , dass der ältere Teil Trebur an der heutigen Nauheimer Straße, nördlich der Pfalz, vollkommen anders strukturiert war als der spätere, hochmittelalterliche Teil westlich des alten Rathauses. Dies ist jedoch reine Spekulation.
Hat mir sehr gefallen und ich habe mich immer auf den nächsten Teil gefreut. Der Text schuf wirklich eine intensive…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…