Heute vor 836 Jahren…

Exakt heute vor 836 Jahren, am 26.7.1184, kam es zu einem höchst unrühmlichen Ende eines königlichen Hoftages.

Während Friedrich I. Barbarossa am 21. Juli sich in Kaiserslautern aufhält, ist zumindest sein Sohn ( möglicherweise er selbst auch) nach Erfurt gereist. Heinrich VI. ist in diplomatischer Mission vor Ort. Er soll den Streit zwischen dem Mainzer Erzbischof Konrad und dem Landgrafen von Ludwig III. von Thüringen schlichten.

Während der heutige Dom , seinerzeit nur Propsteikirche, 1182 geweiht wurde obwohl seine Bauarbeiten noch in vollem Gange war, fand der Hoftag in der älteren und wie sich rausstellen wird baufälligen Propstei statt,

Weit mehr als 60 Personen, darunter auch König Heinrich VI, sind im Saal im zweiten Stock der Propstei anwesend als das Unglück geschieht. Der Boden des wohl älteren Gebäudes gibt nach und stürzt in die Tiefe. Doch damit nicht genug . Das Stockwerk darunter hält die plötzliche Last der herabstürzenden Menschen und Balken ebenfalls nicht aus und bricht ebenfalls zusammen. Darunter befindet sich die Kloake, oder Klärgrube wenn man so will, der Propstei. Wer noch nicht durch Balken oder erschlagen wurde läuft nun Gefahr Wort wörtlich in Scheiße zu ertrinken! Ganz zu schweigen von den Folgen einer Infektion! Der Landgraf von Thüringen entrinnt nur knapp dem Tod, aber etwa 60 Adlige finden den selbigen. Leider sind uns nur von höher gestellten Adligen die Namen bekannt. Wie etwa  die Grafen Friedrich von Abenberg, Heinrich von Schwarzburg, Gosmar von Ziegenhain und Friedrich von Kirchberg, sowie der Burggraf der Wartburg Burchard von Wartburg aus dem Haus der Grafen von Wartburg-Brandenburg.

Heinrich VI überlebt, da er sich zum Zeitpunkt des Einsturzes in einer Fensternische befand und mit Leitern gerettet werden konnte. Er verließ Erfurt umgehend…

In die Geschichte sollte dieses Unglück als „Erfurter Latrinensturz“ eingehen.