Recherche und Gedanken zum Aussehen zur sala regalis
Manchmal komm ich mir durchaus etwas blöd vor wenn ich wieder einen viel zu offensichtlichen Zusammenhang entdecke.
Ich war auf der Such nach Gestaltungsmöglichkeiten der sala ragalis, des Königssaals für meine Curtis. Ich wollte hier kein Frankfurt, Paderborn, Ingelheim oder Aachen haben, weshalb ich nach anderen Orten ausschau hielt. Erste Anlauforte waren das Château de Mayenne mit seinem karolingischen Saal, der aber eindeutig zu „burgig“ war und die Aula von Doue la Fontaine. Doue war an sich schon mal ein guter Ansatz, war doch ein Teil des Saals abgeteilt.
Irgendetwas führte mich aber dann nach England. Vieles in der englischen Architektur kam mit den Normannen vom Festland auf die Insel, oder wurde dort neu definiert. Die Kenntnis von Saalbauten gabs auf der Insel noch in ihrer alten Form bei den Sachsen, wie die Mead Hall in Beowulf, wie in der aktualisierten, inzwischen weiterentwickelten sala regalis in West- und Ostfranken, bzw. Frankreich in Deutschland. In Deutschland entwickelte sich über den Palas der Rittersaal.
In England bliebt der Saal aber bis ins Spätmittelalter und die Renaissance erhalten, als sogenannte Great Hall. In den Burgen war die Great Hall der normannischen Zeit oftmals freistehend. Erst später, bei den großen Palästen der Tudorzeit wurde sie in einen Gebäudekomplex integriert und wurde so zum tragenden Bestandteil der Manor Houses, wo sie Eingangs- und Festhalle bildetet. Heute dürfte den meisten die Great Hall bei Harry Potter, oder der Westminster Hall im Palace of Westminster (geht noch auf Wilhelm den Eroberer zurück), bekannt sein.
In vielen der Burgen stehen die Great Halls in direktem Zusammenhang mit Königsbesuchen für die sie exklusiv errichtet wurden.
Viele der Hallen besitzen an einem Ende des Saales einen Raum für die Dienerschaft. Hier wurden die Speisen hineingebracht und zum Auftragen vorbereitet, die zuvor im Küchengebäude außerhalb zubereitet worden waren. Dieser Raum oder auch Räume, es konnten auch 2 sein, werden als Pantry (vom altfranzösischen paneterie „Brotkammer“) und Buttery (Butterraum) bezeichnet. Im Grunde also Speisekammer im weitesten Sinn. Auf der gegenüberliegenden Seite konnte die Great Chamber, der private Rückzugsraum des Königs liegen. In späterer Zeit wurde daraus die privaten Räumlichkeiten des Burgherrn.
Ein schönes Beispiel ist die Great Hall Oakham Castle in ihrer ersten Bauphase (die Anbauten mit Pantry und Great Chamber) fehlen heute. Dieses Bild bei Flickr gibt davon einen schönen Eindruck.
Warum habe ich gerade Oakham Castle aus der dem ersten Viertel des 12. Jahrhunderts als Beispiel genommen? Weil es mich prinzipiell verflucht an an den Pfostenbau in Tilleda erinnert. Natürlich ist der Bau nicht aus Holz wie in Tilleda der hölzernen Ersatz für den im Osten der ottonischen Pfalz abgerutschten Saalbau, aber das Grundprinzip des Baus ist der Gleiche.
Ich werde daher wohl meine sala regalis ähnlich gestalten, also mit zwei integrierten Räumen neben dem Saal umgeben von einer Art Veranda.
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?
Pfalz Derenburg, es fehlt mi ein gesicherter Lageplan der Pfalz und der Vorburg