Ein offener Brief…
Anmerkung zum Einstieg: Ich habe die Kommentare auf Moderation gestellt. Grund ist das ich vermeiden möchte das eine mögliche Diskussion entgleitet. Aussagen wie:“ Der hat aber damals das gemacht…“, usw. dulde ich nicht. Es geht nur darum das ich keinen Bock mehr auf den Mist habe. Kindergarten gibts in der Politik genug! Einige Erklärungen am Ende.
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Jede Gelegenheit die ich hatte um mit Politikern zu sprechen, beim Bürgerpreis, bei Führungen, bei sonstigen Gelegenheiten, wurde ich nicht Müde auf Potential hinzuweisen. Jedes mal wurde mir, egal von welcher Partei, gesagt man müsse Ruhe bewahren, nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird, es wird sich schon was tun, wir haben da größtes Interesse daran usw. (Selbstverständlich ohne irgendwie etwas zu versprechen) Das übliche Gewäsch, das jeder zu hören bekommt den man nicht verprellen möchte. Und ich Depp war wohl definitiv zu Blauäugig obwohl ich alles bereits ahnte und vorgewarnt worden war.
Wisst Ihr wie weh so was tut? Ich häng da mit meinem Herzblut drin!
Wie meine Konsequenzen aussehen werden, weiß ich noch nicht genau. Ich habe sogar darüber nachgedacht das bloggen aufzugeben und Geschichte komplett hinzuschmeißen. Und dann?
Nein, die Politik vermasselt mir nicht mein Hobby! Ich werde aber noch ein großes Projekt für das Museum abschließen, wenn das denn überhaupt noch zum Tragen käme und ob ich dann jedoch noch etwas für Trebur als Institution Gemeinde machen werde steht in den Sternen. Vielleicht geh ich auf den Glauberg, den Christenberg, nach Ingelheim oder helfe terraplana beim buddeln. Ich hab noch nie für irgendwas Geld verlangt, ich mach das alles für lau, ich hab sogar Werbung für Trebur gemacht (Mal in die nächste Ausgabe von Archäologie in Niedersachsen schauen!)aber wenn noch einmal einer von denen geschissen kommen sollte, dann seh ich Kohle oder die können ihren Kram alleine machen. So siehts aus!
Und dann dieses ewige Gesülze. Einerseits wird von den Bürgern Eigeninitiative verlangt, aber auf der anderen Seite werden dafür die Gelder gekürzt. Letztendlich ist Eigeninitiative nur dann von gefragt wenn sie den Politiker/der Politik nutzt und sich jene dann mit den Federn schmücken können. Wie schon öfters gesagt Diplomatie ist die Lehre von Urkunden und nicht der Opportunismus der stellenweise an den Tag gelegt wird.
Ich hab ja Verständnis dafür, dass Geschichte nicht Jedermanns Sache ist und Kultur scheinbar nicht mehr viele haben. Aber warum muss das Ganze dann unter diesem bescheuerten leiden. Die führen sich im Moment alle wie vom Affen gebissen auf. Ich wäre eh für eine Politik mit wechselnden Mehrheiten, aber das ist eine andere Geschichte.
Den Roman, dass die geplante Umgehungsstraße (ich bin durchaus dafür) in allen Varianten durch archäologische Fundgebiete führt, habe ich weggelassen. Ich bin es Leid darauf hinzuweisen, das hier Mehrkosten für die Gemeinde entstehen könnten, nur weil man nicht mal jemanden fragt was Sache ist.
Und bevor ich jetzt noch irgendwelche mittelalterlichen, alt- oder mittelhochdeutschen Bannsprüche loslasse, die als Beschimpfung gewertet werden könnten von Leuten die keine Ahnung haben, halt ich meine Klappe und schluck ´ne Maaloxan. Das ganze geht mir nämlich tierisch auf den Magen. (kein Scherz!) Zumal die Übertragung des Treburer Museumsdepots an den Verein eine Museumsschließung durch die Hintertür ist. Machs gut Bildung, Machs gut Kulturgut!
PS: Liebe Parteien, Eure Webseiten sind zum Teil eine gestalterische Katastrophe, da verdecken Videos die Sidebars oder die Dinger sind Flash-Monstren (html5 anyone?). Macht da mal was! Barrierefreiheit sieht anders aus! Zudem sind einige Eurer Emailadressen nicht erreichbar.
Ich finde deinen Einsatz bewundernswert und deine klaren Worte mehr als gerechtfertig !
Ich bin mit den Örtlichekeiten nicht vertraut, aber die Art und Weise wie hier schienbar Politik (wobei, kann man diese amateurhafte Handlungsweise wirklich so nennen?) gemacht wird.
Auch ich erlebe und erlebte ähnliches. Kürzungen, wobei jeder sieht das sie mehr als kurzfristig gedacht sind, Entscheidungen für das eigene (Partei-)Prestige, aber ohne auf die Konsequenzen für die nächsten Generationen zu achten, Beschneidungen bis man nicht mehr handlungsfähig ist und dann auch noch vorgeworfen bekommt, dass man nichts leistet….was kein Wunder ist, da Leistung entlohnt werden will, Leistung Geld und Investition kostet und man eh schon das doppelte machen muss, da Stellen gekürzt werden.
Deine Bauchschmerzen kann ich sehr gut nachvollziehen. Man würde am liebsten ins Rathaus gehen und die Verantwortlichen anschreien….aber vermutlich würden sie es auch dann nicht verstehen.
Ich hoffe das die Öffentlichkeit sich der Lage bewußt wird und Druck auf die Politik macht….denn die Öffentlichkeit wählt die Politik. Hoffen wir das die Menschen erkennen, dass hier Raubbau an ihrer eigenen Kultur und Identität betrieben wird. sonst kann man gleich alle Hinweisschilder auf die Pfalz entfernen, die Briefköpfe ändern und die Pfalz auch aus der offiziellen Stadtgeschichte streichen….denn so gibt es sie bald nicht mehr.
Und wenn die Stadt dann mal ein Jubiläum zum xy. Jahrestag der Stadt veranstalten will sollte man die Stadtväter mal darauf hinweisen, dass es dafür ja gar keine Belege mehr gibt….
Ich hoffe dein Einsatz wird sich lohnen !
Es sind halt eben reine Provinzpolitiker, ohne Sachverstand und ohne Interesse an einer Erhaltung der Kultur bei Euch. Anders lässt sich das nicht erklären. Und ja, deren amateurhafte Internetseiten (von einer Webpräsenz möchte ich hier nicht sprechen) sagt schon vieles aus. Die Bürger Eurer Stadt sollten wie in Frankreich das Rathaus stürmen und die Politiker aus der Stadt werfen. Wer die eigene Kultur wie Dreck behandelt, sollte darüber auch keine Verantwortung mehr haben und lieber gehen!