Ehrenamt
Hätte mir mal irgendjemand erklärt, dass ich eines Tages ehrenamtlich abreiten würde hätte ich ihm den Vogel gezeigt. Das ich es aber dennoch tue, ging mir erst auf als mir ein Schreiben in die Hand gedrückt wurde in dem sich Termine des Kreises Groß Gerau fanden, wo man mit kostenlosen Konzerten u.ä. den Ehrenamtlichen danken möchte und das Anmeldeformular zur Ehrenamtscard beigelegt war.
Seit dem denke ich hin und wieder über das Thema nach. Zuletzt war dies der Fall als mir eröffnet wurde, das ich für die Erstellung eines musealen Feinkonzeptes von hess. Museumsverband aus dem Topf für die gesamten Arbeiten um das neue Museum hätte entlohnt werden können. (Das ganze wäre nach irgendeinem Tarif für Historiker gelaufen, irgendwas um 50€/h abzgl. Steuern)Ich habe abgelehnt, da ich der Meinung bin im dem Topf ist die Kohle besser aufgehoben, da ich den Kram ja auch sowieso mache und je mehr Geld für die eigentliche Ausstellung da ist, desto besser!
Immer wieder klagen Verbände über Mangel an Ehrenamtlichen. Das mag so stimmen, es gibt aber, und das glaube ich ist die Mehrheit, Personen die sich ebenfalls ehrenamtlich engagieren ohne in die eigentliche (staatliche) Definition des Ehrenamtes zu fallen.
Auch viele Blogger, wahrscheinlich die meisten, betätigen sich ehrenamtlich! Sie erstellen neue Beiträge, sorgen dafür das Vorgänge, Bilder, Geschichten, Probleme und sonstige Beiträge viral gehen und somit eine weite Verbreitung erreichen. Der Nutzen mag manchmal relativ sein und nur zu einem Schmunzeln reichen, aber auch das ist immerhin etwas. Sie schreiben für Leute mit ähnlichen Interessen, auch wenn man ja oft sagt es sei einem egal ob jemand das liest freut man sich doch über positives Feedback. Es ist eine ehrenamtliche Tätigkeit, nur eben nicht im Sinne des Gesetztes! Ebenso wie viele andere Menschen eben Ehrenamtlich aber nicht organisiert helfen (Übrigens auch die Jungs bei Wikipedia!)und wenn es nur bedeutet jemandem mal die Tüte hoch zu tragen.
Mit der Zeit habe ich aus dem Bereich Geschichte, egal wie man es zusammenfassen will, einen Haufen Leute kennengelernt und Blogs gesehen, die definitiv kein Geld verdienen, aber dennoch immer wieder Anderen auf die ein oder andere Weise eine Hilfe sind.
Leider ist dieses veränderte Verständnis von Ehrenamt, wie ich es für mich entwickelt habe, nicht weit verbreitet. Im Gegenteil. Eigentlich bekommt man Steine in den Weg gelegt und die werden auch nicht weniger. Aber über den ganzen Müll brauche ich glaube ich nichts zu schreiben, kriegt man ja an allen Ecken mit.
Daher mal an Danke an all die die sich unentgeltlich für andere den Allerwertesten aufreißen, interessierte mit Informationen versorgen Und Ihr da oben, denk mal an uns, und nicht nur dann wenns darum geht wie man uns auch noch das Geld aus der Tasche ziehen kann, denn damit provoziert ihr erst die „Kostenloskultur“ die Ihr immer so schön beschreit.