1119 – Der Fürstentag der nicht stattfand…
… zumindest nicht in Trebur.
Es gibt zwei „Besuchstermine“ zur Pfalz Trebur, die immer mal wieder falsch auftauchen.
Nur lokale Verbreitung hat die Idee einer Synode von 822/823 , die eigentlich in Seligenstadt stattfand, aber von Diefenbach in den 30er Jahren aus unerfindlichen Gründen nach Trebur verlegt wurde. Da Diefenbachs Veröffentlichung nicht allzu weite Kreise zog ist, diese glücklicherweise nicht oft anzutreffen.
Etwas anders verhält es sich mit dem Fürstentag von 1119.
Der mit der Enkeltochter Wilhelm des Eroberers verheiratete Sohn Heinrichs IV., Heinrich V. steckt noch immer im Investiturstreit fest. 1118 war er, wie sein Vater zuvor, vom Papst gebannt worden. In dieser Situation berufen die Großen einen Fürstentag ein, wie sie es damals bei Heinrich IV. taten, in dessen Folge er nach Canossa gehen musste. Un wie damals wird, wie zur Mahnung, der Fürstentag nach Trebur einberufen. Von der Einberufung nach Trebur berichtet uns Ekkehard von Aura in seiner Chronik. Weiterhin berichtet er das der König von den Fürsten massiv unter Druck gesetzt wurde. Er geht sogar soweit zu schreiben, dass Trebur als Austragungsort überhaupt eine der Bedingungen für eine mögliche Verständigung gewesen sei.
Aus diese kurzen Erwähnung wurde lange Zeit geschlossen der Reichstag habe in Trebur stattgefunden. Erst als die Quellen gezielt neu bearbeitet wurden, unter Anderem von Michael Gockel, wurde bemerkt das Ekkehard weiter nur schrieb das die Versammlung „irgendwo am Rhein“ stattfand, ohne dies zu präzisieren. Die Lokalisierung „Trebur“ war nur im Teil der Einberufung zum Reichstag erwähnt worden, nicht aber bei der Austragung.
Zur eigentlichen Lokalisierung helfen dann weitere Quellen. Die Anales sancti Disibodi verlegen die Austragung „in die Gegend von Mainz“. Die Vita Theogeri abbatis s Georgii et episcopi Mettensis“ präzisiert mit „auf einer Rheininsel“ und die Chronica s. Petri Efordensis moderna nennt sogar einen, wenn auch verstümmelten Namen: Ecstein oder Erstein. Dieser Name war bereist 1917 lokalisiert worden und durch Michael Gockel 1970 noch einmal eingehend bearbeitet worden war: Es handelt sich um Kostheim, das in den Quellen auch als Cu(s/f)stein auftritt.
Der letztendliche Veranstaltungsort war die Maaraue bei Kostheim, auf die alle Beschreibungen zutreffen, was sich dann auch in der Beschreibung der Maaraue beim Pfingstpfest Barbarossas zeigt.
Gleichzeitig wertet Michael Gockel aber die Einberufung nach Trebur als Hinweis, das die Gebäude zumindest noch 1119 in einem entsprechenden Zustand gewesen sein müssen um einen Fürstentag austragen und beherbergen zu können. Die Weigerung Heinrichs V. dort zu erscheinen ist für Gockel ein weiterer Hinweis auf den Grund für die Aufgabe Treburs als Pfalzort. Die Weigerung Heinrichs dort zu Erscheinen weist Parallelen zur Meidung Ingelheims durch Heinrich V. auf. Und von dort wissen wir aus einem Brief Heinrichs IV., den er nach seiner erzwungen Abdankung in Ingelheim an seinen Taufpaten Hugo von Cluny schrieb, das er den Ort seiner größten Schmach mit einem Fluch belegt hatte.
Quellen: Gockel, Die Bedeutung Treburs als Pfalzort und Gockel, Karolingische Königshöfe am Mittelrhein
[…] None of this is recorded in known historical sources, but is quite plausible for several reasons. First of all,…
[…] historian linked to the Tribur Palts, provided a positive answer to this question. He reconstructed the itinerary of Emperor…
Auch Frau Danker wusste das der stählerne Glockenestuhl 1961 einen Stahlglockenstuhl ersetzt hat, Der alte Holzglockenstuhl von 1844 hat dem…
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Hallo Herr Wittmer, Hallo Thomas, das stimmt und wieder nicht. Tatsächlich ist das Wappen in die Wappenrolle mit dieser Beschreibung…