Heinrichs letzter Aufenthalt 1073
Das Jahr 1073 beginnt nicht allzu schön. Im Mai, bei einem Reichstag in Augsburg wo auch das Pfingstfest gefeiert wird und man sich eigentlich darüber einigen will wie man sich gegenüber dem neuen Papst Gregor VII verhält, erfährt man das die Polen eingefallen sind.
Man stimmt sich auf den 22. August für die Sammlung des Heeres ein. Ein Teil soll sich in Mainz sammeln, der Rest auf dem Weg in Hessen dazu stoßen.
Für das selbe Jahr, und das ist wichtig für das was passiert, vermeldet Lampert von Hersfeld das Heinrich auf Bergen und Hügeln in Sachsen und Thüringen stark befestigte Burgen mit ständiger Besatzung bauen lässt. Die Besatzer dürfen ihren Unterhalt aus den umliegenden Dörfern requirieren und die Bewohner zum Bau heranziehen. Zwar begann Heinrich bereits 1067 mit dem Burgenbau , aber nun platzt den Sachsen so langsam der Kragen.
Im Juni befindet sich Heinrich dann in Goslar, wo die Sachsen sich nun beschweren, doch wie Lampert schreibt weist Heinrich die Vorwürfe unter entwürdigenden Umständen ab. Ab Ende Juli befindet sich Heinrich dann auf der Harzburg. Ahnt er was passiert?
Zur gleichen Zeit sammeln sich die Sachsen in Hötensleben, machen Stimmung gegen Heinrich und ziehen in Richtung Harzburg und Lagern in Sichtweite. Man schickt einen Boten zu Heinrich und fordert Befreiung vom Polenzug wegen beständig erbrachter Verteidigungsleistungen gegen die Liutizen, Abriss der königlichen Burgen, Revisionsverfahren für die ohne gerichtliche Untersuchung Verurteilten, weniger starke Belastung Sachsens durch Minderung der königlichen Anwesenheit und personelle Umbesetzungen im Umkreis Heinrichs IV. (Regest 641)
Ab Anfang August verlagert seinen Hof endgültig auf die Harzburg, wohl pendelte er vorher zwischen Goslar und Harzburg hin und her. Die Belagerung beginnt.
Heinrich verspricht die Forderung der Sachsen zu berücksichtigen, die er sogar für durchaus gerechtfertigt hält, wenn sie die Waffen niederlegen, doch die Sachsen brechen die Belagerung nicht ab. In einer Nacht zwischen dem 9. und 12. August, die Daten der Chronisten widersprechen sich, entschließt sich zur heimlichen Flucht.
Heinrich IV., Herzog Berthold von Kärnten, die Bischöfe Eppo von Naumburg-Zeitz und Benno II. von Osnabrück fliehen mit einigen Getreuen, den Reichsinsignien und einem kleinen Teil des Schatz aus der Harzburg. Vielleicht durch die Wasserleitung des Brunnens.
Otto von Nordheim verfolgt sie doch Heinrich erreicht sicher Eschwege und reist weiter nach Hersfeld wo er am 13.8. eintrifft und vier Tage auf den hessischen Teil des sich sammelnden Heeres des Polenzugs wartet. Mit den Führern der Kontingente vereinbart er den Ort Grebenau (damals Kappel) am 18. August als Treffpunkt für die Mainzer Truppenteile. Dort versucht Heinrich das Heer kurzfristig für einen Zug gegen die Sachsen zu gewinnen, wird jedoch auf den Herbst vertröstet. Das Heer soll sich nun am 5 Oktober in Breitingen sammeln. Heinrich begibt sich in Begleitung der in Hersfeld anwesenden Fürsten von Kappel aus in Richtung Rhein, und reist über Berstadt, wo es eine neue Motte gibt nach Süden.
Und nun unterscheiden sich die Chronisten Lampert und Berthold. Berthold gibt nur Worms als Ziel an. Lampert hingegen nennt als Zielort Trebur und begründet dies damit, dass sich Heinrich die Unterstützung der rheinischen Bischöfe versprach. Trebur war wohl der flexibelste Ort für dieses Unterfangen.
Es ist nahezu unmöglich zu sagen, was geschehen wäre wenn nicht der Sachsenkrieg ausgebrochen wäre. Wahrscheinlich hätte Heinrich Maria Himmelfahrt in Goslar oder der Harzburg begangen. Der Besuch in Trebur, wenn Lampert denn Recht hat, ist rein den Umständen geschuldet und wohl nicht mit einem Feiertag in Verbindung zu bringen.
Nun wird es still um Trebur. Nur noch ein Gegenkönig wird hier noch gesehen. Dennoch werde ich mir die nächsten Jahre und die Wege die Heinrich nimmt noch einmal genauer ansehen.
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?
Pfalz Derenburg, es fehlt mi ein gesicherter Lageplan der Pfalz und der Vorburg