Wüste Mühlen im Kreis Groß Gerau

2 Antworten

  1. andreas sagt:

    Vielleicht kannst du mir ja einen Tip geben, über einen nahe beieinander liegenden Wüstungskomplex von zwei bis drei Ortschaften geben, der mir schon lange ein Rätsel ist. Urkundlich tritt dieser nie in Erscheinung und liegt im heutigen Mönchbruchgebiet.

    Den Wald durchzieht noch heute in einem weiten äußeren Bogen der Eichenrainweg als ehemalige Grenzschneise einer frühen Wüstung mit Zentrum in den Mönchbruchwiesen, wobei der südliche Abschluß unklar bleibt, aber wohl ursprünglich bis zum Gross-Gerauer Hegbach heranreichte. Dank der Buxbaum-Karten findet sich direkt westlich des heutigen Jagdschlosses und gegenüber der Mönchbruchmühle der Flurname „Im alten Hof“. Geschichtlich tritt das Gebiet 1129 als „Fulenbruch“ auf, als Gegenstand einer kaiserlichen Schenkung an Konrad von Hagen, als dessen Forstverwalter der Dreieich. Anschließend im Besitz des Verwandten Eberhard Waro von Heusenstamm als „Eberhardeswarenbruch“ schenkt dieser den Besitz 1211 den Eberbacher Mönchen des nahen Klostergutes Hassloch. So kommt es dann zu seinem heutigen Namen, der sich 1330 erstmals nachweisen läßt.

    Eine weitere innere Grenzschneise, die heute ebenfalls noch den Waldbezirk als Loogweg durchschneidet, zeugt von einer späteren Rundum-Verkleinerung der Gemarkung in einem Rahmen von 200 bis 1000 Metern, zugunsten der Fünf-Dorf-Mark im Norden und der übrigen Gemeinden. Nach der vollkommenen Auflösung gelangte zeitweise ein Großteil im Mittelalter an Königstädten, als „Alter Königstädter Wald“.
    Als weiteren Beweis einer frühen Siedlung treffen sich an der Mönchbruchmühle die heutigen Gemarkungen von Mörfelden, Nauheim und Rüsselsheim.

    500 Meter westlich folgen im Wald entlang des Schwarbachs die Flurnamen „Häuser See“, „Häusereckbrücke“ und „Sporäcker“. Ein damals wohl bereits wüster Ort Hausen erscheint ab ca. 1250 als „de prato Huserbrucke“ und ähnlich.

    Daran direkt auch westwärts anschließend dann die weiten Nauheimer Schwarzbachwiesen auf denen sich noch die zwei nebeneinander liegenden Flurnamen „Altmühl“ und „Dörre Gemeinde“ finden lassen. Metzner war ja in den 80er Jahren der Ansicht, die dortige „Astheimer Seeschneise“ sei eine Verballhornung eines „Ostheim“, als östliche Ausbausiedlung von Königstädten. Allerdings hat er meiner Meinung dabei nicht den geläufigen Familiennamen Astheimer in Betracht gezogen.
    Der Schwarzbachabschnitt ab der Mönchbruchmühle bis über die Nauheimer Schwarzbachwiesen hinweg hieß früher außer „Rote Bach“ auch „Häuser Bach“.

    Nun könnten die mittig gelegenen Flurnamen namens Hausen auch nur die vergessene Bezeichnung eines der beiden Dörfer auf Mönchbruch oder den Schwarzbachwiesen gewesen sein?! Schwierig, schwierig…

  2. Ich werde mir das am Wochenende mal in Ruhe ansehen!
    Morgen will ich ja auch was in den Fundbüchern nachschauen und da werde ich da auch drauf achten. Prinzipiell hab ich schon eine Idee!

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