Kirchliche Erfassung der westlichen Dreieich nach Demandt
Demandt sieht die gesamte westliche Dreieich mit dem Fiskalbezirk Trebur in königlicher Hand, wobei das Königsgut die Orte als Ganzes umfasst habe sollte, da keine Schenkungen aus privater Hand überliefert sind. Hieraus schließt sie die Gründung der Kirchen durch Königshand.
Für Trebur hat hat sie dabei eine interessante Fußnote im Bezug auf die Erwähnung Treburer Kirchen in der Schenkung an Mathilde von Quedlinburg, wo es heißt „omnibus eclessiis“ Sie führt aus, das in Trebur bereits 2 Kirchen genannt sind, wenn nicht sogar alle drei (Laurentius, Maria, Alban).
In der Fußnote erklärt sie das St. Alban erst 1184 erwähnt wurde und sie nicht weiß ob sie bereits 985 existierte. Für diesen Fall sieht sie in den genannten Kirchen die Marienkapelle (übrigens Ersterwähnung 1277) und die Laurentiuskirche, wobei sie von Walter Schlesinger die persönliche Mitteilung bekam die Marienkapelle sei die Pfalzkapelle, während sie das nach dem Buch über den Kreis Groß Gerau auch für die Laurentiuskirche angibt.
Sie führt weiter auf, das die Patronitien im östlichen Teil der Dreieich , denen der im westlichen Teil entspräche, wobei die älteste Kirche wohl St. Laurentius Sprendlingen sei. Die Entsprechung wäre demnach St. Laurentius in Trebur. In diesem Teil geht sie auch auf das Jakobs Patronitium von Langen ein, welches sie zeitlich nur „ein wenig später“ ansiedelt. In den Fußnoten gibt sie jedoch an das nach Frank die Jacobus Verehrung in der Region erst im 11. Jahrhundert einsetzt , sie vermutet aber dass das Langener Patronitium älter, oder aber später geändert worden sei…
Sie kommt nun zur Mark Trebur, wobei sie den Weg über das Gericht am Haselberg wählt. 1211 kam es zu einem placitum generale haselberch mit Anwesenheit von Zeugen aus Rüsselsheim, Bischofsheim, Trebur, Nauheim, Königstädten, Mörfelden, Raunheim und Seilfurt über den Mönchbruchswald. Demandt vermutet das auch Ginsheim Astheim und Bauschheim zur Gerichtsbarkeit gehörten, aber nicht geladen wurden, da sie keine Grenznachbarn zum Mönchsbruchwald darstellen. Ebenso vermutete sie eine ursprüngliche Zugehörigkeit Geinsheims, vor der in Besitznahme des Klosters Jakobsberg.
Da 1259 betont wird das der Mönchsbruchwald sich zu Recht im Besitz der Falkensteiner als Erben der Münzenberger befinde, geht Demandt davon aus das die Grafschaft Haselberg sich als kaiserliches Lehen im Besitz der Münzenberger befand.
Im Spätmittelalter ist die Gerichtsmark in zwei Marken, der Fünfdorfmark mit Rüsselsheim, Seilfurt, Bischofsheim, Raunheim und Flörsheim, sowie der Dreidorfmark mit Trebur, Nauheim und Mörfelden aufgeteilt. Mit den dazwischen liegenden Dörfern Geinsheim, Astheim, Ginsheim, Bauscheim, Königstädten, Schönau ohne Markzugehörigkeit sollte nach Oster, so Demandt, eine Urmark zu vermuten sein.
Trebur als vorfränkischer Ort war der Hauptort der 10 fränkischen -heim Orte, so Demandt.
Bis auf Trebur und Nauheim befinden sich alle späteren Patronate in kirchlicher Hand. Demand erklärt dies zum Einen mit der Nähe zu Mainz, zum anderen mit möglichen königlichen Stiftungen aus dem Bestand des Krongutes.
Anmerkung: Demandt geht auch auf das Bartholomäus Patronitium von Wüsteneddersheim ein, wobei sie annimmt das es nicht vor dem 12. Jahrhundert entstanden sein kann. Sie schließt dies wahrscheinlich aus dem Bartholomäuspatronitium in Frankfurt, das im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde. Wintergerst hatte in Franconofurt jedoch nachgewiesen, bzw. die Möglichkeit aufgezeigt das dies bereits im 10. Jahrhundert der Fall gewesen sein könnte.
Jetzt noch einmal dieselben Überlegungen wie beim Überfall auf Paris 100 Jahre später (siehe früherer Blog): wieso konnten die in…
[…] http://www.tribur.de/blog/2023/05/13/eine-karolingische-truhe/ […]
Freut mich wenn ich die Anregung für den Nachtrag war. Tatsächlich hat dieses Bild und die Darstellung auf dem Teppich…
Wieder eine sehr schöne Diskussion des Themas. Dein eines Zitat gibt es ja wieder, aber Du hattest es weiter oben…
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…