Konrad II. und Trebur Teil 1
1024 stirbt Heinrich II. Ein neuer König muss her, doch Heinrich hinterließ keine Nachkommen. Auch andere Verwandte aus der ottonischen Linie waren nicht genehm, so dass Kaiserin Kunigunde zur Sicherheit die Reichskleinodien erst mal bei sich behielt.
Willigis von Mainz lebte zwar beireits seit einigen Jahren nicht mehr, aber Mainz hatte nichts an seinem Stolz und seiner Macht verloren. 1024 amtierte in Mainz Bischof Aribo, bei dem eine Verwandtschaft mit Heinrich dem II. nicht ausgeschlossen werden kann. Aribo war es dann auch der wohl Kamba als Austragungsort der Königswahl bestimmte. Kamba lag am Rhein gegenüber von Oppenheim, heute in der Leeheimer Gemarkung, keine 7 km von der Pfalz Trebur entfernt.
Archäologische Befunde zu dem Ort als solchem, gibt es nicht. Wahrscheinlich gab es eine direkte Anlegestelle zum Rhein hin, die Versorgung durch den Fiskus Trebur war gut gesichert und bei möglichen Streitigkeiten hätte man sich schnell über den Rhein, nach Lorsch oder in die Pfalz zurückziehen können. Zu dem war für den Bischof und dessen Favoriten, dem Salier Konrad, die Anreise nicht weit. Auch wenn Bischof Pilgrim von Köln und die Lothringer Konrad ihre Stimmen verweigern und abreisen wird Konrad doch am 4.9.1024 gewählt.
Eine seine ersten Handlungen besteht darin Aribo von Mainz als Erzkanzler für Italien einzusetzen und nimmt dadurch dem Bamberger Bischof einen Teil seiner Macht. Die Italiener hatten nach dem Tode Heinrichs die Krone an Frankreich herangetragen, Robert II. hatte jedoch abgelehnt.
Der Weg für Konrad am 8. September nach Mainz, wo er, nicht jedoch seine Frau Gisela, gekrönt wird. Von dort geht der Weg über Ingelheim nach Köln, wo seine Frau von Pilgrim gekrönt wird. Weiter führt ihn der Weg des Umritts nach Aachen, wo er eine Kirchenversammlung und Hoftag hält.Weiter geht es nach Lüttich, Nijmwegen, Verden und Dortmund, wo ein erneuter Hoftag abgehalten wird, bei dem ihm sächsische Bischöfe huldigen, die bei der Wahl wohl nicht zugegen waren. Ein weiter Hoftag folgt in Minden , wo Konrad Weihnachten verbringt.
Am 1. Januar 1025 hält sich Konrad in Paderborn auf um von dort nach Corvey zu ziehen. Um den 22. Januar herum befindet er sich in Goslar und ende Januar in Gandersheim. Weiter führt ihn der Umritt nach Halberstadt, Quedlinburg, Magdeburg, Merseburg, Grona Wallhausen. Von Ende März bis Anfang April hält er sich in Fulda auf. Der Weg führt in nun nach Süden. Über Augsburg, nach Regensburg, Baratzhausen, Schwarzenbruck, Mögelsdorf nach Bamberg und von dort über Ulm nach Trebur wo dem Bistum Würzburg Besitzungen bestätigt.
Weiter führt ihn der Weg nach Konstanz, Basel, Zürich.
Im Sommer kommt es zu einer Verschwörung gegen Konrad. Ernst von Schwaben verbündet sich mit Konrad dem Jüngeren, der in Kamba Gegenkandidat zu Konrad II war, und der lothringischen Opposition.
Über Straßburg, Speyer und Worms kehrt Konrad am 26. Juli wieder zurück nach Trebur, wo ein Hoftag abgehalten wird. Die Regesta Imperii berichtet zu diesem Hoftag:
Irrtümlich berichten die Annales Quedlinburg. 1025, der König habe von hier aus gemeinsam mit seiner Gemahlin den beschlossenen Romzug angetreten; in Wirklichkeit ist er erst in der Fastenzeit des folgenden Jahres von Augsburg nach Italien aufgebrochen (siehe unten Nr. 49a). Giesebrecht 2 5, 233 und im Anschluß an ihn Breßlau, Jahrbücher 1, 90 nehmen an, man habe in Tribur den Romzug beschlossen beziehungsweise die Vorbereitungen beschleunigt; es dürfte aber kaum möglich sein, in dieser Weise aus der irrigen Nachricht der Quedlinburger Annalen einen echten Kern herauszuschälen.
Im Anschluß schweigen die Regesten über den Aufenthaltsort Konrad II. Eine vom 1. November in Bodfeld ausgestellte Urkunde ist eine Fälschung. Nächster greifbarer Aufenthaltsort ist wieder Trebur am 4. November Dezember.
Weihnachten 1025 wird verbunden mit einem Hoftag in Aachen gefeiert.
Im neuen Jahr bricht Konrad, nach Aufenthalt in Trier und Augsburg nach Italien auf. Am 26. März 1027 wird er in Rom zum Kaiser gwählt. Ende Mai 1027 verlässt Kornad Verona in Richtung Norden um wieder in die Heimat zurück zu kehren und befindet sich am 24 Juni in Regensburg, nachdem ihn sein Weg über Brixen, Kaltenbrunn und Stegon führte. Sein Weg führt ihn der ersten Juli Hälfte nach Augsburg, in der Zweiten nach Ulm. ImAugust schlägt er einen Aufstand nieder und befindet sich dann in Basel. Im September befindet er sich in Basel, dann in Frankfurt und am 19. bis 23. Oktober wieder in Trebur. Über Toul reist er dann nach Lüttich, wo er Weihnachten feiert.
Nun kommt eine längere Paus bis zum Jahr 1036 bis Konrad II. wieder in Trebur auftaucht. Dieser Lücke werde ich mich im zweiten Teil widmen.
[…] http://www.tribur.de/blog/2023/05/13/eine-karolingische-truhe/ […]
Freut mich wenn ich die Anregung für den Nachtrag war. Tatsächlich hat dieses Bild und die Darstellung auf dem Teppich…
Wieder eine sehr schöne Diskussion des Themas. Dein eines Zitat gibt es ja wieder, aber Du hattest es weiter oben…
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…
Ein kurzer Gruß von einem stillen Leser, mit den besten Wünschen fürs neue Jahr! Danke für dieses schöne inspirierende Blog!