Die Ausstellung: 911 Konrad I. – Herrschaft und Alltag
Wie bereits er angekündigt, war ich am 4.12. in Fulda, in der Ausstellung „911 Konrad I. – Herrschaft und Alltag.
Wir waren bereits um 9:00 Uhr in der Wetterau losgefahren um möglichst früh in Fulda anzukommen. Gegen 10:30 Uhr parkten wir auf dem Parkplatz „Franzoßenwäldchen“ in der Goethestraße. Dieser Parkplatz gehört zu einer Reihe von Parkplätzen, die Sonntags kostenlos sind. Zudem sind es von diesem Parkplatz nur knappe 500m zum Vonderau Museum.
Der Eintritt in die Ausstellung kostet regulär 5,00€ und ermäßigt 3,00€. Die Dame an der Kasse war äußerst zuvorkommend und nett und wies uns darauf , dass beim Kauf eines Ausstellungkataloges nur ein Besucher von zweien den Eintritt zu entrichten hat. Dieses Angebot haben wir selbstredend genutzt. Den Katalog wollte ich ohnehin kaufen. Den Katalog durfte ich freundlicher Weise an der Kasse liegen lassen, um ihn nicht die ganze Zeit mit mir rumschleppen zu müssen.
Die Ausstellung beginnt im 1. Stock in einem gesonderten Raum. Als Einstig in das Thema finden sich hier große Plakate zur Thematik des Reisekönigtums ergänzt um das Itinerar Konrads I. Zu den Aufenthaltsorten Konrads finden sich an der Wand weitere kleinere Tafeln. Unter anderem auch von Trebur, wo sich meine Reko der Laurentiuskirche findet. Im Raum dominiert ein Planwagen, wie er auch im Frühmittelalter genutzt worden sein könnte, sowie an der Stirnseite eine Replik des Bamberger Reiters. Hinter diesem finden sich noch Informationen zu Urkunden, darunter eine Urkunde Konrads für das Kloster Fulda, sowie Münzen und das sogenannte Kurzboldkreuz. Weiterin befindet sich hier ein Bildschirm eines Sponsors.
Leider waren einige der Tafeln in Überkopfhöhe angebracht, was für meine sehbehinderte Begleitung ungünstig war. Hier befindet sich auch meine Abbildung der Laurentiuskirche.
Um den Hauptteil der Ausstellung zu erreichen muss man den ersten Raum wieder durch die Tür verlassen, durch die man kam. Eine Prämisse die der Architektur und den Dauerausstellungen des Hauses geschuldet ist.
Im Hauptteil der Ausstellung wird sehr viel Wert auf den Alltag und das Umfeld der Zeit Konrads I. gelegt und so ein Bogen von der Zeit der Karolinger bis zu den Ottonen gespannt. Tatsächlich hat mir dieser Aspekt sehr gut gefallen, da er Abstand von der rein adeligen Sichtweise der Zeit nimmt, so wie es früher (auch heute noch) gerne in Ausstellung praktiziert wird. So findet sich unter anderem ein Lebensgroßes Diorama mit einer ursprünglichen Naturlandschaft, dargestellt durch ein Foto des Biosphärenreservats Rhön in dem sich ein Ausgestopftes Wildschwein und ein Wolf befinden.
Ebenfalls zahlreiche Funde, nicht nur aus Fulda, finden sich in diesen Bereichen. Darunter übrigens auch ein karolingischer Schwertgurtbeschlag aus Fulda, zahlreiche Keramik, Schlackereste und und und.
Weiterhin werden Repliken zeitnaher Funde aus dem Mährischen gezeigt, die ich glaube auch im Katalog „Europas Mitte um 1000“ gesehen zu haben.
Im hinteren Teil findet sich dann das 1:1 Modell eines Grubenhauses in dem sich ein Gewichtswebstuhl befindet. Die Exponate sind gut beleuchtet, leider sind einige Texte and den Exponaten etwas weit hinten angebracht, was meiner Begleitung wieder einige Probleme bereitete. Auch Rolli-Fahrer dürften hier einige Probleme haben.
In einer Ecke befindet sich auch ein vernietetes Kettenhemd und ein Helm vom Typ Olmütz ( Ich glaube von GDFB) die beide nicht nur „rumhängen“, sondern auch angezogen werden können um sich dann im Spiegel zu begutachten.
Die Sonderausstellung geht dann anschließend in die reguläre Ausstellung zum Kloster Lorsch (mit Model und Bauplastik) über, was eine schöne Lösung ist und damit auch die Brücke zur restlichen Ausstellung des Museums schlägt.
Mit Recht mag nun sagen, dass die Ausstellung nicht sehr groß ist. Dies ist richtig wenn man bisher nur Ausstellung im Stile von Mannheim, Speyer oder Magdeburg kennt. Ich halte sie aber für ein Kleinod für eine oftmals ignorierte Epoche und wenn man in der Nähe ist oder sich einmal Fulda ansehen möchte auf jeden Fall Pflicht. Den Katalog habe ich bisher nur angeblättert und werde mich noch einmal gesondert damit befassen, er macht jedoch einen überaus informativen Eindruck, der nur so von Informationen strotzt. Von daher würde ich dazu raten, wenn man die Ausstellung nicht besuchen kann (zu weiter Weg oder so), sich aber für die Epoche ernsthaft interessiert sich auf jeden Fall den Katalog für 24,95€ zuzulegen!
Eine Antwort
[…] der Ausstellung. Der Mitgeschichtsbloger von tribur.de hat die Ausstellung selbst besucht, sagt etwas dazu und hat auch lobende Worte zum Katalog der Ausstellung, denen ich mich nur anschließen […]