Otto der Große und Trebur II
Mit der Hochzeit Ottos mit Adelheid in Pavia erlangte Otto die langobardische/italienische Königswürde. Die Hochzeit war aber nicht überall gerne gesehen. Luidolf ,Ottos Sohn aus der Ehe mit Edgith und designierter Nachfolger, fürchtete um sein Erbe und reiste aus Pavia ab. In Sachsen verbündet er sich mit Konrad dem Roten, Herzog von Lothringen und als Stammvater der Salier der zukünftige Ur-Großvater von Konrad II! (Wie klein doch die Welt ist!)
Im Februar 952 kehrt Otto aus Italien zurück, über Zürich reist er in Richtung Straßburg und Ostern befindet er sich in Magdeburg. Von Sachsen reist Otto im August zu einem Reichstag in Augsburg. Von dort geht es nach Sachsen und weiter nach Frankfurt um dort das Weihnachtsfest zu feiern(!) Adelheid bekommt auch in dieser Zeit ihren ersten Sohn von Otto. Heinrich stirbt aber bereits 954.
Von Frankfurt 953 geht es nach Erenstein, bei Straßburg , wo man sich mit Adelheids Mutter trifft. Wieder zurück geht es nach Ingelheim, wo man Ostern feiern möchte. Doch nun begehren Luidolf und Konrad der Rote offen gegen Otto auf, möglicherweise wegen der Geburt Heinrichs.
Man versucht in Mainz Schutz zu bekommen, doch der Bischof ist garnicht da, da er die Fastenzeit als Einsiedler verbringt und muss erst geholt werden. Er ist etwas zickig was die Unterbringung angeht. Was Otto nicht weiß ist das auch der Bischof mit den Aufrührern unter einer Decke steckt.
Man fast den Entschluss in Aachen Ostern zu feiern und reist per Schiff nach Köln, verwirft den Plan jedoch, da es in Aachen zugig ist keine Vorbereitungen getroffen wurden und improvisiert Ostern in Dortmund. Es geht zurück nach Quedlinburg, um dann nach Fritzlar zu reisen, wo bei einem Hoftag ein Teil der Verschwörer abgeurteilt werden soll. Es geht zurück nach Sachsen um sich zu sammeln und man zieht gegen Mainz, das in die Hände der Verschwörer, namentlich Ottos Sohn Luidolf, gefallen ist. Der Bischof versucht zu vermitteln, kann aber nichts erreichen und zieht nach Breisach ab. Man belagert von Juli bis September Mainz, bis sich Unzufriedenheit über die lange Belagerung breit macht. Da betrügen die bairischen Grafen ihren Herzog Heinrich (der auch schon mal den Aufstand geprobt hatte), lösen ihre Belagerung auf und fliehen mit Luidolf nach Baiern, nehmen Regensburg und einige Burgen ein und jagen die Familie Heinrichs zum Teufel.
Otto, nur noch mit einem kleinen Heer, verfolgt den Sohn. In Baiern breitet sich der Aufstand aus, so dass nur noch Bischof Udalrich von Augsburg zu Otto hält.
Man beginnt nun Regensburg zu belagern, bei der Belagerung ernennt Otto Hermann Billung zu seinem Stellvertreter in Sachsen. Doch die Belagerung zieht sich, so das man einen Waffenstillstand vereinbart und Weihnachten schließlich doch in Quedlinburg verbringt.
Im Februar 954, dem Geburtsjahr vom Mathilde der späteren Äbtissin von Quedlinburg, tauchen plötzlich die Ungarn wieder auf, die über Spitzel von den Schwächungen im Reich erfahren haben. Ottos Heer zieht wieder nach Baiern, angeblich um die Ungarn abzufangen doch plötzlich steht Ottos Heer an der Iller bei Illertissen Luidolfs Heer gegenüber. Udalrich von Augsburg und der Bischof von Chur vermitteln. Im Angesicht der drohenden Ungarngefahr schließt man einen Waffenstillstand. Man beruft wieder einen Reichs- und Gerichtstag ein, da dreht Luidolf wieder am Rad und besetzt erneut Regensburg – Otto hinterher. Luidolf sieht sich genötigt wieder zu verhandeln. Nachdem dieses Problem vorerst geklärt ist geht Otto zur Herbstjagd nach Thangelstedt südlich von Weimar wo sich Luidolf endgültig unterwirft. In Arnstadt folgt ein Reichstag, wo Otto Weihnachten verbringt ist nicht angegeben. Im Februar 955, dem Geburtsjahr Otto II., gehts wieder nach Baiern, wo man im April wieder Regensburg belagert um den restlichen Aufständigen den Gar auszumachen, während man in Sachsen, möglicherweise unter Führung Luidolfs, gegen einfallende Slaven kämpft. Als man hört das die Ungarn im Anmarsch sind reist man sich am Riemen. Udalrich hält die Ungarn vor Augsburg in Schach, Otto reist über Ulm in Richtung Augsburg und am 10. August kommt es zur Schlacht am Lechfeld bei der unter anderem Konrad der Rote stirbt. Sein Grab findet sich im Wormser Dom.
Als Sieger kehrt man nach Sachsen zurück, der anschließende Sieg über die Slaven ist Formsache. Weihnachten 955 verbringt man in Dornburg.
Der Februar 956 führt Ludwig nach Frankfurt und weiter nach Lorsch (!) und zurück nach Frankfurt. Über die Werla gehts nach Köln.
Man hat vielleicht gemerkt das sich die Urkunden häufen und man wesentlich mehr über die Reisewege des Königs erfährt. Ich werde daher das ganz etwas abkürzen und zusammenfassen und nur noch explizit die Aufenthalte in Treburs Nähe erwähnen.
957 findet wieder ein Feldzug nach Lothringen statt. Im Januar 958 reist Otto von Fritzlar nach Mainz, wo er sich ab April gesichert aufhält. Dort stiftet er dem Stift St. Alban, wo sein mitlerweile verstorbener erster Sohn Luidolf bestattet wurde, ein Eigengut im Lahngau. Im Anschluss findet in Ingelheim eine Synode statt und reist im Juni per Schiff nach Köln.
Nach dem man 959 eine Gesandschaft der Königin Helena von Rußland empfangen hat, und ihr die Bitte erfüllt hat einen Missionbischof zu schicken (die Wahl fällt auf einen Mönch aus St.Alban) , feiert man in Frankfurt Weihnachten und reist im Februar 960 nach Worms weiter.
Im Mai 961 hölt sich Otto, von Wallhausen kommen in Worms auf, der nähere Weg ist unbekannt. 10 Tag später ist er in Aachen und lässt Otto II. zum König wählen und Krönen. Im Juni ist man dann in Ingelheim zugange und kehrt nach Sachsen zurück. Im Juli 961 macht man sich auf den Weg nach Italien, wo Otto 962 zum Kaiser und Otto II. zum Mitkaiser gekrönt werden. Es gibt aber bei seiner Romreise etliche Verstimmungen. So kommt es zu Aufständen gegen ihn und der Papst wendet sich von ihm ab. Es kommt im beisein Ottos zu einer Synode, bei der über den Papst entschieden werden soll. Der droht mit dem Bann wenn man es wagen würde ihn des Amtes zu entheben. Also enthebt man ihn und setzt Leo VIII. ein. Der jetzt Ex-Papst Jonasses XII. zieht aber die Römer auf seine Seite erklärt die Synode für ungültig und Leo für abgesetzt. Als es droht zum Kampf zu kommen stirbt Johannes plötzlich und die Römer wählen Benedikt V. zum Papst und das ohne Erlaubnis Ottos! Der setzt Benedikt wieder ab und schickt ihn nach Hamburg in die Verbannung wo der eine Pizzeria eröffnete kurz darauf starb.
Erst 965 reist Otto wieder nach Norden. Über Alamanien reist er nach Worms und weiter nach Ingelheim. Von dort über Wiesbaden nach Frankfurt. und von dort in Richtung Süd-Westen nach Erenstein bei Straßburg.Von dort aus wieder nach Ingelheim und per Schiff nach Köln.
966 reist er erneut nach Italien und kommt erst 972 wieder. Direkt reist er zu einem Reichstag in Ingelheim, danach ist er endlich in Trebur , ukundet kurz darauf in Nierstein und reist dann nach Augsburg. Weihnachten verbring er in Frankfurt reist nach Sachsen und stirbt dort.
Zugegeben. Der Aufenthalt macht nicht viel her. Ein einziges mal in dieser langen Zeit! Aber gleichzeitig erhärtet dieser Besuch die anerkannte Vermutung das Trebur Witwengut Adelheids war. Während ihr Mann Otto Männergeschäften nachging (Reichstag) hielt sie sich in ihrem Gut Trebur auf. Woher ich das weiß?
Adelheid wird bei dem Reichstag nicht erwähnt. Aber , die Urkunde die in Trebur gezeichnet wird, entstand auf ihr Bitten, was nahelegt das sie anwesend war. Und dann ist da der Reiseweg. Um von Ingelheim nach Trebur zu kommen hat Otto 2 Möglichkeiten: 1. Über Mainz – über den Rhein – Kastel/Kostheim – über den Main und nach Trebur 2. Der gerade Weg über die Nackenheimer Schwelle nach Trebur (30km) was der Wahrscheinlichere ist. Nierstein liegt nur 7km Luftlinie von Trebur entfernt, aber wieder auf der anderen Rheinseite. Es macht den Eindruck als habe Otto Adelheid von ihrer „Parkposition“ in Trebur abgeholt um den Rhein entlang nach Süden zu reisen. Otto bleibt auch nicht lange in Trebur sondern wandert in sein Eigengut Nierstein ab um das Gut seiner Frau zu schonen!
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?
Pfalz Derenburg, es fehlt mi ein gesicherter Lageplan der Pfalz und der Vorburg