Otto der Große und Trebur I
Otto der Große lässt sich Zeit, bis er in Trebur nachweisbar ist.
Als sein Vater Heinrich stirbt ist die Nachfolge bereits geregelt. Die Wahl und Krönung am 7. August 936 sind reine Proformahandlungen. Nach der Krönung reist er direkt zurück in die sächsische Heimat , wo er zum Seelenheil seiner Eltern in Quedlinburg die Burg auf dem Berg in ein Kloster umwandelt. Das Kloster Quedlinburg (Sankt Servatius) Diesem vermacht er auch die Wein- und Honiggilten zu Ingelheim. Viel Zeit diese Gründung zu feiern bleibt Otto nicht. Die Slawen proben den Aufstand und Otto greift ein. Bis Ende des Jahres hält er sich dan in Sachsen auf.
Im Februar 937 kommt es wieder zu einem Ungarneinfall. Die Ungarn kommen bis nach Franken und teilen sich dort. Ein Zug zieht in Richtung Alamanien, der Andere überquert bei Worms den Rhein. Der Zug mach eine Schleife und versucht von Westen in Sachsen einzufallen und umgeht so die sächsischen Heinrichsburgen. Otto zieht ihnen, allerdings ohne großes Heer entgegen und verfolgt sie bis Metz. Im Anschluß hält er sich kurz in Mainz und Ingelheim auf und zieht wieder zurück nach Sachsen wo es zu inneren Unruhen kommt.
Zu Anfang 938 zieht er gegen Baiern und kämpft gegen seinen Halbbruder Thankmar an der Eresburg. Da tauchen auch schon wieder die Ungarn auf und schlagen an der Bode ihr Lager und Plündern durch die Landschaft. Ein Heerführer kann jedoch gefangen genommen werden und wird gegen Lösegeld freigelassen. Die Ungarn ziehen von der Bode ab.
Otto kann die Baiern unterwerfen aber in Sachsen erhebt sich 839 sein Bruder Heinrich und Eberhard aus dem Geschlecht der Koradiner erneut gegen ihn und verbünden sich mit dem Herzog von Lothringen. Otto zieht nun weit nach Westen. Bei der Schlacht von Andernach kann er die Aufständigen schlagen. Und schon begehren die Slawen wieder auf.
Im Juni 940 hält er sich kurz in Mainz auf und ist dann wieder im Osten nachweisbar. Es folgt das alte Lied um Lothringen und Otto zieht wieder nach Westen bis weit ins Westfänkische Reich bis nach Burgund und an die Seine. Nach kurzer Pause in Malmedy und Corvey gehts wieder nach Lothringen. Am 1.12.940 ist er in Frankfurt, verbring aber Weihnachten wieder in Sachsen.
Ostern 841 versucht man beim Osterfest in Quedlinburg einen Anschlag auf Otto, den man jedoch vereiteln kann. Im Mai hält sich Otto dann in Ingelheim auf, wo man seinen Bruder Heinrich festsetzen kann, der es aber wieder schafft zu fliehen. Den Rest des Jahres ist Otto in Sachsen, feiert Weihnachten aber in Frankfurt, wo sich Heinrich ihm unterwirf (Barfuß vor der Pfalz, kommt bekannt vor oder?)
Danach ist er wieder in Sachsen, zieht im November in Richtung Lüttich und trifft sich mit Ludwig von Frankreich ( der hat übrigens Ottos Schwester geheiratet)
Weihnachten ist Otto wieder in Sachsen.
Erst Juli 944 ist er mal in Aachen und hält sich am Niederrhein auf, um dann wieder bis 945 in Sachsen zu sein. Im Mai ist er dann in Duisburg, wo er einen Hoftag mit Lothringern und Franken hält.Kurz hält er sich in Sachsen auf und ist im Juli wieder in Aachen um im Oktober wieder in Sachsen eine griechische (byzantinische) Gesandtschaft zu empfangen. Im Januar 946 stirbt seine erste Frau Egdith und im Sommer führt ihn ein Feldzug gegen Frankreich bis nach Laon, das er aber wegen seiner Befestigungen nicht belagert, und zieht weiter nach Reims und erobert es. Er belagert Paris, zieht plündernd die Seine entlang in die Normandie, wo er Rouen belagert.Über Amiens zieht man sich zurück und verbringt Weihnachten in Frankfurt. Über Salz am Rhein zieht er nach Aachen und von dort, nach Aufenthalt, nach Sachsen. Im August zieht er nach Douzy (Ardennen) um sich mit König Ludwig zu treffen. Er zieht nach Frankfurt und Mainz und überwintert in einem von beiden.
Im Februar 948 ist er dann erstmalig in Regensburg nachweisbar um im Februar schon wieder in Sachsen zu sein, von wo aus er nach Aachen reist um im April einen Hoftag zu halten. Über Ingelheim gehts zurück nach Sachsen. Weihnachten wird wieder in Frankfurt verbracht.949 gehts im Anschluß wieder nach Aachen und weiter nach Nimwegen und zurück nach Sachsen. Den Rest des Jahres verbringt er in Sachsen um dann im Januar 950 in Lothringen mit König Ludwig zusammen zutreffen. Von dort reist er über Frankfurt nach Worms zu einem Hoftag. Über Würzburg gehts dann zurück nach Sachsen. Aber schon im Juli zieht er die Elbe entlang nach Böhmen um gegen den Herzog Boleslaus. Im Oktober ist er dann wieder in Magdeburg.
Im Januar hält er in Frankfurt einen Hoftag ab und reist nach Aachen weiter. Im Juli ist er wieder in Sachsen und bricht von dort nach Italien auf, wo er Adelheid heiratet. Adelheid erhält (höchst wahrscheinlich) Trebur als dos.
Trebur taucht in der ersten Hälfte Ottos Regentschaft nicht auf. Es verwundert auch kaum wenn man seinen Reiseweg und die Orte der Beurkundungen verfolgt. Otto eilt von einem Kriegs und Kampfschauplatz zum nächsten. Von Sachsen nach Lothringen und zurück. Meist solte er dabei den dekten Weg über den Hellweg genmmen haben. Erst später, als sich die Lage in Lothringen beruhigt steigt auch Frankfurt wieder in der Gunst.
Auch in Alamanien taucht nicht ein einziges mal auf.
Bei seinen Besuchen in Frankfurt sollte Otto auch von Trebur zumindest gehört haben. Man geht davon aus das Trebur und Ingelheim auch die Pfalz Frankfurt im Rahmen der Gastungspflicht zusätzlich bei einem Aufenthalt unterstützten, genauso wie es umgekehrt der Fall war.
Eine gute Chance Trebur zu durchqueren hatte Otto als er 950 von Frankfurt nach Worms reiste. Der Ort war ihm also bekannt. Und noch wichtiger: Otto wusste um seine Wirtschaftskraft. Es verwundert daher nicht wenn Otto Trebur Adelheid zu ihrer Versorgung übergeben hat.
Worauf ich allerdings gespannt bin, ist die Entwicklung Frankfurts nach 951. Hält er sich noch ganauso lange (Überwinterung) dort auf, oder unterlässt er längere Besuche weil die Versorgung nicht mehr in vollem Umfang gewährleistet ist?
Ebenfalls interessant sind die frühen Frankfurt Aufenthalte, bei dem Ottos Heer im Gefolge war. Zu früheren Zeitpunkten hielt sich der König gerne in Trebur auf, wenn ein Heer dabei war. Dieses mal nun nicht. Weilte der Herrscher vielleicht in Frankfurt und parkte das Heer in Trebur zwischen?
Jetzt noch einmal dieselben Überlegungen wie beim Überfall auf Paris 100 Jahre später (siehe früherer Blog): wieso konnten die in…
[…] http://www.tribur.de/blog/2023/05/13/eine-karolingische-truhe/ […]
Freut mich wenn ich die Anregung für den Nachtrag war. Tatsächlich hat dieses Bild und die Darstellung auf dem Teppich…
Wieder eine sehr schöne Diskussion des Themas. Dein eines Zitat gibt es ja wieder, aber Du hattest es weiter oben…
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…