Trebur unter Ludwig III. und Karl III. – Der Anfang vom Ende Karls (Extra viel Normannen Inhalt…)
876 war Ludwig der Deutsche gestorben und im Kloster Lorsch beigesetzt worden. Der westfränkische König Karl der Kahle hatte nach dem Tod Kaiser Ludwigs II. die Kaiserwürde erhalten.
Das Ostfränkische Reich war durch die Erbteilung in 3 Teile gerissen: Karlmann war König von Baiern, nach dem Tode Karls des Kahlen im Oktober 877, auch König von Italien, Karl III. war König von Alamanien und Ludwig III. schließlich, herrschte über Sachsen, Thüringen und Franken. In letzterem lag Trebur.
Als selbständiger Herrscher besucht Ludwig III. Trebur das erste mal am 15. März 877. Er kam dabei von einer Reichsversammlung die in Frankfurt stattfand und reiste von Trebur weiter nach Bürstadt. Von seinem Aufenthalt berichtet eine Urkunde in der er dem Kloster Inden seine Besitzungen an der Villa Gressenich bestätigt.
Bereits am 13. Juni ist er wieder in Trebur und verleit dem Kloster Kaiserwerth Schutz und Immunität. Er reist weiter und trifft eine Gesandtschaft des neuen westfränkischen Königs Ludwig des Stammlers und verbringt Weihnachten dann in Aachen.
Es dauert bis 882 bis bis wieder ein König in Trebur erscheint, doch in diesen 5 Jahren ist viel geschehen, was ich kurz umreißen möchte . Neue Differenzen um Lotharingien entstanden.
879 erkrankte Karlmann in Baiern und gab zunächst, da unfähig zur Reise, die Herrschaft in Italien an Karl III. ab. 879 stirbt Ludwig der Stammler im Westfrankenreich und hinterlässt 2 Söhne jugendliche Söhne, Ludwig III (Westfrankenreich) und Karlmann (Westfrankenreich). Die Verwirrung ausnutzend marschiert Ludwig III mit einem Heer ins Westfrankenreich. Zurück in Frankfurt wird ihm seine Frau Vorhaltungen machen, wenn sie ihn begleitet hätte wäre er nun König über das ganze Westfrankenreich… Sie verkündet wenn sich das Krankheitsproblem Karlmanns in Baiern erledigt habe und Arnulf von Kärnten, der Teile Baierns besetzt hat, vertrieben sei, würde Ludwig mit einem großen Heer wieder nach Westen ziehen (RI I n. 1563e)Ludwig zieht nach Baiern und vertreibt Arnulf. Als er sich in Regensburg aufhält ereilt ihn die Schreckensnachricht, dass sein einziger legitimer Sohn in der Pfalz Frankfurt aus einem Fenster stürzte und sich das Genick brach. Er bricht auf und verbringt Weihnachten 879 in Frankfurt.
Gleich Anfang 880 begibt er sich, dieses mal mit seiner Frau, auf einen Feldzug nach Westen. Er muss jedoch an der Schelde gegen die Normannen kämpfen, die in Gent überwintert hatten und plündern. Der Großteil der Normannen wird besiegt, der Rest verschanzt sich im Fiskalgut Thiméon. Bei dem Angriff fällt Ludwigs unehelicher Sohn Hugo. Er wird in Lorsch bestattet. Ludwig hat nun keinen Erben mehr.
Im April fallen die Dalmatier, Sorben und Böhmen in Thüringen ein, nachdem sie von einer Niederlage der Sachsen gegen die Normannen erfahren haben.Im September 880 stirbt Karlmann in Altötting, sein Erbe in Baiern tritt Ludwig III. an.
Kurz darauf erobern die Normannen die Pfalz Nimwegen und ziehen zunächst bis Xanten um sich danach in Nimwegen auf die Überwinterung einzurichten.Ludwig zieht gegen sie zu Felde. Er belagert die Pfalz, kann sie aber, da schwer befestigt, nicht erobern. Nach dem die Normannen versprechen abzuziehen, hebt er die Belagerung auf. Die Normannen setzten die Pfalz jedoch beim Abzug in Brand und begeben sich an die Rheinmündung zurück.
Nach dem der westfränkische König Ludwig die Normannen am 3.8.881 bei Saucourt geschlagen hat, ziehen sich diese nach Gent zur Ausbesserung ihrer Schiffe zurück und heuern Reiterei an. Unter Führung der Könige Godefrid und Sigifrid ziehen sie in die Nähe von Maastricht und verschanzen sich zur Überwinterung bei Elsloo (wahr wahrscheinlich Asselt (irgendwann mehr). Von hier aus ziehen sie zunächst gegen Maastricht, Tongern und Lüttich, gegen Bonn und Köln ,Zülpich, Jülich, Neuss und brennen die Pfalz Aachen und die Klöster Inden, Malmedy und Stablo nieder, ziehen bis Mainz und Worms und plündern an Dreikönig 882 Prüm. Ludwig liegt schwer erkrankt in Frankurt und schickt ein Heer gegen die Plünderer. Im Januar 882 stirbt er in Frankfurt und wird in Lorsch beigesetzt.
Karl III., der sich hauptsächlich in Italien aufhielt und seit 881 Kaiser war, übernimmt das Herrschaftsgebiet Ludwig III. Das Ostreich ist wieder vereint. Er begibt sich nach Worms und zieht mit Franken, Alamannen, Thüringer, Sachsen, Friesen(?) und Langobarden gegen die Normannen.
Diese hatten an Ostern Trier zerstört. Hier teilten sich die Normannen auf, ein Teil zog weiter Richtung Metz während ein anderer Teil mit der Beute die Mosel entlang nach Koblenz fuhr. Den Normannen die nach Metz zogen, stellte sich ein kleines Heer unter Führung von Bischof Wala von Metz, Graf Adalhard von Metz und Berthold von Trier entgegen. Die Normannen siegten, Bischof Wala fiel, die Normannen aber drehten ab, kehrten nach Koblenz zurück,gingen nun erneut gegen Bingen und Mainz vor und zerstörten dabei auch das Kloster Dissibodenberg und kehrten in den Norden zurück.
Karl III. belagert ihre Festung. Im Juli, nachdem die Normannen sich kaum noch verteidigen können und ihre Befestigung fast vollkommen zerstört ist, schließt Karl, trotz der Möglichkeit die Normannen zu besiegen, mit ihnen einen Pakt und bezahlt für ihren Abzug.Ihrem Führer Godefrid sichert er für den Fall das er sich Taufen lässt ein Lehen in Friesland und die Hand von Gisela , der Tochter Lothars II zu. Ein Verhalten das bei den Fürsten auf wenig Verständnis stößt. Die Annales Bertiniani berichten Erzkanzler Liutward und Graf Wicbert seien von den Normannen bestochen worden und hätten den Kaiser, dem „das Herz entfallen war“ zu diesem Schritt überredet.
Das Heer zieht ab, der Kaiser entlässt in Koblenz das Heer und zieht über Mainz nach Trebur wo er wohl den ganzen Sommer verbringt!
Die Quellen (Fuldaer Annalen IV) sprechen von „vielen Tagen“. In einen bürgerkriegsartigen Streit zwischen Sachsen und Tühringen zur selben Zeit scheint Karl nicht eingegriffen zu haben. Erst am 1. November ist er in Worms bei einer Reichsversammlung wieder greifbar. Von der er nach Frankfurt reist um dort der Marienkapelle, also dem Pfalzstift, den neunten Teil (die Nona) der königlichen villen Frankfurt, Tribur, Ingelheim, Kreuznach, Lautern, Gernsheim, Nierstein, des zu Worms gehörigen Teils und aus den Vogesen zu schenken. Dieses hat bestand bis ins Hochmittelalter, geht in Trebur verloren kann aber durch das Stift im 15. Jahrhundert wieder in seinen Besitz gebracht werden (Gütersteine sind erhalten) und schlägt sich auch im Treburer Weisthum nieder.
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?
Pfalz Derenburg, es fehlt mi ein gesicherter Lageplan der Pfalz und der Vorburg