Altenkirchen auf Rügen
Diesen Post hatte ich eigentlich auch für Kirchen und Kapellen geschrieben. Ich musste aber feststellen das Michael bereits etwas zu Altenkirchen geschrieben hatte. Zur Ergänzung hab ich ihm den Text trotzdem geschickt. Hier nun meine Version, restliche Bilder drüben bei Kirchen und Kapellen
Die Kirche in Altenkirchen gilt als Älteste Pfarrkirche Rügens und zweitälteste Kirche Rügens nach Bergen. Nach dem Fall von der Burg und Heiligtum Arkona 1168 durch den dänischen König Waldemar hielt das Christentum Einzug auf Rügen.
Mit dem Bau der dreischiffigen qurschifflosen Basilia wurde wahrscheinlich um 1185 in der, von dänischen Mönchen eingeführten, Ziegeltechnik begonnen. Vermutlich wurde als Standort der Kirche ein ehemaliger slawischer Begräbnisplatz ausgewählt, von dem noch der vermauerte „Swantewit-Stein“ zeugt. Anderen Angaben nach stammt dieser Stein aus dem Heiligtum der Jaromarsburg auf Kap Arkona stammen. Es könnte sich aber auch um den Grabstein des Fürsten Tetzlaw handeln.
Aus dem romanischen Ursprungsbau sind die Apsis und das Chorquadrat erhalten. Erst in der Spätgotik wurde in den Chor ein Kreuzrippengewölbe eingezogen.
Zu den ältesten Ausstattungsteilen zählen Wandmalereien aus dem frühen 13. Jahrhundert und Taufstein aus gotländischem Kalkstein. , der um 1250 entstand.
Im Triumphbogen, der Schiff von Chor trennt, befindet sich ein Kruzifix aus dem 14. Jahrhundert, der Chorraum selbst diente als Grablege der Famile von der Lancken, derer mit einer in die Wand eingelassenen Gedenkplatte gedacht wird.
Mit dem gotischen Umbau der Kirche und dem einziehen eines Gewölbes, wurden die noch sichtbaren Obergadenfenster geschlossen und das Schleppdach über die Seitenschiffe hinunter geführt.
Beachtenswert sind hier die in den Gewölbecken gemalten Gesichter mit offenem Mund. Der Mund diente dabei zur Belüftung der Gewölbe, wurde später aber vermauert.
Auf der rechten Seite des Chores führt eine kleine Treppe in einen Vorraum, die „Waffenkammer“ hinab. Hier befindet sich der, wahrscheinlich als Symbol für den Sturz der heidnischen Bräuche liegend vermauerte,“Swantevit- Stein“. Dieser Stein wird erstmals 1585 von dem Rostocker Gelehrten David Chytraeus erwähnt als dieser schreibt: „In Altenkirchen, einem sehr alten Dorfe, wurde mir in der Vorhalle zum Gotteshause ein in Stein gemeißeltes Bild des rügenschen Götzen Swantevit gezeigt, den die Rügener jetzt Witold nennen.“
Seinen Namen hat der Raum von der Überlieferung, dass die Männer ihre Waffen nicht mit in die Kirche nehmen durften und an mit Hausmarken markierten Plätzen abstellten.
Hier noch ein Bild des Swantevitsteins, ursprünglich lag er auf der Außenseite der Kirche erst mit dem Anbau der „Waffenkammer“ wurde nach innen verlegt. Lag der Eingang zum Kirchhof schon immer im Osten, was anzunehmen ist, so war die Rüganer gezwungen an dem gestürzten Götzen vorbeizugehen.
Quelle: Günther Reymann, Jürgen Schulz „Dorf- und Stadtkirchen in Rügen und Stralsund“ Ed. Temmen, 2002
Jetzt noch einmal dieselben Überlegungen wie beim Überfall auf Paris 100 Jahre später (siehe früherer Blog): wieso konnten die in…
[…] http://www.tribur.de/blog/2023/05/13/eine-karolingische-truhe/ […]
Freut mich wenn ich die Anregung für den Nachtrag war. Tatsächlich hat dieses Bild und die Darstellung auf dem Teppich…
Wieder eine sehr schöne Diskussion des Themas. Dein eines Zitat gibt es ja wieder, aber Du hattest es weiter oben…
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…