Das Fundamentchaos der Laurentiuskirche
Zur Zeit arbeite ich noch einmal die Bauuntersuchungen zur Laurentiuskirche durch und versuche ein bisschen Ordnung in Sache zu bringen und das alles verständlich zu machen.
Und tatsächlich wird mir erst jetzt so langsam bewußt was für ein Chaos dort liegt. Schicht über Schicht, überall Absätze usw. Nun bedeutet eine etwas andersartige Schicht oder ein Absatz nicht unbedingt das hier neu gebaut oder umgebaut wurde. Sowas kann durchaus während der Bauarbeiten stattgefunden haben, dennoch ist es Bemerkenswert.
An der Nordwestecke des Westbaus nach Westen zu, beschreibt Müller einen Fundamenvorsprung von 15cm in 15cm unter der Oberfläche, die Fundamentsohle liegt 110cm tiefer.
Unregelmäßiges Bruchsteinmauerwerk, leicht zurückfliehend, unregelmäßig hervortretende Mörtelwülste zwischen den oberen Schichten. Unter 60cm Tiefe mit viel mörtel gemauert, getrennt von einem tieferliegenden Teil, der fast ohne Mörtel hergestellt wurde. Die Schichten werden durch eine „Buchblätterartige“, 5cm dicke Sandschicht getrennt, von der Müller ausgeht das sie eingeschwemmt ist und nach Müller auf die Trennung zweier Bauphasen hinweist.
An der Stelle an der der Westbau an das Langaus stößt entdeckt Müller das das 145cm tief reichende Fundament aus zwei Zonen besteht. Die sechs untersten Schichten (105cm hoch) bestehen aus gelblichem Kalkstein in Kalkmörtel, der tief zurückliegt. „Die oberste Schicht näherte sich einem mittleren Rechteckformat“, so Müller. Darüber befanden sich, ca. 5cm überstehen rote Sandsteine, die wohl zum Westbau gehören und dessen flucht aufnehemen. Fundament Abtreppung und Tiefen habe keine Gemeinsamkeit mit anderen Gebäudeteilen.
An der Nord-West-Ecke des nördlichen Querhausarms fand Müller das Fundament bis in eine Tiefe von 196cm. Die beiden untersten Schichten bestanden aus rotem Sandstein, über einem Vorsprung von 6cm in 90cm Tiefe beginnt die sauber gemauerte Ecke mit vier Schichten bis zur Oberfläche. Nach Müller erinnern die Sandsteinschichten stark an die oberste Zone des nördlichen Westbaufundamentes.
Am Langhaus sieht die Sache wieder ganz anders aus.
Der erste Schnitt wurde am mittleren Langahausfenster nach Westen hin vorgenommen. Dort fand sich in 65cm tiefe ein 35cm breiter Fundamentvorsprung. Hier beginnt ein Mauerwerk das mit reichlich Mörtel hergestellt wurde . Die Tiefe beträgt weitere 112cm.
Hier waren 8 Schichten erkennbar. Verschiedenfarbiger Sandstein, rotliegender Basalt, Kalkstein, Abbruchmaterial, wobei an einem Stein deutscliche weiße Verputzreste entdeckt wurden.
Der verwendete Mörtel war eine gelber, magerer Mörtel, der fast nur aus Sand bestand.
Auf dem Sandmörtel sitzt das Mauerwerk des Langhauses auf.
Unter dem östlichsten Langhausfenster erfolgte ein weiterer Grabungsschnitt. Hier fand Müller in 70cm Tiefe wiederum die 35cm breite Stufe, weshalb auf einen weiteren Aushub verzichtet wurde, da man von einer Parallele zum vorhergehenden Schnitt vermutete.
Zur Probe wurde auf der Südseite ebenfalls noch einmal gegraben und in 28cm Tiefe tauchte wieder analog zum Nordschiff ein Vorsprung von 40cm auf.
Von Begleitfunden wurde in keinem Fall gesprochen. Der Boden selbst erwies sich als dunkler Friedhofshumus durch die lange Nutzungen des Kirchofs als Friedhof.
Was die Vorsprünge angeht, so findet sich einer im nördlichen Chorbereich. Dieser Vorsprung im Fundament steht in der Flucht einer Mauer die im nördlichen Querschiff liegt aber sonst keine andere Flucht aufnimmt! Sie wurde auch nicht in Gänze ergraben sondern nur von Diefenbach angeschitten. Die Frage ist ob dieser Teil noch was ganz anders/älteres ist. Auf diese Mauer müsste man übrigens beim Einbau der Heizuungsanlage angeschnitten worden sein, scheint aber niemanden gestört zu haben.
2 Antworten
[…] letzten Sommer hatte ich einmal unter dem Titel “Das Fundamentchaos der Laurentiuskirche” über die Mauervorsprünge in den Fundamenten der Laurentiuskirche […]
[…] ca. 50-60cm hohen Absatz, der nur nach Westen hervortritt. (Ergänzend dazu diese beiden Artikel Erster und Zweiter), darunter, nicht sichtbar, befindet sich ein weiterer […]