Zollkrieg (Rheinischer), der
Der Rheinische Zollkrieg ist ein Thema über das man im Internet nur recht wenig erfährt. Wikipedia hat dem 1301/1302 stattgefunden Krieg keinen Eintrag gewidmet und wenn man hier etwas erfahren will, muss man schon mal wissen welche Orte schlimmer betroffen waren um etwas herauszufinden.
Sucht man bei Google unter „rheinischer zollkrieg“ gibts genau 1 Ergebnis, unter „rheinischen zollkrieg“ sinds schon mal fundamentale 49 Ergebnisse, es ist fast als habe der Krieg nicht stattgefunden (im Gegensatz zum „Krieg um den Wüstenplaneten“ mit 6040 Ergebnissen…) Aber egal, das werden wir jetzt ändern!
Der Rheinische Zollkrieg ist für Trebur insofern relevant das Trebur 1301 ja im Besitz der Herrn von Katzenelnbogen waren und diese waren Unterstützer der Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier und dem Pfalzgrafen bei Rhein.
Der Mainzer Erzbischof Gerhard II. von Eppstein hatte großen Anteil daran das Albrecht I. von Habsburg nicht zum König gewählt wurde, sondern Adolf von Nassau. Dieser wurde jedoch auch von den Kurfürsten abgesägt und so kam nun doch Albrecht I. an die Königswürde. Die Vier (Mainz, Trier, Köln und bei Rhein) taten sich zum „Kurverein von (Nieder)heimbach“ zusammen, um Albrecht wieder aus dem Amt zu drängen, nach dem er ihnen wieder unliebsam wurde.
Der Kurverein hatte mittlerweile überhöhte Rheinzölle erlassen, die zwar deren Taschen füllten, jedoch dem Handel abträglich waren. Wodurch Albrecht Unterstützer sammeln konnte, den Vieren am 7. Mai 1301 in Speyer den Krieg erklärte und von dort am 21. Mai in die Fehde zog.
Die Reiseroute ließe sich recht einfach nachvollziehen, wenn ich die Zugriff auf die Habsburger Urkunden hätte, da der König diese auch im Feld zeichnete, leider sind die Urkunden von Albrecht nicht in der Online Version der Regesta Imperii und der Monumanta Germaniae Historica nicht zu finden ah doch da sind ja in den constitutones !
Aber fangen wir in Speyer an. Wie geschrieben zieht man ab dem 21. Mai 1301 los, in den Krieg. Am 23. Mai steht man vor Wiesloch, das eingenommen wird. Man zieht nun gegen Heidelberg, dass aber nicht erobertwerden kann und geht Richtung Weinheim, dass ebenfalls eingenommen wird. Der Zug geht weiter entlang der Besitzungen des Mainzer Erzbischofs an der Bergstraße und Bensheim wird 3 Wochen lang belagert. Es geht weiter in das Gebiet von Katzenelnbogen und Zwingenberg wird erobert, Auerbach aber verschont.
Ich weiß nun das Albrecht in Geinsheim, keine 5 km von Trebur entfernt lagerte. Laut dem Geinsheim Buch zo er gegen Burg Eppstein… (vielleicht hat da auch jemand was mit dem Bischof von Mainz Gerhard von Eppstein verwechselt)
Aber klar ist er zog nach Norden und besetzte Burg Rheinberg und überquerte den Rhein und eroberte Bingen. Aber was war dazwischen? Welchen Weg nahm er? Leider haben mir die Urkunden auch keine Auskunft geben können, den sie haben nach dem 20 Juli ein große Lücke bis zum Dezember…. ah, im Oktober belagert er Burg Scharfenstein. Mal sehen was ich noch raus bekommen kann.
Hallo!
Schreibe aktuell eine Hausarbeit zu dem Thema. Volker Turnau hat sich mit der ganzen Sache genauer auseinander gesetzt und Vieles rekonstruiert. Ich weiß nicht, ob dich das Thema immernoch fasziniert, aber bei ihm findest du auch so einige Quellenangaben.
Die Angaben von Irmgard Schäfer beruhen wohl auf einer missverständlichen Interpretation. Ob das Heer des Königs in Geinsheim oder auf Oppenheimer Seite gelagert hat, lässt sich nicht erschließen. Falsch und wohl aus einer falschen Ableitung des Namens des Mainzer Erzbischofes Gerhard II. von Eppstein, gegen den sich der Feldzug des Königs richtet, entstanden ist wohl die Annahme, der König sei dann über den Main nach Eppstein gezogen. In Ottokars Reimchronik wird der Weg beschrieben: Nach der Einnahme Bensheims wendet sich das Heer von König Albrecht I. gegen den Mainzer Erzbischof zum Rhein, verpflegt sich aus der Stadt Oppenheim (da dürfte es durchaus den Weg über Geinsheim und den Kornsand genommen haben), erobert die Mainzische Burg in Nieder-Olm und belagert dann Bingen.
I MGH | Band | Scriptores [Geschichtsschreiber] | Deutsche Chroniken (Dt. Chron.) | 5,2: Ottokars Österreichische Reimchronik. Teil 2, Z. 77665 ff