Urkunden von St. Alban
Eine der großen Fragen zur Pfalz Trebur ist ja immernoch wie das Große Haus in den besitzt des Stifts St.Alban gekommen und warum das Pfarrhaus zu St. Alban, nicht aber die Kirche daneben zu St. Alban, gehört. Die Suche im Katzenelnbogner Urkundenbuch blieb in dieser Hinsicht erfolglos (In der ersten Urkunde steht Trebur ist modrig…)
Nun durchsuche ich die Urkunden von St. Alban. Ein Großteil der Urkunden wurde bei der Belagrung Mainz von den Franzosen im 18. Jahrhundert nach Aschaffenburg, dem Sommersitz der Bischöfe, geschafft und landeten dadurch in den Besitzt von Bayern und sind inzwischen in Würzburg. Man kann sie sich aber im „Kollaborativen Archiv“ der Uni Köln ansehen und ich habe mal nach Trebur gesucht und alles zusammengetragen was sich da so findet.
Datum: 1145
Regest: Der Aussteller überlässt dem Empfänger, insbesondere dem Konvent, dem Elemosinar, dem Kämmerer und dem Cellerar, Güter und Einkünfte in Gründau („Grindaha“), Merxheim („Merchesheim“), Fauerbach („Furbach“), Geisenheim, Wörrstadt („Uverstat“), Mainz, Bodenheim („Batenhem“), Sarmsheim („Sarmudeshem“), Mommenheim („Mumenhem“), Hattersheim („Heidereshem“), Eddersheim („Heddereshem“), Lorch, Heidesheim („Heddeneshem“) und Trebur und trifft Bestimmungen für deren Verwendung. Aussteller:Abt Werner von St. Alban Empfänger:Kloster St. Alban
Der Abt von St. Alban selbst besitzt bereits irgend etwas , es handelt sich um eine Manse, also ein Stück Land in Trebur
Datum: 1154
Regest: Der Aussteller beurkundet den Erwerb von Gütern und Einkünften in Undenheim, Albig, Trebur, Bodenheim, Bermersheim, Büdesheim und Bingen („Pingvia“) und erlässt Bestimmungen über deren Aufteilung und Verwendung. Aussteller:Abt Heinrich I. von St. Alban Empfänger:Kloster St. Alban
Der Abt kauft den Urkunden nach eine Manse und ein Gut. Ist es das Große Haus, oder der Albanshof, den es auch noch gab?
Datum: 1184 November 21, Verona
Aussteller: Papst Lucius III.
Empfänger: Abt und Konvent des Klosters St. Alban
Rechtsinhalt: Der Aussteller nimmt die Empfänger nach dem Vorbild seines
Vorgängers Lucius II. in den Schutz des apostolischen Stuhles, bestätigt ihnen den imEinzelnen aufgezählten Besitz und die bisher verliehenen Ehrenrechte.
Datum: 18.7.1408
Regest: Nachdem Heilmann von Bellersheim und Philipp Fulschüssel im Namen von Pauline und Agnes Berenstengel jährliche Einkünfte vom Hof des Abtes von St. Alban in Trebur als Lehen des Klosters gefordert und angesprochen haben, legt der Abt die Entscheidung darüber den Ausstellern vor. Diese erklären, dass Pauline und Agnes Berenstengel keinerlei jährliche Abgaben von dem Hof des Abtes als Lehen beanspruchen können. Aussteller:Eitel Wais von Fauerbach als Richter und die Beisitzer des Lehengerichts des Abtes von St. Alban Empfänger:Abt und Konvent des Klosters St. Alban
Und wieder stellt sich die Frage welcher Hof ist gemeint? Ist vielleicht der Hof der dem Konvent übereignet wurde der Albanshof und das Große Haus als räpresentativer Bau in Besitzt des Abtes?
Datum: 1420 Februar 15, Höchst (1419 Dezember 22, Florenz)
Aussteller: Der öffentliche Notar Johannes Schanz im Auftrag des Elekten Konrad von Mainz (Papst Martin V.)
Empfänger: Die gesamte Geistlichkeit sowie alle weltlichen Machthaber und Personen (Elekt Konrad von Mainz)
Rechtsinhalt: In päpstlichem Auftrag -die ihm von dem Domkustos Philipp Flach überbrachte päpstliche Bulle vom 22. Dezember 1419 ist im Wortlaut inseriert- errichtet der Elekt Konrad von Mainz in dem Säkularkanonikerstift St. Alban nach dem Tod des letzten Abtes des ehemaligen Benediktinerklosters eine Propstei. Er stattet sie mit
folgenden Gütern, Rechten und Einkünften aus, die alle vormals zum Abtsgut gehört haben: das Dorf Trebur mit allen Rechten, Gütern und Einkünften dort, das Dorf Bodenheim mit der Dorfherrschaft und dem Hof, der vormals dem Abt von St. Alban gehörte, der Weinzehnt in Udenheim, die Eigenleute von St. Alban, der Hof des Abtes auf dem Albansberg mit der zugehörigen Hofstatt und dem auf dieser errichteten neuen Haus sowie das Recht zur Vergabe der vom vormaligen Kloster zu Lehen gehenden weltlichen Güter, Rechte und Einkünfte. Alle übrigen Güter, die bisher zur
„mensa abbatis“ gehört haben, sollen zum gemeinen Nutzen des Stifts verwendet werden. Das Recht zur Vergabe der geistlichen Pfründen, das bisher ebenfalls dem Abt zustand, soll künftig vom Stiftskustos ausgeübt werden. Die so geschaffene Propstei mit den zugehörigen Gütern, Rechten und Einkünften verleiht der Mainzer Elekt in päpstlichem Auftrag dem Mainzer Domkustos Philipp Flach. Er befiehlt Dekan, Scholaster und Kapitel des Stifts St. Alban, diesen als ihren Propst anzuerkennen und ihn oder seinen Vertreter in den Besitz der Propstei zu setzen. Da der Elekt aufgrund
anderweitiger Geschäfte die Angelegenheit nicht persönlich durchführen kann, beauftragt er damit den Dekan des Stifts St. Moritz und lässt darüber ein Notariatsinstrument anfertigen.
Eine Vergabe, leider sehr Allgemein gehalten, heißt aber nicht das das Dorf Trebur St. Alban gehört hätte. Man kann das ganze als Sicherheitsklausel verstehen, im Sinne von „mit allem drum und dran“
Ergänzend hatte ich noch das zur St. Albanskirche gefunden . Aus Wencus Hess. Landesgesch. (Bd.1) 1783
Im jahree 1351 schenkt endlich Abt Giselbert von St. albani die Kirche (St. Alban Trebur) an das Dom-Capitel zu Mainz, Joann. I c.p.768 und in der Mitte des sechszehnten Jahrhunderts ist sie endlich ganz abgebrochen, und an das Schloß Rüsselsheim gebaut, auch nunmehro [1779] der platz so noch jezo den Namen des alten Kirchhofs führt, ganz ungerodet werden wobei man noch viele Steine des alten Gemäuers und eine Menge Todtenknochen gefunden.
nach MÜLLER Orstnamensbuch S706: 1557 ist die Albanskirche abgebrochen
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…
Ein kurzer Gruß von einem stillen Leser, mit den besten Wünschen fürs neue Jahr! Danke für dieses schöne inspirierende Blog!
Ja, hattest Du ja schon oben im Text geschrieben. Ich hatte es vergessen. Aber auch von dort hätte er rasch…
Wenn ichs richtig im Kopf habe war er in Worms, Lorsch, Salmünster und Weihnachten dann in Regensburg. Aachen wurde wohl…
PS: wenn Karl III zur Zeit des Überfalls auf Paris (November 885) noch in Ostfranken ist (ggf. Aachen, das ja…