Katharinenkirche Oppenheim
Hoch über dem Rhein, an den Hang gebettet, steht die Katharinenkirche Oppenheim. Sie gilt als schönste gotische Kirche am Rhein zwischen Köln und Straßburg und vereint in sich sämtliche Stile von Spätromanik bis Spätgotik in sich.
Bereits in karolingischer Zeit wird in Oppenheim ein königlicher Hof erwähnt. 1008 wurde der Ort zum Markt erhoben. 1225 wurde auf einer Terrasse, unterhalb der späteren Burg Landskron , eine „Neustadt“ errichtet, die durch den Reichsverweser Erzbischof Engelbrecht von Köln zur Stadt erhoben und von Kaiser Friedrich II. bestätigt wurde.
Vor 1234 beginnt die neue Stadt mit dem Bau einer repräsentativen Kirche auf einer teilweise aufgeschütteten Terrasse, von der heute noch die spätromanischen Türme des Westportals erhalten sind. Diese Kirche, als „novum sacellum Sanctae Catharinae“ bezeichnet, war ursprünglich nur Filialkirche, der im 19. Jahrhundert abgerissenen Kirche St. Sebastian.
Zwischen 1275 und 1279 wird ein neuer Chor und ein neues Querhaus unter maßgeblicher Beteiligung Rudolfs von Habsburg und der adligen Burgmannen der Reichsburg Landskron erbaut. Die Vierung wird von einem eindrucksvollen Turm, mit schmalen langen Fenstern, überragt.
1315 wird die Stadt an das Bistum Mainz verpfändet und 1317 wird durch den Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt ein Kanonikerstift eingerichtet, was sich in der Errichtung des neuen Langhauses wiederspiegelt. Das Langhaus, dass zwischen den romanischen Türmen und gotischem Querhaus errichtet wird, ist dreischiffig und besteht aus vier, beinahe gleich großen, Jochen. An die Seitenschiffe schließt sich eine kleine Kapellenreihe für die Kanoniker an. Von außen ist das Maßwerk der Fenster in Richtung der Stadt Oppenheim reich verziert, während sie sich an der Nordseite wesentlich schlichter ausnimmt.
Vermutlich um 1415 wird mit dem Bau des gewaltigen Westchores begonnen, der der Kirche erst sein heutiges, etwas eigenwilliges Aussehen gibt. Direkt an die spätromanische Doppelturmfassade wird ein schlichter einschiffiger, aber hoher Saal (die Scheitelhöhe des Gewölbes erreicht fast die Firsthöhe des Langhauses) mit einem Westchor mit 5/8 Schluss errichtet. Was zum Bau der Westanlage führte ist unbekannt. Durch die zwischen den Beiden Chören liegende Doppelturmanlage wirkt die Kirche weniger wie eine Doppelchoranlage, denn wie eine Art Doppelkirche.
Am 12.5.1565 hält die Reformation mit einem Bildersturm Einzug in Oppenheim. Ein Teil der Glasfenster und offenbar auch die Orgel blieben erhalten. 1621 wird die Stadt von den Spaniern besetzt und es kommt zu einem verheerenden Stadtbrand. In wieweit die Kirch in Mitleidenschaft gezogen wird ist nicht bekannt, aber 1689 kommt es zu einem Kirchenbrand, der das Gewölbe des Westbaus einstürzen lässt. Es wurde erst 1937 rekonstruiert. Die Sprengung der Burg Landskron 1689 durch die Franzosen, lässt große Teile der noch erhaltenen mittelalterlichen Verglasung bersten , 1694 stürzt das Gewölbe des Ostchores ein und 1703 brach auch noch das bestehende Gewölbe des Westchores selbst ein.
Es folgt eine lange Phase der Wiederherstellung, die erst 1889 abgeschlossen ist.
Heute befindet sich im frisch sanierten Inneren eine Reiche Austattung an Epitaphen, die Hauptsächlich zu ansässigen Familien der adligen Burgmannen, wie von Katzenelnbogen, von Dalberg und von Hantstein gehören, sowie eine reiche Farbverglasung aus dem 19. Jahrhundert.
Bei einem Besuch der Katharinenkirche sollte man sich eine Turmbesteigung des Vierungsturmes nicht entgehen lassen, bei der man auch den Dachstuhl begehen kann. Ebenso sehenswert ist die Michaelskapelle, hinter der Kirche in der sich das Beinhaus befindet.
Dieser Text entstand für „Kirchen und Kapellen“ und wird dort demnächst erscheinen.
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?
Pfalz Derenburg, es fehlt mi ein gesicherter Lageplan der Pfalz und der Vorburg